Dragonlord - Black Wings Of Destiny

Dragonlord - Black Wings Of Destiny
Melodic Black Metal
erschienen am 30.09.2005 bei Escapi Music
dauert 44:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The becoming of
2. The curse of woe
3. Revelations
4. Sins of allegiance
5. Until the end
6. Mark of damnation
7. Blood voyeur
8. Fallen
9. Black funeral (Mercyful Fate Cover)
10. Emerald (Thin Lizzy Cover)

Die Bloodchamber meint:

Zwischen Dimmu und Borgir passt immer noch ein Drachenlord.
So könnte man angesichts von „Black wings of Destiny“ zumindest oberflächlich kalauern, aber das würde der Band um Testament-Chefklampfer Eric Peterson nicht ganz gerecht werden. Sicher, hier wird das umgedrehte Kreuz nicht neu erfunden, anderereits ist das gebotene Material im Hinblick auf Songwriting und technische Umsetzung aber stark genug, um neben unvermeidlichen Stilikonen auch auf längere Sicht bestehen zu können.
Dragonlord sind im besten Sinne ein Bastard aus gesundgeschrumpften Cradle of Filth und Dimmu Borgir zu „DCA“-Zeiten: Musikalisch und stimmlich überwiegend nordischer Provenienz, folgt man in puncto Opulenz und Detailfülle – wenn auch etwas verschlankt – eher den englischen Wiegenvampiren, was auch durch die bisweilen aufkommende Horror(film)atmosphäre gekonnt unterstrichen wird. Die spielerischen und kompositorischen Fertigkeiten der Beteiligten runden das Ganze angenehm ab und sorgen dafür, allzu plumpe Plagiatsvorwürfe im Keim zu ersticken.
Abgesehen vom Thin-Lizzy-Cover „Emerald“ bedient man sich in den überwiegend schnellen Stücken bei der gesamten Palette des melodischen Black Metal: Flottes Drumming, vielseitige Gitarrenarbeit samt routinierter Breaks, dazu hymnisch-verspielte Keyboards und kräftiger Klargesang – das mag dem einen übel aufstossen, dem anderen ist es das Himmelreich. Fakt ist, dass die Scheibe trotz des unbestreitbaren Ausbleibens jeglicher Rieseninnovation mittlerweile ein gern gesehener Stammgast im Player ist und zu keiner Zeit das Gefühl aufkommt, einem unnötigen Aufguss zu lauschen. Hier wird schlicht und ergreifend Oberliga gezockt – eingängig, episch, aggressiv.
Und wo das 2001 erschienene Debut „Rapture“ trotz des Titels noch nicht endgültig zu entzücken wusste, ist auf „Black Wings...“ nun endlich in allen Belangen (musikalisch bis hin zur Fredman-Produktion) jener Drang nach Perfektion zu spüren, der schon die genannten Bands zu unverkennbaren Fixpunkten des Black Metal gemacht hat.
Schöne Musik für zum Kaufen eben.
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