Das Old School Brett des Monats kommt eindeutig von den Amis DONNYBROOK. Der 2003 gegründete Haufen aus Los Angeles legt nach der 4-Track-EP „There's No Love For The Insincere“ und einer Split mit Piece By Piece nun das offizielle Debüt „Lions In This Game“ vor, und dieses könnte traditioneller kaum sein.
DONNYBROOK holzen Hardcore der späten 80er/frühe 90er Machart und grenzen sich ganz bewußt von jeglichen Trends und vor allem von der aktuellen Metalcore Schwemme ab, d.h. auf dieser Scheibe gibt’s weder cleanen Gesang noch Metalriffs noch melodische Soli, sondern einfach nur brachiales Fratzengeballer allererste Kajüte. Vollgasdrumming, ein wild – und verdammt gut – schreiender Fronter sowie Nackenbrecher Mosh Breaks am laufenden Band : das ist Hardcore, wie man ihn „von früher“ kennt. Die Songs sind kurz und knackig gehalten (nur ein Track sprengt die Drei-Minuten-Grenze), verzichten auf jeglichen Schnörkel und gehen immer direkt auf die zwölf. Da alle beteiligten Musiker durchaus was auf dem Kasten haben, macht es einfach nur Spaß, sich diese kleinen Brutalo Granaten zu geben, auch wenn das Ganze natürlich ungefähr so originell und überraschend ist wie eine weitere Meisterschaft des FC Bayern. Egal, durch die spürbare Spielfreude und Attitüde des Fünfers wird dieses Manko locker wieder ausgeglichen.
Abzüge in der B-Note gibt’s dagegen allerdings für die nicht ganz optimale, da etwas undifferenzierte Produktion sowie die sogar für Punk/Hardcore Verhältnisse unverschämt kurze Spielzeit von nicht mal ner halben Stunde. Trotzdem : wer Bands wie Madball, Terror oder Sick Of It All zu seinen Faves zählt, kann sich „Lions In This Game“ bedenkenlos ins Regal stellen.
Anspieltips : „Read ’em And Weep“,„Techno-Logic-Kill”, „Victim” sowie das überragende „Check Your Chest”.