Bhleg - Draumr ást
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Solkronan 06:05
2. Kosmos Pulsådra 04:36
3. Nyckeln Till Livskraftens Ursprung 01:50
4. Alyr 07:17
5. Brunnens Hjärta 08:45
6. Skymningsdrömmar 04:27
7. Brunnakrar 06:56
8. Stjärnkartans Väv 04:34
9. Draumr ást 09:18
Die Bloodchamber meint:
Blut aus Ohr! Dabei handelt es sich nicht etwa um ein neues Black Metal-Projekt aus Frankreich, sondern um den ersten Gedanken, der den gepeinigten Synapsen nach Einsetzen von „Solkronan“ entfleucht. Denn was BHLEG in den neun Stücken ihres Debüts „Draumr Ást“ produktionstechnisch auffahren, ist selbst mit eingerechnetem Trueness-Bonus zunächst gewöhnungsbedürftig.
Dabei gibt sich das Material der Schweden in kompositorischer Hinsicht kaum Blößen: Minimalistischer Schwarzstahl trifft auf ausgedehnte Ambientpassagen, die im Verbund mit unverzerrten Intermezzi klar abgegrenzte Ruhepole im Bandsound darstellen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das recht früh eingeschobene Duo „Kosmos pulsadra“ und „Nyckeln...“: Während „Kosmos...“ mit schwurbeligen Synths und verhaltenen Drums BURZUM-Territorium erkundet, räkelt sich „Nyckeln...“ genüsslich am guten alten „Kveldssanger“-Lagerfeuer und bereitet so die Bühne für das harsche „Alyr“, welches mit folkloristisch angehauchtem Satzgesang punkten kann.
Positiv fällt auf, dass BHLEG jede Überfrachtung ihrer Stücke scheuen: Neue Elemente werden selten auf Bestehendes gestapelt, sondern greifen mit Vorliebe lose Enden anderer Instrumente auf und führen deren Themen – oft unerwartet – fort. Bereits erwähnte Stilmittel wie Klargesang, Natursamples oder die Pianotropfen in „Skymningsdrömmar“ tauchen zudem stets in homöopathischen Dosen auf, was jeglicher Übersättigung in dieser Hinsicht effektiv einen Riegel vorschiebt. Und natürlich gewinnt durch derlei Kniffe neben den einzelnen Songs auch das Album an Struktur, da der gleichermaßen reduzierte wie abwechslungsreiche Ansatz viele eigenständige Momente schafft, an denen sich der Hörer entlanghören kann.
Das zentrale Quartett aus „Alyr“ (schneidend, mit Vogelgezwitscher im Abgang), „Brunnens hjärta“ (getragen, harsch und doch meditativ), „Skymningsdrömmar“ (vom Flüstern zur Raserei in 4:27 Minuten)und „Brunnakrar“ (wunderbar zwingend variiertes Midtempo) ist diesbezüglich sicher der Glanzpunkt der Scheibe – wirkungsvoller kann man in diesem minimalistischen Rahmen nicht musizieren.
Sobald man sich an den auf CD wirklich fies schneidenden (Gitarren-) Sound der Scheibe gewöhnt hat, fährt „Draumr Ást“ also unbestreitbar seine Widerhaken aus: Die Kompositionen wirken trotz oft beschrittener Pfade hinreichend frisch und transportieren reichlich Spirit, der durch dominant abgemischte Vocals, leichtes Analograuschen und wunderbare Basslinien direkt am Oldschool-Nervenzentrum andockt. Hört euch den – bei Youtube irreführend sehr satt klingenden! – Opener „Solkronan“ an und entscheidet dann, ob euer Trommelfell bereit für BHLEG ist:
https://youtu.be/UmxLKMcHvwA
Von mir gibt es nach langem Abwägen 7 Punkte – mit einer weniger auf roh gebürsteten Produktion wäre wohl ein Zähler mehr drin gewesen.
Dabei gibt sich das Material der Schweden in kompositorischer Hinsicht kaum Blößen: Minimalistischer Schwarzstahl trifft auf ausgedehnte Ambientpassagen, die im Verbund mit unverzerrten Intermezzi klar abgegrenzte Ruhepole im Bandsound darstellen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das recht früh eingeschobene Duo „Kosmos pulsadra“ und „Nyckeln...“: Während „Kosmos...“ mit schwurbeligen Synths und verhaltenen Drums BURZUM-Territorium erkundet, räkelt sich „Nyckeln...“ genüsslich am guten alten „Kveldssanger“-Lagerfeuer und bereitet so die Bühne für das harsche „Alyr“, welches mit folkloristisch angehauchtem Satzgesang punkten kann.
Positiv fällt auf, dass BHLEG jede Überfrachtung ihrer Stücke scheuen: Neue Elemente werden selten auf Bestehendes gestapelt, sondern greifen mit Vorliebe lose Enden anderer Instrumente auf und führen deren Themen – oft unerwartet – fort. Bereits erwähnte Stilmittel wie Klargesang, Natursamples oder die Pianotropfen in „Skymningsdrömmar“ tauchen zudem stets in homöopathischen Dosen auf, was jeglicher Übersättigung in dieser Hinsicht effektiv einen Riegel vorschiebt. Und natürlich gewinnt durch derlei Kniffe neben den einzelnen Songs auch das Album an Struktur, da der gleichermaßen reduzierte wie abwechslungsreiche Ansatz viele eigenständige Momente schafft, an denen sich der Hörer entlanghören kann.
Das zentrale Quartett aus „Alyr“ (schneidend, mit Vogelgezwitscher im Abgang), „Brunnens hjärta“ (getragen, harsch und doch meditativ), „Skymningsdrömmar“ (vom Flüstern zur Raserei in 4:27 Minuten)und „Brunnakrar“ (wunderbar zwingend variiertes Midtempo) ist diesbezüglich sicher der Glanzpunkt der Scheibe – wirkungsvoller kann man in diesem minimalistischen Rahmen nicht musizieren.
Sobald man sich an den auf CD wirklich fies schneidenden (Gitarren-) Sound der Scheibe gewöhnt hat, fährt „Draumr Ást“ also unbestreitbar seine Widerhaken aus: Die Kompositionen wirken trotz oft beschrittener Pfade hinreichend frisch und transportieren reichlich Spirit, der durch dominant abgemischte Vocals, leichtes Analograuschen und wunderbare Basslinien direkt am Oldschool-Nervenzentrum andockt. Hört euch den – bei Youtube irreführend sehr satt klingenden! – Opener „Solkronan“ an und entscheidet dann, ob euer Trommelfell bereit für BHLEG ist:
https://youtu.be/UmxLKMcHvwA
Von mir gibt es nach langem Abwägen 7 Punkte – mit einer weniger auf roh gebürsteten Produktion wäre wohl ein Zähler mehr drin gewesen.