Wormwood - Ghostlands: Wounds From A Bleeding Earth
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Gjallarhornet 01:40
2. The Universe Is Dying 05:08
3. Under Hennes Vingslag 04:04
4. Godless Serenade 05:19
5. Oceans 05:25
6. Silverdimmans återsken 01:57
7. Tidh Ok ödhe 04:49
8. Beneath Ravens And Bones 05:42
9. The Windmill 05:12
10. What We Lost In The Mist 06:40
11. The Boneless One 05:22
12. To Worship 06:47
Die Bloodchamber meint:
Wenn es etwas gibt, mit dem WORMWOOD nicht punkten können, dann mit einem gelungenen Logo oder auch nur griffigem Artwork: "Ghostlands" ist in beiden Aspekten richtig dünner Wein, was ob der ästhetisch sonst so sicheren schwedischen Herkunft etwas irritiert. Nimmt man hierzu noch die labelseitige Androhung von "Pagan Metal", zittern die Finger auf dem Weg zur Play-Taste merklich - welch fellbehangener Bier-und-Trolle-Wahnsinn mag uns hier nur erwarten?
Vor die Antwort auf derlei Fragen haben Heimdall & Co ein knapp zweiminütiges Intro gesetzt, das man ohne große Verluste auf ein Fünftel seiner Länge kürzen könnte: Stimmungsvolles Gewaber und ein einsam tönendes "Gjallarhornet" - mehr gibt's hier nicht zu entdecken, womit der erste Skipkandidat für kommende Durchläufe schon mal steht. Umso überraschender, dass sich das unmittelbar anschließende "The Universe Is Dying" mit hymnischem Riffing und triumphalen Leads ohne langes Federlesen in Richtung Stammhirn aufmacht. Mehr noch: Die kompositorisch ebenso dichten wie initialzündenden 5 Minuten nutzen WORMWOOD für eine umfangreiche Exposition, die von schwedischen Breitwandgitarren bis zu heroischen Leads, von verhaltenen Blasts bis hin zum folkloristisch-unverzerrten Interludium beinahe die komplette Bandbreite der kommenden Stunde Revue passieren lässt.
Kompositorisch erinnern die Schweden dabei durchaus an bekannte Vertreter, wobei neben MANEGARM vor allem mittlere THYRFING in den Sinn kommen: Gleichermaßen drückende und elegante Rhythmusgitarren treffen auf schunkelfreie Melodien, die Drums verwerfen allzu hektisches Gekloppe oftmals zugunsten nackenfreundlicher Alternativen und lassen sich dabei gern vom wunderbar bollernden Bass unter die Arme greifen. Im Zusammenspiel mit der durchaus variablen Gesangsdarbietung - es krächzt, es grunzt, es singt ziemlich gut im Chor - eine gängige Wohlfühlmixtur, die durch post-schwarze Anklänge im angemessen dahinfließenden "Oceans" zeitgemäß abgerundet wird.
So gefällig "Ghostlands" bis zu diesem Punkt auch sein mag: Der wahre Grund für zahllose weitere Durchläufe und letzten Endes auch für diese Besprechung ist das nicht einmal zweiminütige Kleinod "Silverdimmans återsken", mit welchem WORMWOOD zur numerischen Halbzeit einen veritablen Geniestreich abliefern. Die von Geige und Gitarre begleitete Mini-Ballade windet sich um Alexandra Moqvists wunderschönen Gesang und schafft trotz ihrer beinahe unwirklichen Zartheit das Kunststück, aus einem totalen Bruch des Albumflows das Rohmaterial für einen Neubeginn zu zaubern.
Zugegeben: "Neubeginn" mag ein wenig zu hoch gegriffen sein, da die Kernelemente des Bandsounds auch weiterhin an Ort und Stelle sitzen. Dennoch fällt auf, dass die zweite Hälfte des Albums ungleich lebhafter und innerhalb der Genregrenzen mutiger ausfällt. "Tidh og ödhe" beispielsweise klingt dank beschwingter Rhythmik, Violine und weiblich-männlichem Gesang in positivster Weise nach verhärteten FEJD, während das mit verklärtem Drumming einsteigende "Beneath Ravens And Bones" Nebelbänke vors innere Auge projiziert, deren silbrige Decke schon bald darauf von untoten Horden zerteilt wird. Oder "The Windmill", dessen gerade noch unkitschige Melodik und wunderbar kraftvolle Chöre positiven Aufbruch vermitteln. Oder die zwischen Kontemplation und schwarzer Raserei schwankende Retrospektive "What We Lost In The Mist", die unmerklich den Bogen zurück zur ersten Albumhälfte schlägt, bevor es in "The Boneless One" kurz semi-progressiv zur Sache gehen darf.
Zusammengeführt werden die Fäden schließlich im unauffälligen, aber passend gewählten Rausschmeißer "To Worship", der die Mythendämmerung der zweiten Hälfte (auch lyrisch) mit den kosmischen Wehen des Auftakts verzahnt.
Mit "Ghostlands" ist den erst 2014 gegründeten WORMWOOD eine überraschend hochklassige Debütscheibe geglückt, die auf musikalischer Ebene nur wenige Makel zeigt. Neben unvermeidlichen Parallelen zu (personell überschneidenden) Genrekollegen ist deren offensichtlichster sicherlich die Spielzeit, denn gerade angesichts des Feuerwerks in der zweiten Hälfte wirken manche der darauf hinführenden Passagen nicht übermäßig zwingend. Anderseits sind auch die weniger aufregenden Stücke in sich schlüssig, woraus eine erstaunlich niedrige Skiprate resultiert.
Da die Produktion amtlich ausfällt und man lyrisch eher im sprituellen Hinterland als an der Dorfeiche parkt, kann es für Freunde unpeinlichen Pagan Metals trotz des ein oder anderen Dejavús nur eine Empfehlung geben.
Vor die Antwort auf derlei Fragen haben Heimdall & Co ein knapp zweiminütiges Intro gesetzt, das man ohne große Verluste auf ein Fünftel seiner Länge kürzen könnte: Stimmungsvolles Gewaber und ein einsam tönendes "Gjallarhornet" - mehr gibt's hier nicht zu entdecken, womit der erste Skipkandidat für kommende Durchläufe schon mal steht. Umso überraschender, dass sich das unmittelbar anschließende "The Universe Is Dying" mit hymnischem Riffing und triumphalen Leads ohne langes Federlesen in Richtung Stammhirn aufmacht. Mehr noch: Die kompositorisch ebenso dichten wie initialzündenden 5 Minuten nutzen WORMWOOD für eine umfangreiche Exposition, die von schwedischen Breitwandgitarren bis zu heroischen Leads, von verhaltenen Blasts bis hin zum folkloristisch-unverzerrten Interludium beinahe die komplette Bandbreite der kommenden Stunde Revue passieren lässt.
Kompositorisch erinnern die Schweden dabei durchaus an bekannte Vertreter, wobei neben MANEGARM vor allem mittlere THYRFING in den Sinn kommen: Gleichermaßen drückende und elegante Rhythmusgitarren treffen auf schunkelfreie Melodien, die Drums verwerfen allzu hektisches Gekloppe oftmals zugunsten nackenfreundlicher Alternativen und lassen sich dabei gern vom wunderbar bollernden Bass unter die Arme greifen. Im Zusammenspiel mit der durchaus variablen Gesangsdarbietung - es krächzt, es grunzt, es singt ziemlich gut im Chor - eine gängige Wohlfühlmixtur, die durch post-schwarze Anklänge im angemessen dahinfließenden "Oceans" zeitgemäß abgerundet wird.
So gefällig "Ghostlands" bis zu diesem Punkt auch sein mag: Der wahre Grund für zahllose weitere Durchläufe und letzten Endes auch für diese Besprechung ist das nicht einmal zweiminütige Kleinod "Silverdimmans återsken", mit welchem WORMWOOD zur numerischen Halbzeit einen veritablen Geniestreich abliefern. Die von Geige und Gitarre begleitete Mini-Ballade windet sich um Alexandra Moqvists wunderschönen Gesang und schafft trotz ihrer beinahe unwirklichen Zartheit das Kunststück, aus einem totalen Bruch des Albumflows das Rohmaterial für einen Neubeginn zu zaubern.
Zugegeben: "Neubeginn" mag ein wenig zu hoch gegriffen sein, da die Kernelemente des Bandsounds auch weiterhin an Ort und Stelle sitzen. Dennoch fällt auf, dass die zweite Hälfte des Albums ungleich lebhafter und innerhalb der Genregrenzen mutiger ausfällt. "Tidh og ödhe" beispielsweise klingt dank beschwingter Rhythmik, Violine und weiblich-männlichem Gesang in positivster Weise nach verhärteten FEJD, während das mit verklärtem Drumming einsteigende "Beneath Ravens And Bones" Nebelbänke vors innere Auge projiziert, deren silbrige Decke schon bald darauf von untoten Horden zerteilt wird. Oder "The Windmill", dessen gerade noch unkitschige Melodik und wunderbar kraftvolle Chöre positiven Aufbruch vermitteln. Oder die zwischen Kontemplation und schwarzer Raserei schwankende Retrospektive "What We Lost In The Mist", die unmerklich den Bogen zurück zur ersten Albumhälfte schlägt, bevor es in "The Boneless One" kurz semi-progressiv zur Sache gehen darf.
Zusammengeführt werden die Fäden schließlich im unauffälligen, aber passend gewählten Rausschmeißer "To Worship", der die Mythendämmerung der zweiten Hälfte (auch lyrisch) mit den kosmischen Wehen des Auftakts verzahnt.
Mit "Ghostlands" ist den erst 2014 gegründeten WORMWOOD eine überraschend hochklassige Debütscheibe geglückt, die auf musikalischer Ebene nur wenige Makel zeigt. Neben unvermeidlichen Parallelen zu (personell überschneidenden) Genrekollegen ist deren offensichtlichster sicherlich die Spielzeit, denn gerade angesichts des Feuerwerks in der zweiten Hälfte wirken manche der darauf hinführenden Passagen nicht übermäßig zwingend. Anderseits sind auch die weniger aufregenden Stücke in sich schlüssig, woraus eine erstaunlich niedrige Skiprate resultiert.
Da die Produktion amtlich ausfällt und man lyrisch eher im sprituellen Hinterland als an der Dorfeiche parkt, kann es für Freunde unpeinlichen Pagan Metals trotz des ein oder anderen Dejavús nur eine Empfehlung geben.