From Beneath Billows - Monolith

From Beneath Billows - Monolith
Post Metal
erschienen am 08.11.2013 als Eigenproduktion
dauert 75:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. One Death And The Kings
2. Verity
3. Darkens The Will
4. Frontier
5. Enlivened And Sworn
6. Monolith

Die Bloodchamber meint:

12:55, 12:45, 8:52, 11:53, 16:10, 12:29.

Nein, das ist kein Zahlenrätsel, das den Kopf des Lesers zum Rauchen bringen soll. Das sind die Laufzeiten der sechs Songs des FROM BENEATH BILLOWS-Debüts "Monolith". Und da dieses kein Prog Metal-Theater mit Stimmungswechseln im Sekundentakt bietet, beinhalten diese Zahlen schon eine Warnung an den unbedarften Hörer, denn je kürzer dessen durchschnittliche Aufmerksamkeitsspannen sind, desto weniger wird er mit den sechs Brocken anfangen können.

Hat man hingegen etwas übrig für sich langsam, gaaanz langsam aufbauende Songs, so kann dieser "Monolith", der irgendwo zwischen dem Schaffen von TOOL und Post Metal-Größen wie ISIS und NEUROSIS in bisher weitestgehend unbekannte Höhen ragt, wahrlich für ausgiebigen Hörspaß sorgen. Denn nicht nur erinnern FROM BENEATH BILLOWS in Sachen Sound an die genannten Größen, auch bezüglich der Qualität des Gebotenen müssen sie sich kaum hinter ihren mutmaßlichen Vorbildern verstecken. Lediglich die für den Post Metal typischen Eruptionen, auf welche natürlich auch hier permanent hingearbeitet wird, hätten mitunter ein wenig mehr Druck vertragen können.

Bis zu diesen Ausbrüchen lässt sich das norwegische Quintett aber ohnehin immer so viel Zeit, dass massivere Soundwände fast schon einen zu großen Kontrast zu den von bedächtiger Rhythmik umgarnten Riffschleifen bilden würden. Sänger Lars Sundsbø macht sowohl in den langgezogenen, ruhigeren Momenten eine gute, bisweilen sogar großartige Figur, wenn er den Hörer mit seinem beschwörenden Klargesang immer tiefer in den Sog des jeweiligen Songs zieht, als auch in den brachialen Passagen, wenn er zu den instrumentalen Höhepunkten den Post Metal-Shouter macht. Diese wütenden Entladungen sind zwar immer vorhersehbar, da FROM BENEATH BILLOWS es mit der Spannung stets auf die Spitze treiben und das reinigende Gewitter sich schlichtweg über Minuten hinweg ankündigt, die Band aus Oslo macht ihre Sache jedoch dermaßen gut, dass man als Hörer über die Überraschungsarmut dieses „Monolith“ gerne hinwegsieht und sich ganz dem Fluss der Musik hingibt.

Bisher dürfte die Band nur Insidern bekannt sein, da sie es im Vorfeld von „Monolith“ auch nur auf eine (natürlich verdammt lange) 4-Track-EP gebracht hat, was die hohe Qualität dieses Albums jedoch nur in ein noch erstaunlicheres Licht rücken lässt. Den Namen FROM BENEATH BILLOWS darf man sich als Freund dieses Genres jedenfalls getrost notieren und gerne auch der Bandcamp-Seite einen Besuch abstatten. Ein bisschen Zeit sollte man aber schon mitbringen, einen derartigen Höhenzug erklimmt man schließlich nicht mal eben so. Die Reise ist aber jede ihrer 75 Minuten und vier Sekunden wert!
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