Luna Field - Diva

Luna Field - Diva
Death Black Metal
erschienen am 11.07.2005 bei Black Lotus Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Godparade
2. Kill Bastard Kill
3. Revolution Restart
4. Camouflage
5. Moral Masquerade
6. Jokers
7. The Great Monologue
8. Zenith
9. Full Vanity Fair
10. Egoism Divine
11. Diva Messiah

Die Bloodchamber meint:

Bei Luna Field haben wir es mit einer relativ frischen Extreme Metal Formation aus deutschen Landen, genauer gesagt Stuttgart zu tun. Stilistisch gesehen spielt das Quintett eine Mischung aus Black- und Death Metal. „Diva“ ist ihr zweites Werk und somit der Nachfolger von „Close to Prime“.

Das es auf „Diva“ ziemlich hart zur Sache gehen würde, war mir schon im Voraus klar. Als ich dann meinen Player mit der CD beglückte, wurde ich infolge meiner Erwartungen auch nicht wirklich enttäuscht. Objektiv betrachtet bieten Luna Field dem Hörer eine qualitativ hochkarätige Mischung der im Vorfeld genannten Genres, dazu gesellt sich dann noch eine gute Produktion mit einem wirklich druckvollen Sound. Nach den ersten Tracks mußte ich spontan an die norwegischen Zyklon denken, deren Musik zumindest in manchen Teilen mit der von Luna Field zu vergleichen ist.

Negativ anzumerken hätte ich auf der anderen Seite die mich stellenweise beschleichende Ideenlosigkeit, was die Songs angeht. Ehrlich gesagt vermisse ich schon den ein oder anderen markanten Part oder ein geiles Solo in den einzelnen Songs, welcher den Wiedererkennungswert ungemein steigern würde, denn so sticht keiner der elf Titel auf dem Album besonders hervor und „Diva“ kommt ohne tatsächlichen Killertrack aus. Auch weiß ich nicht, ob ich die zeitweise zu hörenden elektronischen Einstreuungen unbedingt als gelungen bezeichnen soll.

Fest steht jedoch, dass Luna Field mit „Diva“ ein in weiten Teilen gutes, solides Extreme Metal Machwerk abliefern, durch welches sie in diesem Sektor sicherlich ihren Bekanntheitsgrad steigern werden können.

Die Bloodchamber meint außerdem:

Mag sein, dass mir persönlich Death Metal längst nicht mehr so viel gibt, wie vor einigen Jahren. Kann sein, dass ich in diesem Magazin mittlerweile zur Redaktions-Pussy mutiert bin, da ich mich doch verstärkt dem ganzen Weichei-Kram widme. Durchaus möglich, dass ich mit meiner Meinung komplett daneben liege. Aber das ist mir ehrlich gesagt, total schnuppe. Denn LUNA FIELDs „Diva“ hat mir verdammt noch mal viel gegeben. Die Lust, mir mal wieder extreme Musik ohne Zuhilfenahme des Vorspulknopfs einzuverleiben. Die Hoffnung, dass es in Deutschland mehr als eine Handvoll talentierter Todesmetallfabrikanten gibt. Und zu guter Letzt die Gewissheit, dass es durchaus Death Metal Scheiben gibt, bei denen man nicht von Beginn an eines Songs schon vorhersagen kann, wie sie sich in ihrem weiteren Verlauf entwickeln werden.
LUNA FIELD setzen zwar streckenweise durchaus auch auf stumpfe, eingängige Refrains des Wiedererkennungswertes wegen, aber größtenteils brechen die Songs mittendrin auf und lassen stets neue Facetten durchdringen. Nicht selten kommen dafür auch diverse Synthie-Effekte oder Samples zum Einsatz, aber auch stimmlich werden die Growls gegebenenfalls mit fiesen Screams ergänzt. Zu Beginn ist dies alles andere als nachvollziehbar und wirkt unnötig aufgebläht, aber mit der Zeit ist es genau diese Vielschichtigkeit und der Mut, sich von fest definierten Grenzen zu lösen, der diese Scheibe zu etwas besonderem macht.
Wie der Kollege Pfeil schon erwähnte, einzelne Songs herauszupicken, fällt schwer. Aber dies liegt wohl hauptsächlich an dem konstant hohen Niveau, auf dem sich Songwriting, Gitarrenarbeit, Drumming und Produktion bewegen. Ich langweile mich bei dieser Scheibe trotz der durchweg aggressiven Grundstimmung (bis auf das finale „Diva Messiah“) jedenfalls zu keiner Sekunde und lechze förmlich nach einem Live-Auftritt der Band.
So, das wollte ich mal loswerden. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
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