Devilment - The Great And Secret Show

Devilment - The Great And Secret Show
Black Heavy Metal
erschienen am 31.10.2014 bei Nuclear Blast
dauert 55:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Summer Arteries
2. Even Your Blood Group Rejects Me
3. Girl From Mystery Island
4. The Stake In My Heart
5. Living With The Fungus
6. Mother Kali
7. Staring At The Werewolf Corps
8. Sanity Hits A (Perfect) Zero
9. Laudanum Skull
10. The Great And Secret Show

Die Bloodchamber meint:

DEVILMENT ist eine relativ junge Band, die das Glück hat, ihr Debutalbum „The Great and Secret Show“ bei Nuclear Blast zu veröffentlichen und mit LACUNA COIL und MOTIONLESS IN WHITE auf Tournee zu gehen. Ihre Musik beschreiben sie als Black Metal, welcher die perfekte Begleitung für ihre düsteren und mysteriösen Texte darstellt.

Zu anfangs klingen DEVILMENT noch relativ harmlos. „Summer Arteries“ startet so ruhig, dass der Hörer sich nicht wirklich was unter diesem angeblichen Black Metal vorstellen kann. Erst nach etwa zwei Minuten geht es richtig zur Sache und man kann die Musik somit auch endlich einordnen. Meine erste Assoziation geht in Richtung SATYRICON, zumindest hinsichtlich der neuesten Veröffentlichungen. Aber selbst dafür sind sie noch zu weich. Der Black Metal weicht immer mehr einem düster geratenen Modern Metal und zusammen mit den Lobhudeleien über DEVILMENT wird mir nun klar, dass es sich hier um eine Gruppe inszenierter Bösärsche handelt. Die Texte sind natürlich extrem tiefsinnig, angelehnt an H.P. Lovecraft und Roal Dahl, während die Musik diese Grundstimmung noch weiter hervorheben soll. Das hört sich zwar total durchdacht an, aber ist im Endeffekt auch nur kalter Kaffee.
Man muss den Jungs zu gute halten, dass sie einige extrem groovige Riffs vorzeigen können. „Living with the Fungus“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie man spannende Kompositionsarbeit leisten kann. Doch der so hochgelobte Gesang von Dani Filth kann diesen Effekt nicht bestärken. Ganz im Gegenteil: Seine eher schwachen Screams und seine dünne Stimme nehmen ordentlich Wind aus den Segeln. Dafür probiert er mit viel Variationen in seiner Stimme seine Verrücktheit zur Geltung zu bringen (O-Ton Nuclear Blast: [...] „wenngleich mental nicht allzu gefestigter Sänger“ […]). Passend zu seinen stimmlichen Verzierungen schwankt auch die Geschwindigkeit von DEVILMENT sehr oft zwischen rockig und atmosphärisch. Monotonie kann man den Engländern mit Sicherheit nicht vorwerfen, ein klares Konzept aber auch nicht. Die Lieder kratzen jeweils gerade noch am Rande des Erträglichen, mit ihren ständigen musikalischen Ausbrüchen, die teilweise innerhalb von wenigen Sekunden einen wechselnden Charakter zum Vorschein bringen.

Ich will nun gar nicht auf der Bezeichnung Black Metal herumreiten. Man merkt einfach, dass sich DEVILMENT sehr stark inszenieren, während am Ende nur ein lauwarmes Lüftchen herauskommt. Im Endeffekt haben sie mit „The Great and Secret Show“ das Rad nicht neu erfunden und strampeln irgendwo zwischen hunderten anderen Bands mit dem selben Konzept.
-