Teitanblood - Death
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Anteinfierno
2. Sleeping Throats Of The Antichrist
3. Plagues Of Forgiveness
4. Cadaver Synod
5. Unearthed Veins
6. Burning In Damnation Fires
7. Silence Of The Great Martyrs
Die Bloodchamber meint:
Einem Album ein Motto voranzustellen, ist vor allem ein Ausdruck künstlerischer Ambitionen. Es beweist zumeist ein Konzept, eine Leitidee, die dem Werk zugrunde liegt. Schon vor Release des neuen Albums von TEITANBLOOD konnte man auf der Website des Labels Norma Evangelium Diaboli lesen, wohin die Reise gehen soll:
„The second Teitanblood album corrects the misconception about Death Metal being music, mortui vivos docent.‟
Was ist von einer solchen Prognose zu halten? Inwiefern wird auf diesem heiß erwarteten Release der Rahmen des rein Musikalischen gesprengt? Und wie soll das überhaupt gehen? Eine Antwort hierauf zu finden, ist alles andere als einfach. Schließlich ist das Album, um das es geht, nicht eben leichte Kost. Es ist vielmehr eine Grenzerfahrung, die geteilte Reaktionen hervorrufen wird. Viel von dem, was sich Metalheads unterschiedlichster Couleur von einem Album erhoffen, wird hier nicht bedient, dafür wird man als Hörer herausgefordert, angegriffen und wahrscheinlich sogar über die Maßen strapaziert. Allein die ersten Sekunden des Openers „Anteinferno‟ sind eine solche Grenzüberschreitung, dass eine Vielzahl unbedarfter Hörer nicht über Minute eins hinauskommen werden. Dabei nimmt „Death‟ mit sieben Songs, die insgesamt fast 70 Minuten in Anspruch nehmen, noch viel Zeit in Anspruch.
Was man zu hören bekommt, ist ein Gemisch aus brachialen, aber dabei alles andere als glattproduzierten Klangwänden, sehr viel Bass, sehr hohes Tempo und eine Atmosphäre, die den Zauber von Moder, Verwesung und abgründigster Finsternis verströmt. Bisweilen scheint ein amorphes Chaos den Hörer zu erdrücken und an anderer Stelle lassen sich tatsächlich Riffs erkennen, werden kleine wirre Soli eingebaut, ganz selten findet sich sogar mal eine Verszeile, die einen Hauch von Eingängigkeit verströmt. Und dann kommen wieder die ganz stillen Momente, die keineswegs lichter ausfallen. Ambientpassagen, dissonante Chöre und rituell anmutenden Augenblicke finden sich immer wieder zwischen den einzelnen Hassbrocken. Besonders die zweite Hälfte von „Silence of the Great Martyrs‟ ist ein bemerkenswerter Streich. Das Album fängt abrupt und krass an, hat dann aber ein Outro von beträchtlicher Länge. Hat man es geschafft, „Death‟ einmal am Stück aufmerksam zu hören, erschließt sich volle Tragweite dieses fast genialen Kunstgriffes.
TEITANBLOOD sind weit davon entfernt, Death Metal zu machen, wie ihn die meisten unter uns kennen. Zwischen der Schöngeistigkeit so mancher US-Amerikaner oder der Groovelaune alter Schweden und dieser spanischen Band liegen Lichtjahre. Ihre Herkunft aus einer obskuren Subszene, die bisweilen als Bestial Black Metal bezeichnet wird, ist zu spüren, vor allem weil es personelle Überschneidungen mir PROCLAMATION gibt. Doch sind TEITANBLOOD dabei um ein Vielfaches elaborierter. Im Vergleich zum Vorgänger „Seven Chalices‟ ist „Death‟ reifer ausgefallen, pointierter, weniger rumpelig. Und dennoch hat diese Musik nichts mit dem zu tun, was der allergrößte Teil der Metalheads alltäglich auf dem heimischen Plattenteller rotieren lässt. Vielleicht ist dies auch die Antwort darauf, was es mit dem Slogan des Labels auf sich hat. Sofern man herkömmliche musikalische Konventionen heranzieht, können TEITANBLOOD bestenfalls verstören. Lässt man sich aber darauf ein, dieses Album jenseits aller Vorurteile darüber, wie Death Metal oder Black Metal zu klingen haben, in Ruhe und immer wieder zu hören, dann entwickeltes es sich zu einer beeindruckenden, ekelhaften und dennoch faszinierenden Erfahrung.
Es ist gut möglich, dass Worte hier ihre Grenzen finden. Vergleiche hinken, das ist hinlänglich bekannt. Aber dennoch könnte man TEITANBLOOD ein wenig mit PORTAL vergleichen, sofern sie gerade einen kalten Entzug durchmachen. Vielleicht auch mit dem hässlichen, verkrüppelten und hochbegabten kleinen Bruder von ABYSSAL. Vielleicht aber auch einfach mit GRAVE MIASMA auf Speed mit psychotischem Schub. Und wer sich immer noch nichts drunter vorstellen kann, der sollte einfach mal reinhören. Allerdings auf eigene Gefahr!
„The second Teitanblood album corrects the misconception about Death Metal being music, mortui vivos docent.‟
Was ist von einer solchen Prognose zu halten? Inwiefern wird auf diesem heiß erwarteten Release der Rahmen des rein Musikalischen gesprengt? Und wie soll das überhaupt gehen? Eine Antwort hierauf zu finden, ist alles andere als einfach. Schließlich ist das Album, um das es geht, nicht eben leichte Kost. Es ist vielmehr eine Grenzerfahrung, die geteilte Reaktionen hervorrufen wird. Viel von dem, was sich Metalheads unterschiedlichster Couleur von einem Album erhoffen, wird hier nicht bedient, dafür wird man als Hörer herausgefordert, angegriffen und wahrscheinlich sogar über die Maßen strapaziert. Allein die ersten Sekunden des Openers „Anteinferno‟ sind eine solche Grenzüberschreitung, dass eine Vielzahl unbedarfter Hörer nicht über Minute eins hinauskommen werden. Dabei nimmt „Death‟ mit sieben Songs, die insgesamt fast 70 Minuten in Anspruch nehmen, noch viel Zeit in Anspruch.
Was man zu hören bekommt, ist ein Gemisch aus brachialen, aber dabei alles andere als glattproduzierten Klangwänden, sehr viel Bass, sehr hohes Tempo und eine Atmosphäre, die den Zauber von Moder, Verwesung und abgründigster Finsternis verströmt. Bisweilen scheint ein amorphes Chaos den Hörer zu erdrücken und an anderer Stelle lassen sich tatsächlich Riffs erkennen, werden kleine wirre Soli eingebaut, ganz selten findet sich sogar mal eine Verszeile, die einen Hauch von Eingängigkeit verströmt. Und dann kommen wieder die ganz stillen Momente, die keineswegs lichter ausfallen. Ambientpassagen, dissonante Chöre und rituell anmutenden Augenblicke finden sich immer wieder zwischen den einzelnen Hassbrocken. Besonders die zweite Hälfte von „Silence of the Great Martyrs‟ ist ein bemerkenswerter Streich. Das Album fängt abrupt und krass an, hat dann aber ein Outro von beträchtlicher Länge. Hat man es geschafft, „Death‟ einmal am Stück aufmerksam zu hören, erschließt sich volle Tragweite dieses fast genialen Kunstgriffes.
TEITANBLOOD sind weit davon entfernt, Death Metal zu machen, wie ihn die meisten unter uns kennen. Zwischen der Schöngeistigkeit so mancher US-Amerikaner oder der Groovelaune alter Schweden und dieser spanischen Band liegen Lichtjahre. Ihre Herkunft aus einer obskuren Subszene, die bisweilen als Bestial Black Metal bezeichnet wird, ist zu spüren, vor allem weil es personelle Überschneidungen mir PROCLAMATION gibt. Doch sind TEITANBLOOD dabei um ein Vielfaches elaborierter. Im Vergleich zum Vorgänger „Seven Chalices‟ ist „Death‟ reifer ausgefallen, pointierter, weniger rumpelig. Und dennoch hat diese Musik nichts mit dem zu tun, was der allergrößte Teil der Metalheads alltäglich auf dem heimischen Plattenteller rotieren lässt. Vielleicht ist dies auch die Antwort darauf, was es mit dem Slogan des Labels auf sich hat. Sofern man herkömmliche musikalische Konventionen heranzieht, können TEITANBLOOD bestenfalls verstören. Lässt man sich aber darauf ein, dieses Album jenseits aller Vorurteile darüber, wie Death Metal oder Black Metal zu klingen haben, in Ruhe und immer wieder zu hören, dann entwickeltes es sich zu einer beeindruckenden, ekelhaften und dennoch faszinierenden Erfahrung.
Es ist gut möglich, dass Worte hier ihre Grenzen finden. Vergleiche hinken, das ist hinlänglich bekannt. Aber dennoch könnte man TEITANBLOOD ein wenig mit PORTAL vergleichen, sofern sie gerade einen kalten Entzug durchmachen. Vielleicht auch mit dem hässlichen, verkrüppelten und hochbegabten kleinen Bruder von ABYSSAL. Vielleicht aber auch einfach mit GRAVE MIASMA auf Speed mit psychotischem Schub. Und wer sich immer noch nichts drunter vorstellen kann, der sollte einfach mal reinhören. Allerdings auf eigene Gefahr!
Im Fadenkreuz
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod