Vampire - Vampire

Vampire - Vampire
Death Thrash Metal
erschienen am 28.02.2014 bei Century Media
dauert 36:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Orexis
2. Howl From The Coffin
3. At Midnight I'll Possess Your Corpse
4. Ungodly Warlock
5. The Bestial Abyss
6. Black Deserts
7. Jaws Of The Unknown
8. The Fen
9. Cellar Grave Vampire
10. Under The Grudge

Die Bloodchamber meint:

Eine neue Woche, ein neuer Newcomer im Bereich „neuer Old School Death Metal‟. Das ist ganz bestimmt kein Grund zu motzen und es ist mehr als erstaunlich, wie hoch das Niveau dieser Veröffentlichungsflut ist. Auf dieser Welle des Erfolgs reiten auch VAMPIRE aus dem schwedischen Göteborg. 2011 gegründet hat diese junge Band einen Namen auserkoren, der spontan eher an Gothic Metal denken lässt, doch weit gefehlt, denn dieses Klischee wird nicht im Ansatz bedient. Ganz im Gegenteil geht es bei den Blutsaugern sehr erdig und headbangtauglich zur Sache, sodass ihr Debütalbum ein Werk darstellt, das nicht nur unter puritanischen Todesmetallern Freunde finden wird.

Zwar steht ganz oberflächlich betrachtet „Schwedischer Death Metal‟ drauf, aber dieses Etikett ist irreführend. Anknüpfungspunkt für VAMPIRE sind nicht die großen, allseits bekannten und unendlich oft zitierten Landleute aus den frühen Neunzigern. Nein, geht man weit in die Geschichte zurück, dann fallen einem eher POSSESSED ein, in der jüngeren Vergangenheit könnte das erste Album von TRIBULATION als Referenz genannt werden. Auf „Vampire‟ gibt es keine irrsinnig tief gestimmten Gitarren, keine abgründigen Growls. VAMPIRE sind so old school, dass eine C-Stimmung der Sechsaiter als moderner Schnickschnack abgelehnt werden muss. Ihre Musik ist eine unauflösbare Mischung aus Thrash und Death Metal-Elementen. Niemals zu hart, zu schnell, zu derbe, dafür aber immer mit einem guten Gespür für griffige Momente und Melodieführung.

Man kann das Album durchaus als leichtverdaulich bezeichnen. Es stellen sich dem Hörer keine größeren Schwierigkeiten hineinzufinden und durch den ein oder anderen eingängigen Chorus stellt sich schnell ein hohes Wiedererkennungseffekt ein. Das Songformat ist entsprechend: Ohne lange Ausschweifungen gibt es zehn Mal in deutlich weniger als 40 Minuten einen auf die Glocke. Schön sind die kleinen akustischen Interludes, die zwischen all den nackenmuskelstrapazierenden Riffs für ein paar Momente Zeit zum Durchschnaufen geben. Für Abwechslung ist entsprechend gesorgt, VAMPIRE schaffen es, dieses „Ach, wie schnell die Zeit vergeht‟-Gefühl mit ihrem Album hervorzurufen. Für Langeweile ist hier kein Raum.

In Kombination mit der vorbildlichen Produktion finden sich also viele Argumente für eine Auseinandersetzung mit dieser Band. „Vampire‟ ist ein Album, das Freude macht und dem es gelingen sollte, Death und Thrash Metal Fans gleichermaßen zu beglücken. Es bleibt abzuwarten, ob sich auch mal die Gelegenheit bieten wird, die Herren außerhalb Schwedens live sehen zu können. Sollte es ihnen gelingen, den stimmigen Eindruck ihres Debüts auch im Konzertsaal zu produzieren, dürfte das exquisites Erlebnis werden.
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