Blues Pills - Blues Pills

Blues Pills - Blues Pills
Rock / Sonstiges
erschienen am 25.07.2014 bei Nuclear Blast
dauert 42:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. High Class Woman
2. Ain't No Change
3. Jupiter
4. Black Smoke
5. River
6. No Hope Left For Me
7. Devil Man
8. Astraplane
9. Gypsy
10. Little Sun

Die Bloodchamber meint:

Die Schweden BLUES PILLS, so die große neue Erscheinung am Retro Himmel, wurden aufgrund von ein paar veröffentlichten EPs aus unserem Sonnensystems heraus gelobt. Immerhin reicht so etwas um gleich mal eben bei Nuclear Blast dass Full-Length Debut auf den Markt bringen zu dürfen. Vorschusslorbeeren nun mal hin oder her, ich kenne keine der Veröffentlichungen, da ich überhaupt kein Freund von solchen musikalischen Snacks bin, und kann deshalb hier recht unvoreingenommen ans Werk gehen.

Also den ersten Song starten und gleich mal gefühlte 40 Jahre ab zurück in die Vergangenheit. Muffige Gitarrenwände dröhnen leicht in der Gegend umher. Musik aus der Zeit, als der Hard Rock noch nicht diesen Namen hatte und Musiker der wiedergeborene Antichrist waren, wenn die es alleine schon wagten den Namen des Herren nicht mindestens fünf Mal pro Takt zu preisen. Wie schon gesagt, das hier ist kein Hard Rock; das hier ist purer Blues Rock mit sehr vielen eingespritzten psychedelischen Elementen. Und dieser kommt ehrlich, direkt und vintage korrekt rüber. Wenn man es nicht besser wüsste, dann müsste man meinen, dass dieses Album zu Zeiten von Jimi und Janis entstanden ist. Ach, überhaupt Janis. Diese Ähnlichkeit kommt logischerweise recht schnell zu tragen, da es sich ja mit Elin ja auch um ein weibliches Welches handelt. Und damit komme ich zu dem, was mich hier total stört. Nichts gegen östrogene Sangeskünste, aber mich lässt das hier doch recht kalt. ''Blues Pills'' würde in einer komplett anderen Klasse spielen, wenn es am Mikro eine richtig schön räudige und dreckige Stimme geben oder eben ein weibliches Tier wie Janis performen würde. Elin klingt für die Art Musik einfach zu brav. Punkt, aus.

Dennoch wissen die Songs auf musikalischer Ebene durch die Bank weg zu überzeugen. BLUES PILLS verdienen das Lob der Presse durchaus. Es gibt zur Zeit eine ganze Schubkarre voller neuen CDs pro Monat in dieser Nische, die selten die Klasse haben wie das hier. Wer den Duft der späten 60er oder frühen 70er atmen möchte, der macht nichts falsch, wenn er hier investiert. Allerdings möchte ich mal behaupten, dass nach diesem Album nicht mehr so viel Aufmerksamkeit um die Band herrschen dürfte, da der Markt übersättigt ist und die Welle schon wieder auf's Meer zurückläuft.
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