Semen Datura - Vineta Part I

Semen Datura - Vineta Part I
Melodic Black Thrash Metal
erschienen am 21.10.2005 bei Twilight
dauert 37:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The ancient snake
2. Nothing is elite
3. Fall
4. Shitloads of anger
5. In cold embrace
6. Palace of pain
7. Deathstyle
8. Ruf der Freyheit
9. The pearl of the baltic sea
10. Error soul

Die Bloodchamber meint:

Na mal schau’n, was wir da wieder vor uns haben. Eine Stimme, irgendwo zwischen Thrash und Black-Gekreische schwankend, ein markantes und rhythmusfreudiges Schlagzeug und ein nicht minder engagiertes Gitarrenspiel. Dazu noch eine gehörige Portion arschtretender Groove und die eine oder andere Melodie. Klingt auf dem Papier irgendwie nach Finnland, aber nach Sichtung des Info-Zettels und nach gedanklicher Assoziation des Hauptriffs von „Nothing Is Elite“ mit gewissen deutschen Thrash-Größen wird klar, dass wir es hier mit einer Band aus den heimischen Gefilden zu tun haben.
Dabei hätte man den fünf größtenteils kurzbehaarten Jungs solch eine Spritzigkeit zunächst gar nicht zugetraut, aber bereits die ersten Songs deuten an, dass hier kurzweilige, spaßige und bewegungsfreudige Musik geboten wird. In der Grundstruktur recht einfach, dafür aber stets mit einem markanten und treibenden Riff ausgestattet gehen die einzelnen Stücke sehr leicht ins Blut über, so dass man die eingeflochtenen und um Abwechslung bemühten Keyboard-Elemente und Samples zunächst erst einmal gar nicht wahrnimmt.
Hat sich die erste Begeisterung aber erst einmal gelegt, fällt leider auch ins Auge, dass der anfangs recht rotzige Gesang spätestens ab der Hälfte der Laufzeit nichts neues mehr bieten kann und sich irgendwie abnutzt. Das zieht leider das restliche Material irgendwie mit ins Negative, so dass die Motivationskurve zu sinken droht. Abhilfe ist glücklicherweise aber mit „Palace Of Pain“ und seinem fetzigen Rhythmus, dem gedrosselten Tempo bei „Deathstyle“ sowie dem deutschsprachigen „Ruf der Freyheit“ rechtzeitig Abhilfe in Sicht, so dass sich die Band nicht allzu sehr in Selbstkopie verliert.
Dennoch scheint sich „Vineta Part I“ trotz seiner recht kurzen Laufzeit von rund 37 Minuten an diversen Stellen ganz schön in die Länge zu ziehen. Eigenwillige, vertracktere Elemente wirken teilweise ebenso deplaziert wie der Klargesang auf „The Pearl Of The Baltic Sea“ und bremsen die Stücke nur noch weiter aus. Wo man beim erstmaligen Anspielen der Scheibe noch Gedanken wie „Yeah, das klingt doch schon mal ziemlich geil“ verspürt, da wandelt sich dieser Eindruck ziemlich schnell in die Erkenntnis um, dass SEMEN DATURA zwar durchaus markante Songfetzen produziert haben, diese aber für ein ganzes Album nicht ausreichen. Vielleicht ändert sich das ja bei dem offensichtlich geplanten Nachfolger.
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