Ahamkara - The Embers Of The Stars
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Midwinter's Hymn
2. On The Shores Of Defeat
3. Lamentation Of A Wraith
4. To Invoke The Stars Themselves
Die Bloodchamber meint:
Glück haben sie ja, die beiden Köpfe hinterm britischen Black Metal-Geschwader AHAMKARA. Dessen Debüt "The Embers Of The Stars" erschien 2014 zunächst im Eigenverlag und wurde vorrangig über Bandcamp vertrieben, bis sich die Nischenspezis von Nordvis dann irgendwann dachten: "Junge, warum nicht einfach was Richtiges draus basteln?" – Und so kann man sich die Scheibe demnächst auch als Digipak mit alternativem Design ins Regal stellen. Ob und für wen sich das lohnt, soll hier kurz erörtert werden.
Ein guter Startpunkt für AHAMKARA (im Sanskrit ein aktives Konzept des Ich-Bewusstseins) sind die bisherigen Betätigungsfelder von Alles-außer-Vocals-Mitglied Michael Blenkarn. Selbiger war nicht nur treibende Kraft hinter den musikalisch mindestens streitbaren Ambient/Industrial/Black Metal-Hörspielern AXIS OF PERDITION, sondern ist aktuell auch bei den ewigen Hopefuls WODENSTHRONE an Bord. Und eben diese WODENSTHRONE zu "Loss"-Zeiten hört man bei AHAMKARA des Öfteren heraus: Ob Natursamples oder das mitunter fast stolpernde Drumming, die verwaschene Ästhetik im Saitenbereich oder das immer wieder zwischen Detail und sehnsuchtsschwangerer Totale schwingende Pathos – die vier überlangen Stücke auf "The Embers Of The Stars" sind im Kern zweifellos Kinder der jüngeren britischen Schule. Warum also verbrät Mr. Blenkarn das Ganze nicht beim Hauptarbeitgeber?
Ein erster wichtiger Unterschied besteht darin, dass AHAMKARA auf allzu folkiges Beiwerk verzichten und dadurch einen weitaus kälteren Gesamteindruck hinterlassen. Hier gibt es wenig Wärme der heimeligen oder wehmütigen Art, dafür schwelgen die Stücke in einer zwischen Ehrfurcht, Entrückung und Ergriffenheit pendelnden Naturbetrachtung, die trotz vordergründiger emotionaler Distanz durchaus positiv nachhallt. So wirken die rastlos aufgetürmten Soundscapes trotz ihrer Dichte niemals erdrückend, sondern resultieren in Momenten erhabener Klarheit – wie sturmgeschliffene Berggipfel, die einen unverstellten Blick auf das umliegende Land eröffnen. "On The Shores Of Defeat" oder das grandiose "To Invoke The Stars Themselves" sind in dieser Hinsicht absolute Paradebeispiele und vereinen das Beste der musikalischen Vision, die ich hinter AHAMKARA vermute.
Zu dieser Vision gehören auch ausgiebig genutzte Flächensounds der synthetischen Art, die wie Polarlichter durch die Kompositionen geistern und für ambiente Untertöne sorgen. Das erinnert beispielsweise an die Herangehensweise des SEAR BLISS-Ablegers NEFARIOUS , nur eben mit einem etwas dichter gewebten Gesamtklang, mit mehr Nebelschwaden in verborgenen Gebirgstälern und weniger orthodoxem Songwriting. Das ist zwar noch nicht völlig Post-, aber der alten Schule sind AHAMKARA in musikalischer Hinsicht definitiv schon ein paar Jahre entwachsen.
Dazu passt, dass "The Embers Of The Stars" neben Bassspuren im hörbaren Bereich und aufstrebenden Leads einen zwischen Geräusch und Artikulation angesiedelten Gesangsbeitrag zu bieten hat. Die hörbar verfremdeten Nazgul-Laute sind allerdings gut dosiert und runden mit ihrer Mischung aus Aggression und Zurückhaltung den Gesamteindruck ab.
Freunde britischen Black Metals und Anhänger der leicht spacigen Überlänge sollten in das Debüt von AHAMKARA zumindest einmal reinhören. Zwar ist "The Embers Of The Stars" keineswegs so revolutionär wie das Begleitschreiben glauben machen möchte – eine stimmungsvolle und angenehm erzählende musikalische Reise bieten die gut 48 Minuten jedoch in jedem Fall.
Einen guten Eindruck gibt es mit dem Label-Teaser "The Shores Of Defeat".
Ein guter Startpunkt für AHAMKARA (im Sanskrit ein aktives Konzept des Ich-Bewusstseins) sind die bisherigen Betätigungsfelder von Alles-außer-Vocals-Mitglied Michael Blenkarn. Selbiger war nicht nur treibende Kraft hinter den musikalisch mindestens streitbaren Ambient/Industrial/Black Metal-Hörspielern AXIS OF PERDITION, sondern ist aktuell auch bei den ewigen Hopefuls WODENSTHRONE an Bord. Und eben diese WODENSTHRONE zu "Loss"-Zeiten hört man bei AHAMKARA des Öfteren heraus: Ob Natursamples oder das mitunter fast stolpernde Drumming, die verwaschene Ästhetik im Saitenbereich oder das immer wieder zwischen Detail und sehnsuchtsschwangerer Totale schwingende Pathos – die vier überlangen Stücke auf "The Embers Of The Stars" sind im Kern zweifellos Kinder der jüngeren britischen Schule. Warum also verbrät Mr. Blenkarn das Ganze nicht beim Hauptarbeitgeber?
Ein erster wichtiger Unterschied besteht darin, dass AHAMKARA auf allzu folkiges Beiwerk verzichten und dadurch einen weitaus kälteren Gesamteindruck hinterlassen. Hier gibt es wenig Wärme der heimeligen oder wehmütigen Art, dafür schwelgen die Stücke in einer zwischen Ehrfurcht, Entrückung und Ergriffenheit pendelnden Naturbetrachtung, die trotz vordergründiger emotionaler Distanz durchaus positiv nachhallt. So wirken die rastlos aufgetürmten Soundscapes trotz ihrer Dichte niemals erdrückend, sondern resultieren in Momenten erhabener Klarheit – wie sturmgeschliffene Berggipfel, die einen unverstellten Blick auf das umliegende Land eröffnen. "On The Shores Of Defeat" oder das grandiose "To Invoke The Stars Themselves" sind in dieser Hinsicht absolute Paradebeispiele und vereinen das Beste der musikalischen Vision, die ich hinter AHAMKARA vermute.
Zu dieser Vision gehören auch ausgiebig genutzte Flächensounds der synthetischen Art, die wie Polarlichter durch die Kompositionen geistern und für ambiente Untertöne sorgen. Das erinnert beispielsweise an die Herangehensweise des SEAR BLISS-Ablegers NEFARIOUS , nur eben mit einem etwas dichter gewebten Gesamtklang, mit mehr Nebelschwaden in verborgenen Gebirgstälern und weniger orthodoxem Songwriting. Das ist zwar noch nicht völlig Post-, aber der alten Schule sind AHAMKARA in musikalischer Hinsicht definitiv schon ein paar Jahre entwachsen.
Dazu passt, dass "The Embers Of The Stars" neben Bassspuren im hörbaren Bereich und aufstrebenden Leads einen zwischen Geräusch und Artikulation angesiedelten Gesangsbeitrag zu bieten hat. Die hörbar verfremdeten Nazgul-Laute sind allerdings gut dosiert und runden mit ihrer Mischung aus Aggression und Zurückhaltung den Gesamteindruck ab.
Freunde britischen Black Metals und Anhänger der leicht spacigen Überlänge sollten in das Debüt von AHAMKARA zumindest einmal reinhören. Zwar ist "The Embers Of The Stars" keineswegs so revolutionär wie das Begleitschreiben glauben machen möchte – eine stimmungsvolle und angenehm erzählende musikalische Reise bieten die gut 48 Minuten jedoch in jedem Fall.
Einen guten Eindruck gibt es mit dem Label-Teaser "The Shores Of Defeat".