Red Mourning - Where Stone And Water Meet

Red Mourning - Where Stone And Water Meet
Metalcore / Stoner Rock
erschienen am 25.04.2014 bei Bad Reputation
dauert 43:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. The Sound Of Flies
3. Gun Blue
4. Rabid Dogs And Twisted Bitches
5. Emily
6. White Line
7. The Simple Truth
8. Work Song
9. Over The Rail
10. Candlelight
11. Touched By Grace
12. There Goes The Chair
13. Where Stone And Water Meet

Die Bloodchamber meint:

Verrückte Franzosen, zweiter Teil: Während die Kollegen von PSYGNOSIS ihre Hörer gerne im Dunkeln tappen lassen, verfolgen RED MOURNING einen gänzlichen anderen Ansatz. Diese Pariser Combo geht nämlich zumindest strukturell deutlich nachvollziehbarer zu Werke, wirft dafür aber Genre-Elemente zusammen in einen Topf, die auf den ersten Blick so gar nicht zusammen gehören wollen…

Metalcore der gängigen Machart war RED MOURNING aber zu langweilig, und deshalb lassen sie „slide-guitar blues and no-shit hardcore“ aufeinandertreffen. Das klingt erst einmal ein wenig widersprüchlich, denn die wenigsten auf ihre Street Credibility bedachten „No-Shit Hardcore“-Bands würden Mundharmonika, Slide-Gitarre und whiskeygestählten Southern Rock-Gesang in ihren Sound integrieren, RED MOUNING aber halten Wort und tun genau dies auf „Where Stone And Water Meet“. Wobei der Hardcore sich eher als Groove Metal der PANTERA- und LAMB OF GOD-Schule entpuppt, der den Sound der Franzosen insgesamt auch dominiert im Vergleich zu den Southern-Elementen, welche die rollenden Riff- und Doublebass-Attacken erheblich aufwerten.

Denn eines wird schon nach einem Durchlauf des Albums klar: Es wird ordentlich und absolut mosh-kompatibel gegroovt, allerdings erweist sich der metallische Anteil an „Where Stone And Water Meet“ als recht gesichtslos und daher austauschbar. RED MOURNING hatten also allen Grund, ihr kerniges Gepolter mit den bereits genannten Stilmitteln des Southern Rock anzureichern. Musikalisch interessant ist das Quartett nämlich immer dann, wenn es wie in den ersten Songs „The Sound Of Flies“ und „Gun Blue“ oder den Zwischenspielen „Emily“ und „Work Song“ eine gewisse Delta Blues-Atmosphäre heraufbeschwört und der authentische Klargesang kurzzeitig das Heft des Handelns übernehmen darf. Und da die eigentlich bizarre Mischung ganz gut funktioniert, fragt man sich unweigerlich, warum RED MOURNING nicht konsequenter den Südstaaten-Weg gehen, statt stets ein Auge darauf zu haben, dass der Moshpit am Köcheln gehalten wird?

So aber stellt „Where Stone And Water Meet“ ein etwas unbeständiges Album dar, dessen Grundidee seltsam erscheinen mag. Die krude Mischung funktioniert jedoch überraschend gut, und RED MOURNING wären gut beraten, die rockigen Parts auf ihrem nächsten Album mehr in den Fokus zu rücken. Wer aber ohnehin schon immer ein bisschen anders war und mit der Mundharmonika durch den LAMB OD GOF-Pit getobt ist, der wird mit diesem Album womöglich gut Freund und kann die Wertung gedanklich in die Höhe schrauben.
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