Toxoid - Aurora Satanae
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Baphomet Enraged 04:01
2. Feed My Wrath 05:25
3. Demon Lust 04:38
4. Mystical Misanthropic Doctrine 05:12
5. Aurora Satanae 05:31
6. Thy Infernal Defloration 05:07
Die Bloodchamber meint:
Indien und Black Metal – das sind zwei Dinge, die der gemeine Mitteleuropäer nicht unbedingt als unverbrüchliche Einheit begreift. Allerdings dürfte klar sein, dass eine aufstrebende Metalnation – und das ist Indien zweifellos – irgendwann nicht mehr um die vielleicht vielseitigste Spielart des härteren Sektors herumkommt.
In unserem Fall hört die Band auf den Namen TOXOID und legt mit „Aurora Satanae“ eine zutiefst orthodoxe Hommage an die Urväter des Genres vor: GORGOROTH, IMMORTAL, DARKTHRONE – was diese Formationen Mitte der 1990er veröffentlicht haben, ist die beinahe überlebensgroße Blaupause für TOXOIDs knapp 30-minütiges Debütalbum. Dem entsprechend räudig preschen die Jungs aus Neu-Delhi mit „Baphomet Enraged“ voran und hinterlassen nach vier Minuten Blastocaust nichts als gezeichnete Erde.
Zwar ist der Sound fast schon zu nekro für meinen Geschmack, doch rein musikalisch liefern TOXOID laut Bestellung: Fies schneidende Gitarren, Screams wie rostige Nägel auf Schiefertafel, kaum hörbarer Bass, dazu stets an der Grenze zum geordneten Chaos galoppierendes Schlagwerk. Da brennt wenig an, zumal schon das etwas verhaltener einsteigende „Feed My Wrath“ zeigt, dass die Inder auch rhythmisch variieren können.
Was sie bisher noch nicht können? Nun, es mangelt der Aurora etwas an individueller Note und an instrumentalem Feinschliff – hier holpert es mitunter doch hörbar hinterm Dornenbusch, was durch die schwankende Soundqualität noch unterstrichen wird. Zudem muss man anmerken, dass TOXOID aktuell zwar ordentlich Wut im Bauch haben, sich durch ihren stilistischen Tunnelblick aber keinen Gefallen tun. Wer so nah am Original musiziert, muss damit leben, dass ein überwältigender Teil der großen Songs bereits geschrieben und als Klassiker katalogisiert ist, zumal die Skandinavier Mitte der 1990er nicht unbedingt unter eingeschränkter Kreativität gelitten haben. Vielmehr besaßen die genannten Bands – und viele ihrer Zeitgenossen – ein Gespür für eben jene Details, mit denen man sich innerhalb der schon damals engen Genregrenzen dann doch einen unverwechselbaren Sound erschaffen konnte. Und das ist genau die Hürde, die TOXOID noch nehmen müssen.
Wer auf richtig dreckige alte Schule steht und/oder einen Blick über den etablierten Tellerrand wagen möchte, macht mit „Aurora Satanae“ garantiert nichts falsch: Die Songs sind hinreichend abwechslungsreich und Langeweile kommt schon aufgrund der ohnehin kurz bemessenen Spielzeit nicht auf. Ob es für TOXOID irgendwann zu Höherem reicht, bleibt hingegen abzuwarten – der dafür nötige Schritt muss die Band wohl weg vom reinen Worshipping und hin zu einer eigenen Note führen. Angesichts des kulturellen Hintergrundes eine durchaus interessante Angelegenheit.
In unserem Fall hört die Band auf den Namen TOXOID und legt mit „Aurora Satanae“ eine zutiefst orthodoxe Hommage an die Urväter des Genres vor: GORGOROTH, IMMORTAL, DARKTHRONE – was diese Formationen Mitte der 1990er veröffentlicht haben, ist die beinahe überlebensgroße Blaupause für TOXOIDs knapp 30-minütiges Debütalbum. Dem entsprechend räudig preschen die Jungs aus Neu-Delhi mit „Baphomet Enraged“ voran und hinterlassen nach vier Minuten Blastocaust nichts als gezeichnete Erde.
Zwar ist der Sound fast schon zu nekro für meinen Geschmack, doch rein musikalisch liefern TOXOID laut Bestellung: Fies schneidende Gitarren, Screams wie rostige Nägel auf Schiefertafel, kaum hörbarer Bass, dazu stets an der Grenze zum geordneten Chaos galoppierendes Schlagwerk. Da brennt wenig an, zumal schon das etwas verhaltener einsteigende „Feed My Wrath“ zeigt, dass die Inder auch rhythmisch variieren können.
Was sie bisher noch nicht können? Nun, es mangelt der Aurora etwas an individueller Note und an instrumentalem Feinschliff – hier holpert es mitunter doch hörbar hinterm Dornenbusch, was durch die schwankende Soundqualität noch unterstrichen wird. Zudem muss man anmerken, dass TOXOID aktuell zwar ordentlich Wut im Bauch haben, sich durch ihren stilistischen Tunnelblick aber keinen Gefallen tun. Wer so nah am Original musiziert, muss damit leben, dass ein überwältigender Teil der großen Songs bereits geschrieben und als Klassiker katalogisiert ist, zumal die Skandinavier Mitte der 1990er nicht unbedingt unter eingeschränkter Kreativität gelitten haben. Vielmehr besaßen die genannten Bands – und viele ihrer Zeitgenossen – ein Gespür für eben jene Details, mit denen man sich innerhalb der schon damals engen Genregrenzen dann doch einen unverwechselbaren Sound erschaffen konnte. Und das ist genau die Hürde, die TOXOID noch nehmen müssen.
Wer auf richtig dreckige alte Schule steht und/oder einen Blick über den etablierten Tellerrand wagen möchte, macht mit „Aurora Satanae“ garantiert nichts falsch: Die Songs sind hinreichend abwechslungsreich und Langeweile kommt schon aufgrund der ohnehin kurz bemessenen Spielzeit nicht auf. Ob es für TOXOID irgendwann zu Höherem reicht, bleibt hingegen abzuwarten – der dafür nötige Schritt muss die Band wohl weg vom reinen Worshipping und hin zu einer eigenen Note führen. Angesichts des kulturellen Hintergrundes eine durchaus interessante Angelegenheit.