Die Jungs von ALL WILL KNOW sind eigentlich keine Freunde großer Worte und lassen lieber musikalische Taten sprechen als lange Reden zu schwingen. Zur Entstehungsgeschichte der Combo aus Darmstadt und Umgebung sei also nur kurz angemerkt, dass die Band im Jahre 2010 von ehemaligen AGATHODAIMON- und WE ARE GUILTY-Mitgliedern ins Leben gerufen wurde, welche sich (spätestens) seither einer Melange aus skandinavischem Melodic Death und modernem Metal mit Core-Tendenzen verschrieben haben.

Und dass hier nicht ein paar Musiker am Werk sind, die erst vor wenigen Tagen auf der Straße über ihre Instrumente gestolpert sind, wird bereits nach nur einem Durchlauf des Band-Zweitlings "Deeper Into Time" klar. An den handwerklichen Fähigkeiten scheitern heutzutage zwar ohnehin nur noch die wenigsten Nachwuchsbands, dafür hapert es aber gerne mal am Songwriting. Bei ALL WILL KNOW stimmt prinzipell jedoch beides. Mit ihren stets nachvollziehbaren, aber trotzdem immer dynamischen Songstrukturen kann die Band schnell punkten, und Refrains wie der des Titeltracks oder von "Feed Their Minds" setzen sich mit Nachhall in den Gehörgängen fest. Letzterer Song steht mit seinem gelungenen Wechselspiel aus harschem Gesang und Clean Vocals ohnehin stellvertretend für die Dynamik, welche die Band zu entfesseln imstande ist.
Auf der Gegenseite stehen aber auch biedere Songs wie "Reset That Clock", bei denen es ALL WILL KNOW trotz leichten orchestralen Bombasts verpassen, zwischen altbekanntem Core-Riffing und skandinavischer Melodieführung wirklich gewinnbringende Akzente zu setzen. Die weniger starken Songs werden jedoch für viele (Death) Metaller eher zu verschmerzen sein als das stellenweise einfach zu dominante Keyboard. Die Untermalung der Riffs sorgt zwar immer wieder für eine angenehme Portion Epik, hier und da dudelt sich der Keyboarder jedoch wie im Opener schon zu weit in den Vordergrund, weshalb für manchen Metaller nach "Home" leider schon wieder Schluss sein könnte.

Das haben ALL WILL KNOW allerdings nicht verdient, alles in allem überwiegen nämlich noch die positiven Aspekte von "Deeper Into Time". Die ähnlich gelagerte, aber sich noch deutlicher am Pop vergreifende Konkurrenz aus dem Norden von SONIC SYNDICATE, THE UNGUIDED & Co. stechen sie nämlich noch recht deutlich aus, den Altvorderen CHILDREN OF BODOM, DARK TRANQUILLITY und wie sie alle heißen, kann man hingegen noch nicht ganz das Wasser reichen. Aber was nicht ist, kann mit mit dem Zurückfahren der Keyboards und dem Setzen von zwei, drei Highlights mehr zukünftig ja noch werden.