Coprofago - Cinica Redencion

Coprofago - Cinica Redencion
Death Metal
erschienen im April 2015 bei Schizophrenic Inc.
dauert 35:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Exégeta
2. Delirio Somático
3. Cínica Redención
4. Insidia
5. Carnal Gluttony
6. Críptica Obsesión
7. Inerte Esencia
8. Satanás Te Da Vida (Infierno Cover)
9. Sangre Fría (bonus Track From Vivo Salta 2010)
10. Tema Oculto

Die Bloodchamber meint:

Wenn eine Band einen so einfallsreichen Namen wie MYSTERY oder (BAD/BLACK) BLOOD hat, dann sind Verwechslungen vorprogrammiert. Dummerweise trifft dies auch auf etwas unpopulärere Namen wie COPROFAGO zu. Zuerst war ich etwas überrascht, dass die Jungs aus Chile ein neues Album veröffentlicht haben. Dann war ich überrascht, dass sie sich stilistisch doch eher stark verändert haben. Aber das alles hat dann doch Sinn ergeben als ich merkte, dass ich es hier mit COPROFAGO [ARG] und nicht mit COPROFAGO [CHL] zu tun habe. Okay, das neue Album „Cinica Redencion“ habe ich nun schon einige Male durchgehört, also begeben wir uns einfach ein paar Kilometer weiter nach Osten und tauchen in die Welt des argentinischen Death Metal ein.

Zynische Erlösung, so heißt das Album auf deutsch. Von Zynismus ist zumindest stilistisch keine Spur zu hören. Hier gibt es nach einem kurzen Intro, bestehend aus gequält herausgepressten Flüchen, schnurgeraden Death Metal zu hören. Der Beginn geht fast schon in Richtung ASPHYX. Schleppend und bleischwer rauschen die ersten Gitarrenriffs durch die Boxen. Der Gesang hört sich dafür so überhaupt nicht nach Martin van Drunen an. Und das muss es auch gar nicht, um sich gut anzuhören, denn hier gibt es ordentlichen Tiefgang zu hören. Natürlich darf auch ein Gitarrensolo nicht fehlen und nachdem nochmal der Refrain erklungen ist, ist auch schon das erste Lied zu Ende. Mit den nächsten Songs entwickelt sich das Album zunehmend in Richtung schwedischer Death Metal. Einige Male gibt es einen Hauch von melodischen Einfällen und teilweise gibt es noch eine Spur von atmosphärischen Entwicklungen. Man merkt schnell, dass sich COPROFAGO abseits von generischem Death Metal bewegen und sich dennoch ganz stark an den ursprünglichen Wurzeln dieser Musikrichtung orientieren. Dabei erwecken sie fast den Eindruck, keinen gefestigten Stil zu besitzen und schwanken teilweise zwischen Melodic Death Metal und Brutal Death Metal hin und her. Dann mal wieder ein Break und es geht für einen kurzen Moment im schleppenden Doom Death Metal weiter. Diese Unentschlossenheit zerrt an den Nerven, da kann man es in diesem Fall nur gut heißen, dass das Album lediglich 35 Minuten lang ist. Als Bestandteil davon ist dann auch noch eine Live-Version von „Sangre Fria“ zu hören, welche qualitativ den Eindruck erweckt, als sei es mit einem Münztelefon und einem Anrufbeantworter aufgenommen worden. Das soll wohl verdeutlichen wie trve die Band eigentlich ist, oder einfach nur ein billiger Lückenfüller sein.

COPROFAGO, das ist griechisch und bedeutet Scheißefresser. Ihre Musik dagegen ist alles andere als Scheiße. Interessanter Death Metal der spürbar von einem anderen Kontinent kommt und zudem noch aus einem Land, von dem man in Sachen Metal nicht so viel zu hören bekommt. Okay, 35 Minuten ist schon ziemlich kurz für ein Album und wie bereits erwähnt befindet sich darunter auch noch viereinhalb Minuten voller verzerrter Screams und Schlagzeuggeplärre. Aber was soll's, COPROFAGO sind eine willkommene Abwechslung in der Welt des Melodic bis Brutal Death Metal.
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