Infliction - The Silencer
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Eyeseeblack
2. Redhouse
3. Poisonradio
4. Nocturnal
5. Sleepers
6. Welcome
7. Paperlife
8. Thirtyseven
9. Breathe
10. Closer
11. The Voice
Die Bloodchamber meint:
Ich wusste gar nicht, dass Night In Gales den Betrieb eingestellt haben. Noch überraschter war ich, das bekannte Gesicht von deren Frontmann Björn als Hauptvocalist auf der Scheibe dieser italienischen Krawallbrüder zu erblicken. Wurden die Jungs von Infliction nun in Deutschland eingebürgert und haben ihren Standort nach Köln verlegt oder bekam der gute Björn einfach nur keinen Rückflug mehr aus seinem letzten Italien-Urlaub? Niemand weiß nichts genaues, vielleicht waren gar die Illuminaten für dieses Aufeinandertreffen verantwortlich! Vielleicht gefiel Björn aber auch nur die musikalische Ausrichtung der Jungs, die stellenweise eigentlich gar nicht so sehr mit der seiner alten Band differiert, so dass er sich dazu entschieden hat, als Frontmann (auf dem Debüt „Faint Smell Of Suicide“ war er bereits als Gastsänger zu hören) Infliction ein wenig weiter in Richtung steigenden Bekanntheitsgrad zu befördern. Und dass bei den Sitzungen der Illuminaten melodischer Death Metal mit ganz wenigen Metalcore-Stückchen, vielen gothisch angehauchten Facetten und einer ordentlichen Portion oldschooligem Metal (melodische Gesangslinien, die ausnahmsweise mal nicht nach Soilwork klingen) das Musikbild bestimmt, ist auch eher nicht anzunehmen! Einigen wir uns einfach mal auf die Antwort mit der Gefälligkeit, schließlich passt der Gesang ziemlich perfekt zum recht progressiven und manchmal gar sperrigen Material.
Da trifft ein Accept-Riff auf James Hetfield-Gedächtnisvocals, nur um im nächsten Moment in death-metallischem Revier zu wildern („Eyeseeblack“) oder es wird ein Betriebsausflug zum nächsten Metalcore-Konzert unternommen (Redhouse). Ab und an treffen sich auch harte Death Metaller mit Vorliebe für alten Thrash in der Gothic-Disco um die Ecke zum lustigen Rotwein-Besäufnis („Poisonradio“) und entdecken ihre Vorliebe für Sisters Of Mercy und Fields Of The Nephilim („Nocturnal). Allerdings ist zuviel Romantik auch wieder arg unromantisch, und was wäre für diese Situation besser geeignet als ein Stück gepflegten Todesstahls („Sleepers“)? Um das verabredete Candlelight-Dinner mit der schwarzen Braut aber nicht vollends zu versauen, darf besagter Song einmal mehr mit Björns melancholischen Clean-Parts aufwarten. Nun ist der Höhepunkt auch nicht mehr weit, folgt dieser doch mit „Paperlife“. Leise vom Klavier getragen beginnend, mündet der Song in eine Ejakulation…ähem…Eruption, die an eine Mischung aus alten In Flames und Evergrey erinnert. Zwischendurch schafft es Björn gar, wie ein Zwitter aus Jon Oliva (Savatage) und James Hetfield zu klingen. Very geil, indeed! Nach dem etwas schwächeren „Thirtyseven“ folgt mit „Breathe“ eine weitere Granate, die alle Facetten des Infliction-Sounds perfekt bündelt. Bedeutet: von Melancholie über den Tod bis zum Metallkern ist für jeden etwas dabei. Und Melodie gibt’s auch genug! Sogar ein waschechtes Rock-Solo schleicht sich kurz von hinten an und rundet den Song mehr als gelungen ab! Mit „Closer“, einem kurzen Akustik-Intermezzo ist dann erst mal für eineinhalb Minuten Gruppenkuscheln angesagt, bevor man sich unvermittelt auf einer 80er-Party (geiles Cover des Ultravox-Schinkens „The Voice“) wieder findet. Aber da man auch dort öfter mal schwarz angehauchtes Volk antrifft, passt auch das prächtig.
Infliction sind ein guter Beweis dafür, dass nicht nur unkräftiger, künstlich aufgepusteter Power Metal das stiefelförmige Land regiert, sondern auch originelle Vertreter der metallischen Zunft eine Existenzberechtigung haben. Und wie bei Italienern gewohnt, befindet sich auch hier technisch alles im grünen Bereich und darüber, so dass man als Freund komplexen und anspruchsvollen Metals mit der Scheibe wenig falsch machen kann. Zwar gibt es auch einige Parts, die nicht ganz so zwingend ausgefallen sind, und auch Björns cleane Stimme klingt nicht immer perfekt, aber diese Macken könnten beim nächsten Album bereits ausgemerzt sein, so dass man jetzt schon gespannt sein darf. Bis dahin dürfen wir uns mit einer „guten“ Scheibe vergnügen!
Da trifft ein Accept-Riff auf James Hetfield-Gedächtnisvocals, nur um im nächsten Moment in death-metallischem Revier zu wildern („Eyeseeblack“) oder es wird ein Betriebsausflug zum nächsten Metalcore-Konzert unternommen (Redhouse). Ab und an treffen sich auch harte Death Metaller mit Vorliebe für alten Thrash in der Gothic-Disco um die Ecke zum lustigen Rotwein-Besäufnis („Poisonradio“) und entdecken ihre Vorliebe für Sisters Of Mercy und Fields Of The Nephilim („Nocturnal). Allerdings ist zuviel Romantik auch wieder arg unromantisch, und was wäre für diese Situation besser geeignet als ein Stück gepflegten Todesstahls („Sleepers“)? Um das verabredete Candlelight-Dinner mit der schwarzen Braut aber nicht vollends zu versauen, darf besagter Song einmal mehr mit Björns melancholischen Clean-Parts aufwarten. Nun ist der Höhepunkt auch nicht mehr weit, folgt dieser doch mit „Paperlife“. Leise vom Klavier getragen beginnend, mündet der Song in eine Ejakulation…ähem…Eruption, die an eine Mischung aus alten In Flames und Evergrey erinnert. Zwischendurch schafft es Björn gar, wie ein Zwitter aus Jon Oliva (Savatage) und James Hetfield zu klingen. Very geil, indeed! Nach dem etwas schwächeren „Thirtyseven“ folgt mit „Breathe“ eine weitere Granate, die alle Facetten des Infliction-Sounds perfekt bündelt. Bedeutet: von Melancholie über den Tod bis zum Metallkern ist für jeden etwas dabei. Und Melodie gibt’s auch genug! Sogar ein waschechtes Rock-Solo schleicht sich kurz von hinten an und rundet den Song mehr als gelungen ab! Mit „Closer“, einem kurzen Akustik-Intermezzo ist dann erst mal für eineinhalb Minuten Gruppenkuscheln angesagt, bevor man sich unvermittelt auf einer 80er-Party (geiles Cover des Ultravox-Schinkens „The Voice“) wieder findet. Aber da man auch dort öfter mal schwarz angehauchtes Volk antrifft, passt auch das prächtig.
Infliction sind ein guter Beweis dafür, dass nicht nur unkräftiger, künstlich aufgepusteter Power Metal das stiefelförmige Land regiert, sondern auch originelle Vertreter der metallischen Zunft eine Existenzberechtigung haben. Und wie bei Italienern gewohnt, befindet sich auch hier technisch alles im grünen Bereich und darüber, so dass man als Freund komplexen und anspruchsvollen Metals mit der Scheibe wenig falsch machen kann. Zwar gibt es auch einige Parts, die nicht ganz so zwingend ausgefallen sind, und auch Björns cleane Stimme klingt nicht immer perfekt, aber diese Macken könnten beim nächsten Album bereits ausgemerzt sein, so dass man jetzt schon gespannt sein darf. Bis dahin dürfen wir uns mit einer „guten“ Scheibe vergnügen!