Contracrash - Thy Kingdom Come
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. How It Feels To Burn
2. Thy Kingdom Come Prt. 1
3. What If
4. He That Is Without Sin
5. Cast The First Stone
6. Enter My Game
7. With Fingers Crossed
8. The Final Curtain
9. Romans 13:1
10. Higher Power
11. Born To Survive (To Stand, Fall & Rise)
12. Ashes To Ashes
Die Bloodchamber meint:
Dass ich mit dieser Promo einen Glücksgriff landen könnte, hatte ich nicht wirklich erwartet. In diesem Sektor läuft man in letzter Zeit schlicht und ergreifend zu oft ähnlich klingenden Bands über den Weg, die mit ihren im Trend liegenden Stakkato-Grooves, Breakdowns, chartkompatiblen Refrains und Schlimmerem wie Dubstep-Geblubber versuchen, the next big Abklatsch großer amerikanischer oder schwedischer Modern Metal-Bands zu werden. Aber wagen wir dennoch einen Versuch et voilà - es zahlt sich aus. Denn statttdessen treffe ich mit CONTRACRASH auf fünf junge Burschen, deren Musik zwar zweifellos dieser Schublade irgendwie zuzuordnen ist, die aber einen deutlich anderen Ansatz verfolgt.
„Thy Kingdom Come“ hat das Quintett sein neues Werk getauft, das nach „Goddamn Planet“ erst dessen zweites Album ist. Während man es sich auf dem Erstling zwischen Heavy Rock und gemäßigtem Thrash mit Einflüssen aus dem Metalcore gemütlich machte, gehen die Balinger dieses Mal alles eine Spur größer an. Über eine Spielzeit von fast 70 Minuten könnte kaum ein Genrekonkurrent fesseln - CONTRACRASH probieren das nicht nur trotzdem, nein, „Thy Kingdom Come“ erweist sich auch noch als ein in drei Kapitel untergliedertes Konzeptalbum. Das wird so mancher Kritiker womöglich als überambitioniert abtun. Ebenso werden die diversen biblischen Querverweise nicht jedermanns Sache sein, wobei diese für das Verständnis der Story immerhin nicht vonnöten zu sein scheinen. Darüber hinaus trifft auch nicht jeder Song voll ins Schwarze („Cast The First Stone“, „Higher Power“).
Von diesen möglichen Kritikpunkten abgesehen setzen sich CONTRACRASH aber mit ihrer dezent epischen, cineastischen Geschichte des Protagonisten Contracrash, einem sich gegen den Untergang seiner Welt stellenden comicähnlichen Helden, auf erfreuliche Weise von ihrer Konkurrenz ab. So warten die in verschiedenen Midtempo-Variationen vorangetriebenen, oft groovigen Songs zwar mit dem klassischen Wechselspiel aus Shouts und Klargesang auf - wobei hier schon der Schwerpunkt mehr auf den Clean Vocals liegt als bei vielen anderen Bands -, werden aber neben der ohnehin beachtlichen Gitarrenarbeit auch durch die nie aufgesetzt wirkenden, sondern absolut stimmig integrierten Keyboard-Einspielungen aufgewertet. So brechen sich nicht nur mittelschwere Neothrash-Grooves schon mal an Streicherarrangements, sondern entstehen nebenbei auch noch mit "What If", "Enter My Game", "The Final Curtain" und "Born To Survive (To Stand, Fall & Rise)" einige Hits, die mit ihren Hooks kaum noch aus dem Gedächtnis zu bekommen sind.
Doch auch für Abwechslung ist ausreichend gesorgt. Neben kurzen spielfilmartigen Sequenzen verhilft auch die astreine Akustik-Ballade "With Fingers Crossed" zu einer willkommene Verschnaufpause, bevor CONTRACRASH sich wieder ins Modern Metal- und der Protagonist ins Schlachten-Getümmel werfen. Und als wäre es nichts, schüttelt die Band als drittes und abschließendes Kapitel von "Thy Kingdom Come" mal eben das zwanzigminütige Epos "Ashes To Ashes" aus dem Ärmel, das mit gelungenem Spannungsaufbau inklusiver mehrerer Wendungen einen derart beachtenswerten Ausklang aus diesem Werk darstellt, dass man als Hörer nicht weiß, ob man lieber erst diese eine Reise noch einmal durchlebt oder doch beim ersten Track wieder anfängt.
Wer also in diesem überlaufenen Genre mal wieder etwas Neues hören möchte, sollte sich den Namen CONTRACRASH vormerken, denn womöglich gilt die Band und insbesondere ihr Song "Ashes To Ashes" eines schönen Tages als Mitbegründer des Cinemacore. Auch wenn die fünf Jungs das qualitative Ende ihrer Fahnenstange hoffentlich noch nicht erreicht haben - gerade gesanglich scheint mir noch Verbesserungspotential vorhanden zu sein -, so macht "Thy Kingdom Come" zumindest mir momentan eine Menge Spaß und lässt darauf hoffen, dass bis zur Veröffentlichung des nächsten Albums nicht wieder mehr als fünf Jahre ins Land ziehen!
„Thy Kingdom Come“ hat das Quintett sein neues Werk getauft, das nach „Goddamn Planet“ erst dessen zweites Album ist. Während man es sich auf dem Erstling zwischen Heavy Rock und gemäßigtem Thrash mit Einflüssen aus dem Metalcore gemütlich machte, gehen die Balinger dieses Mal alles eine Spur größer an. Über eine Spielzeit von fast 70 Minuten könnte kaum ein Genrekonkurrent fesseln - CONTRACRASH probieren das nicht nur trotzdem, nein, „Thy Kingdom Come“ erweist sich auch noch als ein in drei Kapitel untergliedertes Konzeptalbum. Das wird so mancher Kritiker womöglich als überambitioniert abtun. Ebenso werden die diversen biblischen Querverweise nicht jedermanns Sache sein, wobei diese für das Verständnis der Story immerhin nicht vonnöten zu sein scheinen. Darüber hinaus trifft auch nicht jeder Song voll ins Schwarze („Cast The First Stone“, „Higher Power“).
Von diesen möglichen Kritikpunkten abgesehen setzen sich CONTRACRASH aber mit ihrer dezent epischen, cineastischen Geschichte des Protagonisten Contracrash, einem sich gegen den Untergang seiner Welt stellenden comicähnlichen Helden, auf erfreuliche Weise von ihrer Konkurrenz ab. So warten die in verschiedenen Midtempo-Variationen vorangetriebenen, oft groovigen Songs zwar mit dem klassischen Wechselspiel aus Shouts und Klargesang auf - wobei hier schon der Schwerpunkt mehr auf den Clean Vocals liegt als bei vielen anderen Bands -, werden aber neben der ohnehin beachtlichen Gitarrenarbeit auch durch die nie aufgesetzt wirkenden, sondern absolut stimmig integrierten Keyboard-Einspielungen aufgewertet. So brechen sich nicht nur mittelschwere Neothrash-Grooves schon mal an Streicherarrangements, sondern entstehen nebenbei auch noch mit "What If", "Enter My Game", "The Final Curtain" und "Born To Survive (To Stand, Fall & Rise)" einige Hits, die mit ihren Hooks kaum noch aus dem Gedächtnis zu bekommen sind.
Doch auch für Abwechslung ist ausreichend gesorgt. Neben kurzen spielfilmartigen Sequenzen verhilft auch die astreine Akustik-Ballade "With Fingers Crossed" zu einer willkommene Verschnaufpause, bevor CONTRACRASH sich wieder ins Modern Metal- und der Protagonist ins Schlachten-Getümmel werfen. Und als wäre es nichts, schüttelt die Band als drittes und abschließendes Kapitel von "Thy Kingdom Come" mal eben das zwanzigminütige Epos "Ashes To Ashes" aus dem Ärmel, das mit gelungenem Spannungsaufbau inklusiver mehrerer Wendungen einen derart beachtenswerten Ausklang aus diesem Werk darstellt, dass man als Hörer nicht weiß, ob man lieber erst diese eine Reise noch einmal durchlebt oder doch beim ersten Track wieder anfängt.
Wer also in diesem überlaufenen Genre mal wieder etwas Neues hören möchte, sollte sich den Namen CONTRACRASH vormerken, denn womöglich gilt die Band und insbesondere ihr Song "Ashes To Ashes" eines schönen Tages als Mitbegründer des Cinemacore. Auch wenn die fünf Jungs das qualitative Ende ihrer Fahnenstange hoffentlich noch nicht erreicht haben - gerade gesanglich scheint mir noch Verbesserungspotential vorhanden zu sein -, so macht "Thy Kingdom Come" zumindest mir momentan eine Menge Spaß und lässt darauf hoffen, dass bis zur Veröffentlichung des nächsten Albums nicht wieder mehr als fünf Jahre ins Land ziehen!