Tiles - Pretending 2 Run

Tiles - Pretending 2 Run
Progressive Metal / Progressive Rock
erschienen am 15.04.2016 bei Laser's Edge
dauert 96:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Pretending To Run
2. Shelter In Place
3. Stonewall
4. Voir Dire
5. Drops Of Rain
6. Taken By Surprise
7. Refugium
8. Small Fire Burning
9. Midwinter
10. Weightless
11. Friend Of Foe
12. Battle Weary
13. Meditatio
14. Other Arrangements
15. The Disappearing Floor
16. Fait Accompli
17. Pretending To Run - Reprise 1
18. Uneasy Truce
19. Pretending To Run - Reprise 2
20. The View From Here
21. Backsliding

Die Bloodchamber meint:

Ich muss sagen, dass ich TILES irgendwie komplett aus den Augen verloren hatte. Um nicht zu sagen; die letzte akustische Begegnung liegt schon schlappe 17 Jahre zurück. Nun ja, so schlimm scheint das bei dem doch sehr überschaubaren Output innerhalb einer Bandgeschichte von mittlerweile 23 Jahren auch nicht zu sein.

Wenn ich mir allerdings ''Pretending 2 Run'' so anhöre, stellt sich die dringende Frage, ob ich das nicht schleunigst nachholen sollte. Denn diese Scheibe ist ein kleines aber feines Stück Musik. Stilistisch orientieren sich die vier Herren aus Detroit ein bisschen an DREAM THEATER, bei denen sie unlängst die Vorturner geben durften. Und um es mal ganz klar zu sagen: wer bei dem letzten DT Longplayer enttäuscht worden ist, der findet all das was fehlte hier von TILES nachgereicht. Auch wenn es immer wieder heißt, dass Konzeptalben nicht mehr zeitgemäß sind (wer hat diesen Scheiß eigentlich in die Welt gesetzt?), so wird man hier schnell eines besseren belehrt. In schöner Regelmäßigkeit wechseln sich hier kurze Parts mit langen Monstern ab. Ein bunter Stilmix aus Artrock, Jazz Rock, progressiv metalischen Tönen und leichten Folkelementen unterstreichen die Einzigartigkeit der Scheibe. Wem hier die Abwechslung fehlt, der soll sich lieber das Vormittagsprogramm auf Kabel 1 ansehen.

So ist ''Pretending 2 Run'' eine immer auf hohem Niveau unterhaltsame Veröffentlichung geworden, die mit dem jazzigen ''Weightless'' und dem packendem ''Taken By Surprise'' zwei klare Ausreißer nach oben hat. Leider gibt es aber mit dem schwülstigen Pfadfinderabenteuerlagerfeuersong ''Fait Accompli'' eine Gurke. Aber durch eine Gurke hat man noch keinen Salat. Unterm Strich also ein gelungenes Werk, das, trotz einer Spielzeit jenseits der 90 Minuten, zu keiner Zeit den Spannungsbogen aus den Augen verliert.
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