Watchtower - Control And Resistance
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Instruments Of Random Murder
2. The Eldritch
3. Mayday In Kiev
4. The Fall Of Reason
5. Control And Resistance
6. Hidden Instincts
7. Life Cycles
8. Dangerous Toy
Die Bloodchamber meint:
25 Jahre ist es nun her, dass „Control and Resistance“ veröffentlicht wurde. Es waren die späten 80er und die frühen 90er Jahre, eine Zeit, in der der Thrash Metal aufblühte. Es gab genug Bands in den Fußstapfen von SODOM, KREATOR und Co. und um sich davon abzusetzen, mussten neue Wege gefunden werden. Technischer Thrash Metal mit dem Vorsatz 'Progressive' war das Mittel der Wahl für die amerikanische Band WATCHTOWER.
Zur damaligen Zeit gab es noch keine vergleichbaren Band in der Metal Szene, die man als Referenz für WATCHTOWER heranziehen könnte. Die Literatur beschreibt sie neben QUEENSRYCHE und FATES WARNING als Pionierband dieses Genres. Doch dafür folgten später viele Nachahmer. ATHEIST, DREAM THEATER oder auch DEATH haben nicht nur die ein oder andere Verwandtschaft vorzuweisen, sondern sogar offen von dieser Gruppierung als Inspirationsquelle gesprochen. Für so manche Hörer mag diese Stilisierung als Erfinder des Progressive Metals und der damit einhergehenden Bewunderung befremdlich erscheinen, zumindest beim ersten Höreindruck von „Control and Resistance". Die Produktion mag für damalige Verhältnisse auf dem neusten Stand gewesen sein, doch für das verwöhnte Gehör klingt es inzwischen ziemlich mager. Dazu gesellt sich die nur schwer greifbare Rhythmik einer KING CRIMSON Satireband, verbunden mit den extrem individualisierten Instrumentalsoli und einem Sänger, der wie Helge Schneider auf Speed klingt. Was ist es also, das dieses Werk zu einem Meilenstein in der Metalgeschichte macht? Sicher die Eigenschaft des absolutem Novums. Das Denkmal einer Band, die für die damalige Zeit neue Elemente erschaffen hat und für einen kompletten neuen Zweig des Metal wegweisend war. Doch mit Sicherheit auch die musikalische Komplexität in Form von unüberschaubaren und abgedrehten Songaufbauten. Das nicht beschreibbare Runterspielen von quasi bruchstückhaften Liedfetzen. Die Abschaffung jeglicher musikalischer Normen, ohne dabei auch nur im Ansatz zu versuchen, neue Regeln aufzustellen. Was den Hörer auf „Control and Resistance“ erwartet, ist Musik, die aus dem Stegreif im Proberaum hätte entstanden sein können. Musik, die stark improvisiert klingt, und in ihrer Gesamtheit doch wieder auf einen Nenner gebracht wird. Nur selten trifft man auf groovige Elemente oder einen roten Faden als Anhaltspunkt. Man benötigt fast schon eine Landkarte, um sich auf diesem Album zurecht zu finden. Ist der Hörer bewandert im Bereich der technischen und progressiven Musik, so schafft er es, sich immer wieder ein paar Straßennamen zu merken, ein paar markante Gebäude, und sich schließlich gut orientieren zu können. Gerade der gleichnamige Song „Control and Resistance“ scheint der eingängigste aller Songs zu sein. Der hat nicht nur echtes Headbanger Potential, sondern schafft es außerdem, die Quintessenz von WATCHTOWER zu verkörpern. Komplexe Strukturen, viele Breaks, harte Riffs und einige eingängige Melodien. Extreme Musik, ohne auf extreme Merkmale außerhalb der Musiktheorie zurückgreifen zu müssen, das ist es, was WATCHTOWER ausmacht.
„Control and Resistance“ ist mit Sicherheit das wichtigste Album für WATCHTOWER. Finanziellen Reichtum bescherte es ihnen zwar nicht, dennoch gilt es als Meilenstein der Progressive und Technical Metal Szene, und als Vorläufer vieler Bands und Veröffentlichungen. Vielleicht braucht es neue Wörter und Wortkomposita, um dieses Album zu beschreiben. Zumindest habe ich nicht das Gefühl, dass sich im letzten Vierteljahrhundert linguistisch etwas entwickelt hätte, das mit der musikalischen Entwicklung einhergehen würde. Wörter wie energetische Demontage oder Geburtssynthetisimus ergeben heutzutage nach wie vor keinen Sinn, aber mir wenigstens das Gefühl, die Musik von WATCHTOWER ausreichend beschrieben zu haben.
Zur damaligen Zeit gab es noch keine vergleichbaren Band in der Metal Szene, die man als Referenz für WATCHTOWER heranziehen könnte. Die Literatur beschreibt sie neben QUEENSRYCHE und FATES WARNING als Pionierband dieses Genres. Doch dafür folgten später viele Nachahmer. ATHEIST, DREAM THEATER oder auch DEATH haben nicht nur die ein oder andere Verwandtschaft vorzuweisen, sondern sogar offen von dieser Gruppierung als Inspirationsquelle gesprochen. Für so manche Hörer mag diese Stilisierung als Erfinder des Progressive Metals und der damit einhergehenden Bewunderung befremdlich erscheinen, zumindest beim ersten Höreindruck von „Control and Resistance". Die Produktion mag für damalige Verhältnisse auf dem neusten Stand gewesen sein, doch für das verwöhnte Gehör klingt es inzwischen ziemlich mager. Dazu gesellt sich die nur schwer greifbare Rhythmik einer KING CRIMSON Satireband, verbunden mit den extrem individualisierten Instrumentalsoli und einem Sänger, der wie Helge Schneider auf Speed klingt. Was ist es also, das dieses Werk zu einem Meilenstein in der Metalgeschichte macht? Sicher die Eigenschaft des absolutem Novums. Das Denkmal einer Band, die für die damalige Zeit neue Elemente erschaffen hat und für einen kompletten neuen Zweig des Metal wegweisend war. Doch mit Sicherheit auch die musikalische Komplexität in Form von unüberschaubaren und abgedrehten Songaufbauten. Das nicht beschreibbare Runterspielen von quasi bruchstückhaften Liedfetzen. Die Abschaffung jeglicher musikalischer Normen, ohne dabei auch nur im Ansatz zu versuchen, neue Regeln aufzustellen. Was den Hörer auf „Control and Resistance“ erwartet, ist Musik, die aus dem Stegreif im Proberaum hätte entstanden sein können. Musik, die stark improvisiert klingt, und in ihrer Gesamtheit doch wieder auf einen Nenner gebracht wird. Nur selten trifft man auf groovige Elemente oder einen roten Faden als Anhaltspunkt. Man benötigt fast schon eine Landkarte, um sich auf diesem Album zurecht zu finden. Ist der Hörer bewandert im Bereich der technischen und progressiven Musik, so schafft er es, sich immer wieder ein paar Straßennamen zu merken, ein paar markante Gebäude, und sich schließlich gut orientieren zu können. Gerade der gleichnamige Song „Control and Resistance“ scheint der eingängigste aller Songs zu sein. Der hat nicht nur echtes Headbanger Potential, sondern schafft es außerdem, die Quintessenz von WATCHTOWER zu verkörpern. Komplexe Strukturen, viele Breaks, harte Riffs und einige eingängige Melodien. Extreme Musik, ohne auf extreme Merkmale außerhalb der Musiktheorie zurückgreifen zu müssen, das ist es, was WATCHTOWER ausmacht.
„Control and Resistance“ ist mit Sicherheit das wichtigste Album für WATCHTOWER. Finanziellen Reichtum bescherte es ihnen zwar nicht, dennoch gilt es als Meilenstein der Progressive und Technical Metal Szene, und als Vorläufer vieler Bands und Veröffentlichungen. Vielleicht braucht es neue Wörter und Wortkomposita, um dieses Album zu beschreiben. Zumindest habe ich nicht das Gefühl, dass sich im letzten Vierteljahrhundert linguistisch etwas entwickelt hätte, das mit der musikalischen Entwicklung einhergehen würde. Wörter wie energetische Demontage oder Geburtssynthetisimus ergeben heutzutage nach wie vor keinen Sinn, aber mir wenigstens das Gefühl, die Musik von WATCHTOWER ausreichend beschrieben zu haben.
Im Fadenkreuz
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod