Three Days Grace - Human
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Human Race
2. Painkiller
3. Fallen Angel
4. Landmine
5. Tell Me Why
6. I Am Machine
7. So What
8. Car Crash
9. Nothing's Fair In Love And War
10. One Too Many
11. The End Is Not The Answer
12. The Real You
Die Bloodchamber meint:
Hierzulande sind die Kanadier THREE DAYS GRACE nie so richtig durch die Decke gegangen, dabei sind sie in Übersee so etwas wie Megaseller und infolgedessen eine Band mit diversen (Platin-)Auszeichnungen. Gerade die ersten beiden Alben schlugen in Kanada und den USA ein wie Bomben, und auch wenn das dritte Album „Life Starts Now“ in kommerzieller Hinsicht an die vergangenen Erfolge anknüpfen konnte, so drohte man in künstlerischer Sicht ein wenig in die Belanglosigkeit abzudriften. Nicht zuletzt das dürfte dazu geführt haben, dass Bandkopf Adam Gontier das vierte Album „Transit Of Venus“ zwar noch einsang, während der folgenden Touren zu dem Album aber scheinbar erst nur vorübergehend, dann gar permanent aus der Band ausstieg, um sich fortan auf Solo-Pfaden künstlerisch verwirklichen zu können.
Zwischenzeitlich wurde der Bruder von Bassist Brad Walst angeheuert, um den temporären Ersatz an Mikro und Gitarre zu geben. Matt Walst schlug sich dabei aber wohl so gut, dass er kurzerhand zum vollwertigen Bandmitglied ernannt wurde und auch das just via Sony erschienene fünfte THREE DAYS GRACE-Album „Human“ einsingen durfte. Eine nachvollziehbare Entscheidung, denn auch wenn der neue Mann keine ganz so kraftvolle Stimme zu haben scheint wie sein Vorgänger, so erinnert er in Sachen Klangfarbe doch stark an Gontier, so dass Altfans auch garantiert nicht vor den Kopf gestoßen werden dürften. Allerdings war der alte Sänger auch immer mit-, bisweilen gar hauptverantwortlich für das Songwriting der Band – ob THREE DAYS GRACE den Verlust in Bezug auf das Schreiben der neuen Songs ebenfalls verkraften konnten?
Ja, auch diesbezüglich können alle Fans aufatmen, denn die Kanadier machen nach wie vor das, was sie am besten können: Leicht zugängliche und dementsprechend oft schon nach dem ersten Hören nicht mehr aus dem Ohr zu bekommende Hits zu schreiben, die geradezu nach Airplay schreien. Fühlt man sich zwischen den Polen Post-Grunge, Alternative und (Hard) Rock wohl, fühlt man sich auch auf „Human“ recht schnell zu Hause. Gleichwohl überraschen THREE DAYS GRACE insofern, dass sie nicht mit der Hit-Tür ins Haus fallen, sondern mit dem „Human Race“ einen im getragenen Tempo daherkommenden, fast schon elegischen Song an den Anfang des Albums stellen, der mit seinem längeren Gitarrensolo auch gut als Rausschmeißer hätte fungieren können. In der Folge besinnt sich das Quartett aber auf seine alten Tugenden und schweißt aus simpel-eingängigen Riffs und einprägsamen Gesangsmelodien einen singletauglichen Song nach dem anderen zusammen. Immer wenn die Gitarren mal etwas mehr krachen dürfen wie in „Landmine“ oder auch „I Am Machine“, dann ist das schlichtweg gut gemachte Rock-Kunst. Mit einigen elektronischen Einsprengseln wird die grundsätzlich düstere Atmosphäre noch verstärkt, davon abgesehen wirft die Band aber jeglichen unnötigen Ballast über Bord. Längere Bridges fallen bei diesem Songwriting-Ansatz natürlich unter den Tisch, auf eingängige Strophe folgt Ohrwurm-Refrain folgt eingängige Strophe folgt Ohrwurm-Refrain…
Ecken und Kanten wurden dabei natürlich sorgsam abgeschliffen, was den Tanzflächen- und Radio-Rockern jedoch selbstredend egal sein kann, denn schließlich zündet jeder der zwölf um die drei Minutengrenze herum komponierten Songs, wiewohl ein Track wie „One Too Many“ beweist, dass man es mit der Eingängigkeit auch übertreiben kann. Davon abgesehen werden die Nerven des Easy-Listening-Hörers aber nicht strapaziert, so dass Fans von BREAKING BENJAMIN oder RED bis hin zu SHINEDOWN oder gar LINKIN PARK eher noch einen Punkt zu den von mir knappen sieben hinzurechnen dürfen. Wer hingegen auf Überraschungsmomente steht, wird mit „Human“ eher nicht so glücklich – echte Metaller schalten sowieso erst gar nicht ein. Nach meinem Dafürhalten können THREE DAYS GRACE nicht ganz an die Stärke ihrer Self-Titled oder auch „One-X“ anknüpfen, übertrumpfen aber die beiden letzten Alben.
Zwischenzeitlich wurde der Bruder von Bassist Brad Walst angeheuert, um den temporären Ersatz an Mikro und Gitarre zu geben. Matt Walst schlug sich dabei aber wohl so gut, dass er kurzerhand zum vollwertigen Bandmitglied ernannt wurde und auch das just via Sony erschienene fünfte THREE DAYS GRACE-Album „Human“ einsingen durfte. Eine nachvollziehbare Entscheidung, denn auch wenn der neue Mann keine ganz so kraftvolle Stimme zu haben scheint wie sein Vorgänger, so erinnert er in Sachen Klangfarbe doch stark an Gontier, so dass Altfans auch garantiert nicht vor den Kopf gestoßen werden dürften. Allerdings war der alte Sänger auch immer mit-, bisweilen gar hauptverantwortlich für das Songwriting der Band – ob THREE DAYS GRACE den Verlust in Bezug auf das Schreiben der neuen Songs ebenfalls verkraften konnten?
Ja, auch diesbezüglich können alle Fans aufatmen, denn die Kanadier machen nach wie vor das, was sie am besten können: Leicht zugängliche und dementsprechend oft schon nach dem ersten Hören nicht mehr aus dem Ohr zu bekommende Hits zu schreiben, die geradezu nach Airplay schreien. Fühlt man sich zwischen den Polen Post-Grunge, Alternative und (Hard) Rock wohl, fühlt man sich auch auf „Human“ recht schnell zu Hause. Gleichwohl überraschen THREE DAYS GRACE insofern, dass sie nicht mit der Hit-Tür ins Haus fallen, sondern mit dem „Human Race“ einen im getragenen Tempo daherkommenden, fast schon elegischen Song an den Anfang des Albums stellen, der mit seinem längeren Gitarrensolo auch gut als Rausschmeißer hätte fungieren können. In der Folge besinnt sich das Quartett aber auf seine alten Tugenden und schweißt aus simpel-eingängigen Riffs und einprägsamen Gesangsmelodien einen singletauglichen Song nach dem anderen zusammen. Immer wenn die Gitarren mal etwas mehr krachen dürfen wie in „Landmine“ oder auch „I Am Machine“, dann ist das schlichtweg gut gemachte Rock-Kunst. Mit einigen elektronischen Einsprengseln wird die grundsätzlich düstere Atmosphäre noch verstärkt, davon abgesehen wirft die Band aber jeglichen unnötigen Ballast über Bord. Längere Bridges fallen bei diesem Songwriting-Ansatz natürlich unter den Tisch, auf eingängige Strophe folgt Ohrwurm-Refrain folgt eingängige Strophe folgt Ohrwurm-Refrain…
Ecken und Kanten wurden dabei natürlich sorgsam abgeschliffen, was den Tanzflächen- und Radio-Rockern jedoch selbstredend egal sein kann, denn schließlich zündet jeder der zwölf um die drei Minutengrenze herum komponierten Songs, wiewohl ein Track wie „One Too Many“ beweist, dass man es mit der Eingängigkeit auch übertreiben kann. Davon abgesehen werden die Nerven des Easy-Listening-Hörers aber nicht strapaziert, so dass Fans von BREAKING BENJAMIN oder RED bis hin zu SHINEDOWN oder gar LINKIN PARK eher noch einen Punkt zu den von mir knappen sieben hinzurechnen dürfen. Wer hingegen auf Überraschungsmomente steht, wird mit „Human“ eher nicht so glücklich – echte Metaller schalten sowieso erst gar nicht ein. Nach meinem Dafürhalten können THREE DAYS GRACE nicht ganz an die Stärke ihrer Self-Titled oder auch „One-X“ anknüpfen, übertrumpfen aber die beiden letzten Alben.