Mit diesem schön aufgemachten Sampler präsentiert das einschlägige Label Listenable Records seine besten Mitstreiter und bietet damit einen Streifzug durch die gerade mächtig wachsende Extrem-Metal/Hardcore-Landschaft Frankreichs. Ausgewählt wurden die originellsten aufstrebenden Bands unseres westlichen Nachbarlands; allesamt Kameraden, die sich durchaus hören lassen können. Das Angebot ist mit Death, Grind, Metal-, Noise- und Frickelcore nicht ganz so breit gefächert, doch trotzdem recht abwechslungsreich, auch wenn’s nicht unbedingt zu Omis Kaffeekränzchen passt.

Neben bereits auf den Platten einiger beteiligter Bands erschienenen Songs werden auch unveröffentlichte Tracks offeriert. Die Qualität ist dabei erfreulicherweise durchgehend gut bis sehr gut, auch wenn für das simpel gestrickte Ohr wenig dabei ist und mindestens 50 Prozent der Songs nicht wenige Durchgänge benötigen, um endgültig ihr Feuer zu entfachen. Eine besonders gute Figur machen dabei die Deathmetalcore-Kracher HACRIDE und KEVORKIA sowie die Prog-Deather GOJIRA, die zwar durch einen gewöhnungsbedürftigen Drumsound, aber sonst nur positiv auffallen. Ein klein bisschen Abwechslung in die Krachlandschaft bringen KLONE, die ihren groovenden, modernen Brüll-Sound mit melodiösen Vocals verfeinern.

Fans extremer, Mainstream-untauglicher Mucke der oben genannten Stilrichtungen werden an dieser Compilation auf jeden Fall ihrer helle Freude haben. Vor allem, weil es reichlich zu entdecken gibt: Zur CD mit satten 18 Tracks ebenso vieler Bands packt das Label noch eine DVD und bietet das ganze zum Preis eines regulären Longplayers an. Die DVD beinhaltet insgesamt 13 Clips und Livemitschnitte einiger beteiligter Bands, zum größten Teil nicht auf der CD enthaltene Songs. Sound und Bildqualität variiert dabei teilweise erheblich. Während THE ARRS ihren gut ins Blut gehenden Metalcore in prima Bild- und Sound unters Volk bringen, reicht es bei den Meshuggah-Soundalikes „????“ (wie auch immer man das ausspricht) nur für einen Heimvideo-Mitschnitt aus dem Proberaum. Trotzdem ein bekömmliches Erlebnis in Bild und Ton für die gewissen Momente, in denen man sich einfach nur nach infernalischem Geschrei sehnt.