Intervals - A Voice Within

Intervals - A Voice Within
Progressive Metal
erschienen im März 2014 als Eigenproduktion
dauert 49:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ephemeral
2. Moment Marauder
3. Automaton
4. The Self Surrendered
5. Breathe
6. The Escape
7. Atlas Hour
8. Siren Sound
9. A Voice Within

Die Bloodchamber meint:

Eine Stimme inmitten eines Intervals.

Frei übersetzt könnte man Band und Album mit diesem Satz zusammenfassen. Das Grundgerüst stellt hierbei die Instrumentalisierung aus Ontario, Canada; Sparte „Progressive Metal“. Denn so fing alles an. Bis zu ihrem 2011 Release „In Time“ kannte man Intervals in Szenekreisen vor allem durch den Verzicht auf einen Sänger. Modernes, stimmungsvolles Gitarrenspiel stand im Vordergrund. Es mag daher nicht wenige Fans geben, die ihre Zeit brauchen, um sich mit der neu gewonnenen Stimme von Mike Semesky (Ex-THE HAARP MACHINE) anfreunden zu können. Anup Sastry (Schlagzeug) kennt man von der Tour mit Jeff Loomis und seinem Solo Projekt aus 2012.

So beginnt es mit „Ephemeral“. Der erste Track, der unter anderem für die Promo Phase vorgesehen war. Das Intro kommt mit einem schönen Lead Guitar Riff daher. Es umfasst gleichzeitig die Struktur und unterstreicht den Wiedererkennungswert abermals. Mike Semesky wird wie gewohnt in den höheren Stimmlagen zu finden sein. Ein erstes Überraschungsmoment folgt direkt im Anschluss. „Moment Marauder“ kann man als Beispiel für die Variationsmöglichkeiten auf allen 4 Positionen bezeichnen. Ruhige, wilde Wechsel bis in jazzige Gefilde. Der Bass tritt hier besonders in den Vordergrund. Catchy Solo, der Song bleibt hängen! Melodie Liebhaber werden ihre Freude daran haben. Bisher befanden wir uns pro Song in einem fünfminütigem Takt. „The Self Surrendered“ springt mit 8 Minuten heraus und präsentiert viele wechselnde Rhythmen. Die Experimentierfreude steigt, Melodien bleiben, Akustikpassagen werden nicht ausgelassen. „The Breathe“ kommt ohne Vocals daher. Von einem Höhepunkt in eine kleine Bridge für die sanften Töne. Entkommen – „The Escape“. Die Lyrics pushen, gehen nach vorne: „Let the curtains close across the stage you've known and the spotlight fade for the chance to see”. Der Hook hat hier einen hohen Stellenwert.

Es finden sich in jedem Track neue Elemente. „Atlas Hour“ ist mit sehr vielen davon bestückt. Viele Layer übereinander, dennoch kann man jedes einzelne Instrument gut heraus hören. Jeder hat auf dem Album seine ganz persönlichen Momente. Die Produktion ist wirklich sehr rund geworden. Den Abschluss bildet „A Voice Within“ – nochmal ein Abräumer, der gut nach vorne geht. Interessante Rhythmik, bemerkenswerter Hook. So kann es weitergehen und irgendwann, ja vielleicht irgendwann, werden INTERVALS zwischen Namen wie TESSERACT und ANIMALS AS LEADERS aufblitzen und die Bekanntheit erlangen, die ihnen gebührt!

„to feel, to see, to create, to dream - It is our duty to live while we can”

Wenn man sich von neuen Einflüssen nicht abschrecken lässt und sein Herz in der Moderne findet, merkt man schnell, dass die Spielweise nicht unter einer zusätzlichen Stimme leidet. Sie bietet Entfaltungsmöglichkeit. Der Wiedererkennungswert steigt enorm! An manchen Stellen wünscht man sich dennoch einen raueren Ton und bekommt ihn nicht. Das sind die Momente, in denen man besser ohne Stimme ausgekommen wäre. Das ist das Problem bei Bands dieser Art. Es ist schwer durch reine Instrumentalisierung Fuß zu fassen. Wenn man es übertreibt, schreckt es eher ab.
Grenzbereiche werden hier erreicht.

Interessierte können sich das ganze Album zur Zeit bei Bandcamp und auch via YouTube anhören.
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