Declamatory - Nevolution (EP)

Declamatory - Nevolution (EP)
Power Thrash Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 20:29 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Subconscious Mind Destruction
2. Nevolution
3. Desire/Despair
4. Predator's Prey

Die Bloodchamber meint:

DECLAMATORY ist eine noch recht junge Heavy Metal Formation aus Berlin, die mit "Nevolution" eine 4-Track-Ep unter das Volk werfen will. Zur Aufmachung brauche ich eigentlich nichts zu sagen, denn diese ist schlichtweg nicht vorhanden, was allerdings nur mehr als verständlich ist, da die Promo kostengünstig gehalten werden sollte. Das Original sieht natürlich anders aus und ist obendrein mit 4 Euro auch recht günstig. Und diese 4 Euro sind definitiv nicht schlecht investiert!

Die Musik von Robert, Toni, Peter und Fabian lässt sich am ehesten als Power/Thrash Metal bezeichnen. Vor allem die Gitarrenarbeit und die Produktion sind für ein so junges Underground-Quartett wirklich erste Sahne. Die Riffs überzeugen durchgängig, das Songwriting ist abwechslungsreich und der Sound trocken und klar, was so richtig nach Old Schooligen UG-Thrash riecht!

Der Opener "Subconscious Mind Destruction" ist gleichzeitig der spannendste, innovativste und irgendwie einfach beste Titel der Scheibe! Die relativ flotte und thrashige Nummer beginnt sanft, brettert dann aber in Form eines heftigen Riffgewitters im Stile guter alter TESTAMENT-Stücke hinab, um immer wieder von melodiösen und sehr eingängigen Gesangseinlagen im Refrain unterbrochen zu werden. Der Titel ist definitiv als das Aushängeschild DECLAMATORYs zu bezeichnen, denn das hohe Niveau kann leider nicht ganz gehalten werden. "Nevolution" folgt noch in ähnlich wilder thrash Manier und weiß durchaus zu gefallen. Die Stärke des Vorgängers wird zwar nicht ganz erreicht, dennoch rumpelt der Track von Anfang bis Ende angenehm durch die Boxen, wobei auch durchaus die harmonischen Gesangseinlagen, die von powermetallisch angehauchten Gitarrenläufen unterstützt werden, gefallen können.

Mit der Ballade "Desire/Despair" ist leider auch der Tiefpunkt der Platte erreicht, denn das gefühlvolle Stück kann leider nicht wirklich überzeugen. Sänger Robert verkrampft bei den melodischen Einlagen mehr als einmal und man merkt richtig, dass er sich bei den thrashigen Einlagen deutlich wohler fühlt. Das Songwriting ist nicht völlig daneben, erfindet die Balladenwelt aber auch nicht neu. Als Trost sei vielleicht angeführt, dass den großen der Power/Thrash Metal Szene das Schreiben von Balladen auch nicht immer leicht fällt, weshalb vor allem in diesem Bereich auf solche Schnulzeinlagen verzichtet wird. Folglich wird mit "Predator´s Prey" auch wieder die Blutgrätsche zurück zum thrashigen Powermetal geschlagen. Das erfreut zu Beginn, entpuppt sich aber nach längerem Hören eher als langweilig und abwechslungslos. Der Titel kann die Messlatte (die von den ersten beiden Titeln allerdings auch sehr hoch gelegt wurde) leider nicht erreichen.

Dennoch, DECLAMATORY sind auf dem besten Weg, haben sie doch mit den beiden ersten Stücken kräftig unter Beweis gestellt, dass sie mit den Großen der Szene mithalten können. Jetzt müssen sie nur noch Kontinuität in ihr Schaffen bringen und zeigen, dass es keine Eintagsfliegen waren. Aber ich denke, dass sie das schaffen können, denn so ein Talent verliert man schließlich nicht von heute auf morgen. Man darf gespannt sein! Da die Stärken den Schwächen der EP deutlich überlegen sind, gibt´s auch erstmal 7 Punkte und die freudige Erwartung auf mehr!
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