Bevor dieses Review richtig losgeht, möchte ich direkt mal klarstellen, daß die schwedische Formation ISILDURS BANE eigentlich in der Bloodchamber nichts zu suchen hat. Obwohl wir ja mittlerweile ziemlich open-minded geworden sind, haben (fast) alle hier besprochenen Veröffentlichungen einen gemeinsamen Nenner, und der nennt sich „Rockmusik“. Egal welche Variation. ISILDURS BANE, übrigens schon 1976 gegründet und mit einem umfangreichem Backkatalog ausgestattet, sind dagegen allerdings völlig unrockbar.

Die mir vorliegende, auf 1000 Exemplare limitierte 4-Track-EP enthält drei Songs, die von der letzten Band DVD „Mind Vol. 5 : The Observatory“ stammen (daher auch der Titel) sowie als „Bonus“ einen zusätzlichen, bis jetzt unveröffentlichten Track. In dieser knappen Viertelstunde bekommt man sehr relaxte, extrem sparsam instrumentierte Musik auf die Ohren, die nahezu ausschließlich von den wirklich schönen Vocals von Mariette Hansson leben. Ansonsten gibt es ein paar leise Akustikgitarren, nette Streicherarrangements und Pianoparts zu hören, was den Songs eine gewisse melancholische Atmosphäre verleiht, die sicherlich ihren Reiz hat, mich aber nicht sonderlich zu bewegen vermag. Da rettet die zarte E-Gitarre in „Without Grace“ auch nichts mehr. Hinzu kommt, daß die Truppe auch vor Jazzelementen und sehr losen Songstrukturen nicht halt macht, so daß die vier Lieder auch noch völlig ohne Hookline am Hörer vorbeiplätschern. Daß ich nach zig Durchläufen die paar Tracks immer noch nicht auseinander halten kann, finde ich schon sehr beachtlich.

Am ehesten erinnert das, was ISILDURS BANE hier fabriziert haben, an typische, wenn auch sehr balladeske Soundtrackmusik. Passend zum Bandnamen könnte ich mir die Musik zum Beispiel als Untermalung eines „Herr der Ringe“ Abspanns vorstellen, aber da diese Chance ja bekanntlich vorbei ist, weiß ich wirklich nicht, wer das hier kaufen soll. Vielleicht bin ich mit meinem schlichten Krachmaten Gemüt aber auch einfach nur überfordert, wer weiß ?
Ohne Wertung.