Mithril - Dare The Heavens (EP)

Mithril - Dare The Heavens (EP)
Heavy Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 15:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dare The Heavens
2. Iron Mask
3. Savage Accuracy
4. Almost The Same

Die Bloodchamber meint:

Vor einiger Zeit in Mittelerde, weit unter eben dieser :

*Schlachtengetümmel*
Frodo : „Aaaaaaaaah !“
Sam : „Frodo ! FRODO !“
*mehr Schlachtengetümmel*
Aragorn : „Oh nein …“
Frodo : „Aaaaah …“
Sam : „Er lebt noch !“
Frodo : „Mir fehlt nichts. Ich bin nicht verletzt.“
Aragorn : „Du hättest tot sein müssen ! Dieser Speerstoß hätte einen wilden Eber aufgespießt !“
Gandalf : „An diesem Hobbit ist mehr dran, als das Auge sieht.“
*Frodo öffnet sein Hemd*
Gimli : „Mithril !“

Tja, was lernen wir aus diesem Dialog ? Es kann nicht schaden, immer ein bißchen Mithril am Körper zu tragen, und zwar nicht nur wenn man zufällig durch die Minen von Moria wandert und einem Höhlentroll begegnet.
Denn auch im echten Leben ist MITHRIL keine schlechte Sache. Klar, ganz so hart wie das fiktive Metall sind die vier Kieler Jungs jetzt nicht, aber dafür wenigsten schön heavy. Dabei orientiert sich die Band stilistisch vornehmlich an 80er US Metal Truppen, läßt aber auch einige kleine Doomeinflüsse in ihrer Musik erkennen.

Die 4-Track-EP (übrigens die zweite Veröffentlichung der Band nach dem 2002er Demo „Among The Living“) startet mit dem Titeltrack, der ziemlich gut nach vorne abgeht. Schnelle Doublebass Power, sägende Gitarren und ein cooler, schön eingängiger Refrain zeigen sofort auf, daß MITHRIL durchaus Klasse haben. Besonders hervorheben sollte man dabei Sänger/Bassist Henner, der über eine angenehm dunkle und rauhe Stimme verfügt, die ordentlich Power und eine eigenständige Note hat. Die (wenigen) langsamen Passagen sind zwar noch nicht so sein Ding, aber schlimm hört es sich auch zu keiner Zeit an. Guter Mann, guter Song !
Mit „Iron Mask“ folgt ein typischer Headbanger mit stampfendem Rhythmus, der ebenfalls Spaß macht, aber nicht ganz so fetzig wie der Opener daherkommt. Erwähnt sei zumindest, daß Henner hier sogar nen kleinen Growler eingebaut hat. Auch nicht schlecht.
Verhältnismäßig abwechslungsreich geht es dann bei „Savage Accuracy“ zu, denn hier variiert das Quartett sehr schön das Tempo und läßt auch das erste Gitarrensolo aus dem Stall. Der Chorus kommt diesmal weniger gut, dafür macht die Bridge aber Laune. Nett !
Zum Abschluß gibt’s dann noch ne (Halb-)Ballade in Form von „Almost The Same“ zu hören, die zwar erwähnte Schwächen bei den Vocals aufzeigt, aber ansonsten unter der Bezeichnung „gelungen“ ins Ziel geht.

Insgesamt kann man am MITHRIL Sound zwar noch einiges verbessern, aber die Nordlichter sind definitiv auf einem guten Weg. Ein paar Gitarrensoli mehr als Kontrast zu den mächtigen Riffs, ein leicht verbesserter Sänger, eine druckvollere Produktion und ein weniger häßliches Cover, und schon haben wir einen Kandidaten für einen Plattenvertrag. Aber auch so kann man mit der Anschaffung dieser Mini (für 7 Euro auf der Homepage zu beziehen) nicht viel verkehrt machen.
Gandalf hat’s gewußt, der alte Fuchs !
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