Um ehrlich zu sein habe ich mich um diese Promo bemüht, weil ich wissen wollte, wie eine Black Metal Band auf Lifeforce Records wohl klingt. Als solche hatte sie der Chef nämlich angepriesen und auch auf der Homepage der Band findet man solche Äußerungen. Wenn dann in der mitgelieferten Schreibanweisung für Journalisten noch von Dissection-Einflüssen die Rede ist, kennt meine Vorfreude keine Grenzen mehr. Um es vorweg zu nehmen: ich habe derlei Einflüsse nirgends entdecken können, dafür aber so manch anderes, was doch wesentlich interessanter ist.
Die amerikanische Combo hat sich dem Death Metal verschrieben, wie er Anfang der letzten Dekade in Schweden an jedem Kiosk käuflich zu erwerben war. Um die „Kopie! Kopie!“-Rufe gleich im Keim zu ersticken sei angemerkt, dass das Quartett höchst variabel mit dem Tempo spielt, sowohl brutal schnell aus den Boxen peitscht als auch richtig schon heavy nach vorne walzt, so dass ich Withered auch noch rotzfrech das Doom-Etikett aufdrücke. Das ganze ist versehen mit einem sehr kantigen, fast schon dreckigen Sound, wie er teilweise auf einigen Modern Death bzw. Metalcore Scheiben zu finden ist, womit sich der Kreis zum Label wieder schließt.
Im Vergleich zu den schnellen Sachen, die wenn überhaupt nur geringfügig überdurchschnittlich klingen, bringen mich die zähfließenden Parts einfach nur zum dahin schmelzen und lassen selbst Bands wie Bolt Thrower eingeschüchtert ins zweite Glied zurücktreten. Wenn beide Tempi dann noch so geschickt variiert werden, wie bei „Fear And Pain That Cripples Me“ und „Among Sorrow“ bekomme ich gleich wieder Lust auf mehr und starte die CD erneut. Eine Entwicklung, die nach dem ersten und zweiten Durchlauf offen gestanden noch nicht absehbar war.