Starkill - Virus Of The Mind

Starkill - Virus Of The Mind
Melodic Symphonic Death Metal
erschienen am 17.10.2014 bei Century Media
dauert 45:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Be Dead Or Die (4:36)
2. Winter Desolation (5:15)
3. Breaking The Madness (3:55)
4. Virus Of The Mind (4:46)
5. Skyward (4:04)
6. Before Hope Fades (4:52)
7. Into Destiny (4:02)
8. God Of This World (5:39)
9. My Catharsis (3:54)
10. Convergence (4:18)

Die Bloodchamber meint:

Ohne Vorkenntnisse des Debüts oder irgendwelche Erwartungen an die Jungs mit dem infantilen und generischen Bandnamen habe ich "Virus Of The Mind" auf mich einwirken lassen und siehe da: STARKILL hatten mich schnell bei den Eiern. Diese ansteckende Spielfreude, das hohe Tempo und die knackigen, detailliert verzierten Rhythmen zauberten schnurstracks ein Grinsen auf mein Gesicht, so dass die anderen Leute in der Straßenbahn ihren eigenen Gesichtsausdruck tatsächlich mal kurz von grimmig in verwundert verwandelten.

Dass STARKILL dabei aus Chicago kommen, muss man gleich zweimal nachlesen. Dafür strömen beim Entdecken von "Virus Of The Mind" einfach zu viele skandinavische Referenzen ins Hirn. Die jungen wilden CHILDREN OF BODOM etwa, an die das Tempo, der Keyboard-Einsatz sowie der kratzige Gesang erinnert. Der hohe Detailgrad und der intensive Einsatz sinfonischer Elemente holt das letzte zerfahrene WINTERSUN-Werk ins Gedächtnis zurück. Aber auch die Melancholie von INSOMNIUM, ENSIFERUMsche Kampfverbundenheit und THYRFINGsche Gitarrenlinien lassen sich im STARKILL-Sound finden, denn klarer Gesang gehört mittlerweile auch zum Repertoire der Amerikaner. Zusammen mit ausschweifenden Melodien und teils auch raumfüllender Epik werden hier interessante Kontraste zur flitzigen Gitarrenfrickelei geboten.

Überhaupt ist Abwechslung bzw. der offene Umgang mit Genres und Möglichkeiten das ganz große Plus dieser Scheibe. Wenn in "God Of This World" nach sägenden Gitarren plötzlich die Posaunen gezückt und ein zackiger Marsch angestimmt wird, sorgt das nicht nur für einen überraschenden, leicht befremdlichen Kontrast, sondern auch für einen dieser besonderen Momente, auf den Füße und Nacken beim Hören einer Scheibe stets warten.

Mag sein, dass "Virus Of The Mind" größtenteils aus Zitaten besteht, oder den weit Herumgereisten einfach nur ständig an andere Bands erinnert. In seiner gesamten Kompaktheit macht das zweite Album von STARKILL jedoch einen sehr guten Eindruck. Es ist spaßig, abwechslungsreich, anfangs kurzweilig, fördert später jedoch auch den Entdeckerwillen. Ich habe die Zeit damit genossen - trotz des dämlichen Bandnamens…
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