Downfall Of Gaia - Aeon Unveils The Thrones Of Decay

Downfall Of Gaia - Aeon Unveils The Thrones Of Decay
Sludge Metal
erschienen am 07.11.2014 bei Metal Blade Records
dauert 60:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Darkness Inflames These Sapphire Eyes
2. Carved Into Shadows
3. Ascending The Throne
4. Of Stillness And Solitude
5. To Carry Myself To The Grave
6. Whispers Of Aeon
7. Excavated

Die Bloodchamber meint:

Vorsicht, schwer verdaulich! Mit „Aeon Unveils The Thrones Of Decay“ spucken uns die Hannoveraner DOWNFALL OF GAIA einen wirklich fies finsteren Brocken vor die Füße, der auch nach mehreren Durchgängen noch schwer im Magen liegt. Doch ist es nicht der alles zermalmende Faktor Zeit allein, der das Album schwer konsumierbar macht, auch wenn die Songs bis auf das kurze Instrumental „Ascending The Throne“ allesamt im unhandlichen Format von acht bis zwölf Minuten daherkommen.

Nein, es ist vor allem der weltenverschlingende Genremix, der DOWNFALL OF GAIA nur für eine sehr überschaubare Zielgruppe interessant machen dürfte. Denn das Label Sludge Metal wird den Herren nur sehr unzureichend gerecht, da sie neben dem Wühlen im Schlamm genau so gerne durch gottverlassene Post-Landschaften wandern oder sich langsam durch düstere Doom-Höhlen tasten. Erfreulicherweise findet die Band an diesen Orten aber auch einige mal mehr, mal weniger einschmeichelnde Melodien, denn im krassen Gegensatz zu den schleppenden Passagen steht der schroffe Black Metal-Vibe, den „Aeon Unveils The Thrones Of Decay“ versprüht. Dieser geht einerseits von dem leicht in den Hintergrund gemischten und mit dezentem Hall versehenen Gekeife aus, bei dem man ohne Vorhandensein der entsprechenden Lyrics schon genau die Ohren spitzen muss, um zu bemerken, dass Wut und Verzweiflung in deutscher Sprache herausgebrüllt werden. Auf der anderen Seite bricht auch instrumental immer wieder die Black Metal-Hölle los, wenn urplötzlich Blastbeat-Drums und Wall of Sound-Gitarren zu einer infernalischen Einheit verschmelzen.

Diese finstere Mischung macht das Drittwerk des Quartetts zu einem Mahlstrom, der in das linke Ohr des Hörers erst nur sehr zäh hineinfließt, die Gehörgänge dann aber in Höchstgeschwindigkeit durcheinanderwirbelt, um schlussendlich aus dem rechten Ohr wieder herauszuschleichen. Und doch ist nichts an „Aeon Unveils The Thrones Of Decay“ bruchstückhaft, alles wirkt wie aus einem Guss, was DOWNFALL OF GAIA auch mit Sicherheit so beabsichtigt hatten. Durch diese Vorgehensweise fällt es jedoch schwer, echte Höhepunkte zu benennen. Den nachhaltigsten Eindruck schindet das fast zwölfminütige „Whispers Of Aeon“, das nach der monströsen ersten Hälfte durch ein wirkungsvolles Break ausgebremst wird, sich in flirrenden Post Rock-Sphären zu verlieren droht, nur um von den sich steigernden Tribal Drums schließlich doch noch wieder in den Black Metal-Schlund gerissen zu werden.

Doch nicht alle Songs setzen sich derart im Gedächtnis fest, wer sich selbst jedoch als Finsterer unter den Finsteren sieht und auch vor sperrigerem Material nicht zurückscheut, könnte sich an „Aeon Unveils The Thrones Of Decay“ mal versuchen. Hiermit ist DOWNFALL OF GAIA nämlich ein atmosphärisch wirklich dichtes Werk gelungen, mit dem man sicher wieder Support-Slots für Bands wie NEUROSIS und Konsorten ergattern können wird.
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