Manntis - Sleep In Your Grave

Manntis - Sleep In Your Grave
Metalcore
erschienen am 14.10.2005 bei Century Media
dauert 28:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Axe Of Redemption
2. Shades Of Hatred
3. Approach
4. Reflection's Of You
5. My Enemy
6. A New Breed Of Life
7. Second Life Ahead
8. Weathered Soul
9. Resist And Overcome
10. Sleep In Your Grave
11. The Ends Where It Beginns
12. A New Breed Of Life (Demo)
13. Shades Of Hatred (Demo)
14. My Enemy (Demo)
15. A New Breed Of Life (Live Video Clip)
16. Axe Of Redemption (Video Clip)

Die Bloodchamber meint:

Wie habe ich dieses Level gehasst! Bei Eye of the Beholder II gab es eine Ebene, auf der sich unzählige grüne und braune, aufrecht laufende Insekten, ähnlich einer Gottesanbeterin, tummelten und nur darauf warteten, die furchtlosen Helden mit Giftdolchen niederzustrecken. Diese Viecher nannten sich MANNTIS und jetzt haben sie auch noch eine Band aufgemacht!
Nunja, soweit ist es natürlich nicht gekommen! Denn auch wenn die Musiker noch recht grün um die Ohren sind, so sehen sie nicht wirklich wie bewaffnete Rieseninsekten aus. Vielmehr steht der Name MANNTIS in diesem Fall für kraftvollen Metalcore aus Südkalifornien, vorgetragen von fünf Jungs, die zeigen wollen, dass man sich bereits mit einem Debüt von der breiigen Masse der unzähligen Metalcoreveröffentlichungen der letzten Monate abheben kann. Und ganz so frisch ist der Fünfer ja auch nicht im Geschäft, denn Liveauftritte beim "Battle for Ozzfest" zeugen davon, dass die Jungs ordentlich Feuer im Arsch haben.

Was ist nun anders auf "Sleep in your Grave"? Die Spielzeit von einer halben Stunde sicherlich nicht! Der recht aggressive, leicht schwedisch angehauchte Songaufbau mit harten Coreshoutings und vereinzelten Crewvocals sicherlich auch nicht. Ein vollkommen mit Akkustikgitarren eingespielter Schlusstrack -> den gibt es wohl inzwischen auf jedem Core-Album. Was Neuerungen und Innovationen betrifft, bewegt sich der Fünfer also leider mitten in der angesprochenen breiigen Masse und kommt innerhalb der halben Stunde auch kaum vorwärts.
Was gibt es über das Talent der Band zu sagen? Das Songwriting ist nicht unbedingt abwechslungsreich, bietet aber viele angenehme Songs von härteren Hardcore Nummern bis zu rhytmischen Schwedentötern. Die Vocals von Jake Sirokman lassen keinen Raum zum Meckern. Aggressivität ist durchaus vorhanden, die spärlichen Cleanen Passagen sind unspektakulär, aber okay. Die Gitarrenfront um Adair Cobley und Jeremy Swanson tritt ordentlich Arsch und vor allem Drummer James Sanders haut vehement in die Tassen. Dass das Ganze so heftig klingt ist allerdings auch Verdienst des Produzenten Cameron Webb (Danzig, Motörhead), der hier fantastische Arbeit abgeliefert hat.

Fasst man alle aufgelisteten Fakten zusammen, so steht man eigentlich ohne das Gewisse Etwas da! Und genau das ist der Punkt, an dem so viele Bands des "New Wave of American Heavy Metal" scheitern: MANNTIS schaffen trotz einer ordentlichen Prise Talent und einer astreinen Produktion nicht den Sprung aus der Masse. Sicherlich sind Titel wie der heftige Opener "Axe of Redemption", das mit angenehmen Melodien verpackte "Approach" oder das mit ruhigeren Parts versehene "A New Breed of Life" keine schlechten Stücke und auch der Rest des Albums liefert keine fiesen Backpflaumen ab, allerdings reicht das heutzutage leider nicht mehr.
Metalcore Freaks und Freunde von modernen Klängen sollten mal ein Ohr wagen und für sich selbst entscheiden, ob MANNTIS noch einen Platz zwischen AS I LAY DYING, KILLSWITCH ENGAGE oder HATEBREED finden. Die Kalifornier werden es mit diesem Output jedenfalls schwer haben, sich in der schnelllebigen Corewelt zu behaupten. Vielleicht können sie mit ihren Liveauftritten im nächsten Jahr mehr für Stimmung sorgen. "Sleep in your Grave" ist definitiv kein Album für den Marianengraben, allerdings auch nicht für den Mount Everest der Metalwelt. 6 Punkte.
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