Udo macht es noch immer! Rechnet man ab seiner Zeit bei ACCEPT, sind es jetzt schon fast vierzig Jahre, die er auf der Bühne steht. Sein größter Hit und Zugabe eines jeden Songs ist dabei immer noch „Balls To The Wall“. Das sind fast schon Zustände wie mit ex-MOTÖRHEAD und „Ace Of Spades“. Und das Beste dabei: Udo wird dabei nicht älter sondern nur kultiger!

Die Diskografie von U.D.O. liest sich mittlerweile wie die Zutatenliste amerikanischer Süßigkeiten und es scheint nicht aufhören zu wollen. Nachdem erst letztes Jahr das Album „Decadent“ veröffentlicht wurde, kommt das nächste wohl wieder 2017 auf den Markt. Zum Überbrücken gibt es nun das „Back To The Roots“-Live-Album. Dieses Mal unter dem Namen DIRKSCHNEIDER veröffentlicht und zum letzten Mal mit Songs seiner ehemaligen Band ACCEPT. Danach will er das Kapitel beenden und das ist auch irgendwie verständlich, nachdem er ja eigentlich schon seit 1987 unter dem eigenen Namen U.D.O. unterwegs ist. Aufzeichnungsort für dieses Live-Album ist das Konzert vom 2. April in Memmingen. Und für wahre Enthusiasten gibt es das Ganze als Doppelalbum oder Vinyl in vier verschiedenen Farben.

Doch was steckt nun drin? Zu ACCEPT bzw. U.D.O. bzw. DIRKSCHNEIDER bzw. Udo Dirkschneider ist wohl schon alles gesagt worden. Die Songs auf diesem Album stammen aus ACCEPT-Zeiten und da dürfen natürlich Klassiker wie „Fast As A Shark“, „Balls To The Wall“ oder auch „Restless And Wild“ nicht fehlen. Der Konzertort Memmingen ist jetzt nicht unbedingt das Olympiastadion in München, sondern liegt eher beschaulich zwischen Trunkelsberg und Aichstetten, doch an Atmosphäre mangelt es nicht unbedingt. Irgendwie passt es zu Udo Dirkschneider und zum Motto „Back To The Roots“. Die oft zitierte Reibeisenstimme klingt fast schon zu rau. Oder sagen wir mal so: Das Alter lügt nicht. Der Rest ist natürlich beanstandungslos. Nach mehreren Jahrzehnten sind die Songs natürlich in Fleisch und Blut übergegangen und rattern runter wie vom Band.

Udo versorgt seine Fans als seien es drogensüchtige Heroinjunkies. „Back To The Roots“ ist jetzt nicht unbedingt ein neues Konzept, aber kann man mal machen. Wahrscheinlich muss man es als festes Szene-Inventar auch mal gemacht haben, bevor man irgendwann einnmal in den wohlverdienten Ruhestand gehen kann.