The Bronx Casket Co. - Hellectric
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Little Dead Girl
2. Everything I Got
3. Dreams Of Angels
4. Sherimoon
5. Bleed With Me
6. Motorcrypt
7. Let My People Go
8. Free Bird
9. In My Skin
10. Can't Stop The Rain
11. Mortician's Lullabye
12. Live For Death
Die Bloodchamber meint:
Offenkundig hat Mister D.D. Verni vor einigen Jahrzehnten Kontakt mit einer ausserirdischen Entität aufgenommen, die es irgendwie vermochte, ihr für das Radar unsichtbares Raumschiff allein mit der Kraft elektrischer Gitarrenriffs anzutreiben. Seit der unmittelbar auf dieses Ereignis folgenden Gründung von Overkill hängt das grüne Männchen nun leider auf der Erde fest und weint sich vor Heimweh alle 236 Augen rot, während der umtriebige Basser grosszügig den Treibstoffvorrat der Untertasse ver- heizt.
Weil es allerdings auffallen würde, wenn die Hauptband alle halben Jahre mit einer neuen Scheibe auf dem Teppich stünde, rief Verni 1998 schliesslich das gothisch angehauchte Doomrock-Projekt The Bronx Casket Co. ins Leben. Unter Missachtung sämtlicher interplanetarischer Fair- Play-Kampagnen und mithilfe patenter Kollegen wie Tom Mallare, Mike Hideous (ex-Misfits), Jack Frost (Seven Witches, ex-Savatage) und Mike Romeo (Symphony X) verdunkelt man seitdem regelmässig die Strassen von New Jersey...
TBC Co. klingen auf ihrem Drittwerk „Hellectric“ über weite Strecken wie eine etwas zugänglichere Variante von Type 0 Negative, was zu Beginn der Scheibe für schnelle Eingewöhnung sorgt, zumal die Auskopplung „Little Dead Girl“ aber sowas von einem Hit ist, dass man den Chorus schon beim zweiten Mal unweigerlich mitgothen MUSS. „Everything I got“ versucht anschliessend, etwas von diesem Drive zu bewahren, scheitert allerdings – wie das folgende „Dream of angels“ - aufgrund nicht wirklich grosser Gesangslinien knapp an dieser Aufgabe. Hier klingt alles etwas zu konstruiert und baukastenartig, als dass es wirklich mitzureissen vermag.
Womit wir auch schon beim Hauptproblem der Band wären: Man beherrscht durchaus sein Handwerk – was fehlt, ist Inspiration. Und das ist bei über 60 Minuten Spielzeit dann doch eher ungünstig.
Die richtig guten Songs, wie das pathetische „Bleed with me“, die Hymne „Let my people go“ und der genial-düstere Rausdoomer „Live for death“ sind durchweg getragen und klingen dabei derart nach erwähnter Referenz, dass dem Hörer das Wort „Plagiat“ auf der Zunge liegt. Auf der anderen Seite stehen etwas schnellere Stücke mit Einflüssen von klassischem Goth-Rock, Danzig oder gar White Zombie ("Sherimoon"), die an sich bestimmt nicht schlecht sind, aber in ihrer schieren Masse bisweilen zum Nebenbeihören verleiten.
Akzente vermag – neben gelegentlichem Frauengesang wie in der akkustischen Nummer „Mortician's Lullaby“ – vor allem das exzellente Keyboardspiel zu setzen: Von mystischen Orgelklängen über Glockenspiel und Streicher bis hin zum unvermeidlichen Spinett fährt Mr. Romeo hier die ganze Breitseite gotischer Klischees auf, ohne jemals abgeschmackt oder gar peinlich zu wirken. Auch der zunächst ungewohnt „hohe“ Gesang des Ex-Misfitters SpY kann insgesamt überzeugen und kommt durch die sehr schön ausbalancierte Produktion auch gut zur Geltung.
Bleibt ein solides Album für den kleinen Hunger zwischendurch, das etwas zu krampfhaft versucht, es allen recht zu machen. Genrefreunde und Fans der im Text genannten Bands sollten einfach mal schauen, ob sie der Düsterrockscheibe etwas abgewinnen können...
Weil es allerdings auffallen würde, wenn die Hauptband alle halben Jahre mit einer neuen Scheibe auf dem Teppich stünde, rief Verni 1998 schliesslich das gothisch angehauchte Doomrock-Projekt The Bronx Casket Co. ins Leben. Unter Missachtung sämtlicher interplanetarischer Fair- Play-Kampagnen und mithilfe patenter Kollegen wie Tom Mallare, Mike Hideous (ex-Misfits), Jack Frost (Seven Witches, ex-Savatage) und Mike Romeo (Symphony X) verdunkelt man seitdem regelmässig die Strassen von New Jersey...
TBC Co. klingen auf ihrem Drittwerk „Hellectric“ über weite Strecken wie eine etwas zugänglichere Variante von Type 0 Negative, was zu Beginn der Scheibe für schnelle Eingewöhnung sorgt, zumal die Auskopplung „Little Dead Girl“ aber sowas von einem Hit ist, dass man den Chorus schon beim zweiten Mal unweigerlich mitgothen MUSS. „Everything I got“ versucht anschliessend, etwas von diesem Drive zu bewahren, scheitert allerdings – wie das folgende „Dream of angels“ - aufgrund nicht wirklich grosser Gesangslinien knapp an dieser Aufgabe. Hier klingt alles etwas zu konstruiert und baukastenartig, als dass es wirklich mitzureissen vermag.
Womit wir auch schon beim Hauptproblem der Band wären: Man beherrscht durchaus sein Handwerk – was fehlt, ist Inspiration. Und das ist bei über 60 Minuten Spielzeit dann doch eher ungünstig.
Die richtig guten Songs, wie das pathetische „Bleed with me“, die Hymne „Let my people go“ und der genial-düstere Rausdoomer „Live for death“ sind durchweg getragen und klingen dabei derart nach erwähnter Referenz, dass dem Hörer das Wort „Plagiat“ auf der Zunge liegt. Auf der anderen Seite stehen etwas schnellere Stücke mit Einflüssen von klassischem Goth-Rock, Danzig oder gar White Zombie ("Sherimoon"), die an sich bestimmt nicht schlecht sind, aber in ihrer schieren Masse bisweilen zum Nebenbeihören verleiten.
Akzente vermag – neben gelegentlichem Frauengesang wie in der akkustischen Nummer „Mortician's Lullaby“ – vor allem das exzellente Keyboardspiel zu setzen: Von mystischen Orgelklängen über Glockenspiel und Streicher bis hin zum unvermeidlichen Spinett fährt Mr. Romeo hier die ganze Breitseite gotischer Klischees auf, ohne jemals abgeschmackt oder gar peinlich zu wirken. Auch der zunächst ungewohnt „hohe“ Gesang des Ex-Misfitters SpY kann insgesamt überzeugen und kommt durch die sehr schön ausbalancierte Produktion auch gut zur Geltung.
Bleibt ein solides Album für den kleinen Hunger zwischendurch, das etwas zu krampfhaft versucht, es allen recht zu machen. Genrefreunde und Fans der im Text genannten Bands sollten einfach mal schauen, ob sie der Düsterrockscheibe etwas abgewinnen können...