Dis.agree - Break The Chains

Dis.agree - Break The Chains
Thrash Metal / Metalcore
erschienen am 04.04.2014 bei SAOL
dauert 41:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. World Collapse
2. Can't Walk On
3. I Hate You
4. In Pieces
5. Break These Chains
6. Fading Away
7. Running Down My Dreams
8. Madness In Toxication
9. Into Damnation
10. Shizophrenia

Die Bloodchamber meint:

Zwischen die Stühle Metalcore, Melodic Death und Thrash Metal setzen sich fünf Jungs aus Goslar namens DIS.AGREE und treiben mit dieser Mixtur seit nunmehr acht Jahren ihr Unwesen im deutschen Underground. Im Jahre 2010 konnte die Band mit Stolz das Debüt „Dissertatio Humanitas“ veröffentlichen, um nur ein Jahr später plötzlich vor einem katastrophalen Aus zu stehen, verstarb Sänger Denis Tietz doch infolge eines Autounfalls. Nach entsprechender Trauerphase entschlossen sich die verbliebenen Bandmitglieder jedoch dazu, das Erbe von DIS.AGREE mit Wut im Bauch und neuem Mann am Mikro weiterzuführen.

Daraus entstanden ist schließlich „Break The Chains“, das zweite Album der Goslarer. Im Begleitschreiben zur Promo werden Namen wie MACHINE HEAD, HEAVEN SHALL BURN oder auch EKTOMORF in den Ring geworfen, Vergleiche, die schon nach wenigen Minuten Hörgenusses des Albums durchaus nachvollziehbar erscheinen. Die Arbeit an den Drums entpuppt sich schon bald als großer Pluspunkt von DIS.AGREE, sorgt doch gerade der unermüdliche Doublebass-Einsatz für zuckende Gliedmaßen beim Hörer. Doch das Quintett drosselt auch immer wieder in altbekannter Metalcore-Manier das Tempo und reichert seine Songs so mit in die Knie zwingenden Breakdowns an. Während diese Passagen natürlich einigermaßen stumpf, aber nichtsdestotrotz effektiv aus den Boxen ballern, werden die schnelleren Momente von teils wehmütigen Melodien flankiert, die in der Tat hier und da an HEAVEN SHALL BURN erinnern.

Im Zusammenspiel mit den kehligen Growls des Sängers, dessen Stimme leider noch ein wenig austauschbar daherkommt, der aber stets um Eingängigkeit bemüht ist, entstehen so gar einige kleinere Hits. Während „I Hate You“ die Stumpf-ist-Trumpfkarte mit EKTOMORF-Copyright schon im Namen trägt, können die folgenden „In Pieces“ sowie der Quasi-Titeltrack „Break These Chains“ mit zumindest etwas mehr Eigenständigkeit überzeugen und dürften vor allem live für Furore sorgen. Überhaupt scheinen DIS.AGREE in ihrem momentanen Stadium noch eine Band zu sein, deren Songs in erster Linie in der Live-Situation so richtig zünden dürften – entsprechende Tightness natürlich mal vorausgesetzt. Auf Konserve kann das Quintett allerdings noch nicht vollends überzeugen, dafür fehlt es schlicht und ergreifend noch an Eigenständigkeit - und an die Qualität der genannten Bands kann man derzeit noch nicht heranreichen.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden, die spielerischen Fähigkeiten bringen die Jungs jedenfalls mit, ein Gespür für ansprechende Melodien und stimmungsvolle Tempowechsel wird auch immer wieder angedeutet. Für die Zukunft gilt es nun also, „Break The Chains“ in die Tat umzusetzen und sich von den Vorbildern freizuschwimmen. Dann klappt es für DIS.AGREE auch mit einer höheren Wertung, die Möglichkeiten dazu hat die Band, sie muss diese nur ausschöpfen.
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