Wormfood - France
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Leçon de Français
2. Bum Fight
3. Ecce Homo
4. TEGBM
5. Daguerréotype
6. Miroir de Chair
7. François Corbier chante la Comptine
8. Vieux Pédophile
9. Dark Mummy Cat
10. Ω = Ø
11. Love at Last
Die Bloodchamber meint:
„A bizarre and grotesque sonic-picture or modern french society, an original mix of doom, thrash, french variety, death, gothic, punk, pop, classic, baroque, jazz and black humour“ – Selten war eine Werbezeile für ein Album ausschweifender, blumiger und nichtssagender. Und selten so zutreffend. WORMFOODs Debüt ist ein wütender Bastard, eine Manifestation gesammelter Geisteskrankheiten und ein verspieltes Kind, das Insekten spielerisch die Flügel ausreißt. Und vor allem: „France“ zerstört jegliche Erwartungshaltungen und Hörgewohnheiten, da es übliche Genregrenzen offensichtlich noch nicht bis nach Frankreich geschafft haben.
Alles beginnt mit einem Sprecher einer Fremdsprachen-Lern-CD. „Lession 1: In The Streets Of Paris“. Anschließend Umblende zu würgenden Geräuschen, auf Pflastersteinen auftreffende Mageninhalte und einem nicht unbedingt gut gelaunten, französisch brabbelnden Alkoholopfer. Nach einiger Zeit setzen dann endlich auch Gitarren und Drums ein, benötigen aber ein paar weitere Sekunden, um so richtig in Fahrt zu kommen. Ein wütender Typ (in unserem Fall Shouter „El Worm“) grunzt sich vor thrashig simplen Riffs munter seine Wut aus dem Leib, wechselt kurze Zeit darauf aber seine Meinung und entdeckt den punkigen Revoluzzer in sich. Da das dem Keyboarder auch ganz gut gefällt, klinkt er sich gleich mal mit ein und zaubert eine hübsche Background-Melodie hinzu. Dazwischen immer wieder französisches Gebrabbel und dann ein Akkordeon. Genau, ein Akkordeon. Und dazugehörige Hummpa-Rhythmen gibt’s auch. Verträgt sich aber auch ganz gut mit Gitarren und so Zeugs. Ein Blick auf die Uhr zeigt: fünf Minuten sind erst vergangen. Na das kann ja noch ne lange Nacht werden.
Man könnte die Geschichte endlos weiter erzählen, dann würde dieser Artikel aber den üblichen Rahmen weitaus sprengen. WORMFOOD erzählen uns nämlich in ihrer vollkommen eigenen Sprache, wie es in ihrem Heimatland hinter den Fassaden wirklich aussieht. Eine Sprache, die vor wilden Gefühlsausbrüchen, gefühlvollen Doom-Passagen, barocken Elfman-Themes, ironischen Seitenhieben („Satan loves you“ in fröhlicher Power Metal Manier gesungen) und Kirmesmelodien ebenso wenig zurückschreckt wie vor vielen eingestreuten Samples. Das ist beängstigend und verwirrend, aber trotz Sprachbarriere (ich kann bis auf die französische Nationalhymne in Lautschrift kein einziges Wort französisch) auch faszinierend und überraschend. Wer unser europäisches Nachbarland immer für langweilig, oberflächlich und durchschaubar gehalten hat oder von sich selbst behauptet, bereits alles gehört zu haben, dem dürften mit „France“ noch so einige unterhaltsame Minuten bevorstehen.
Als rein musikalisches Werk gesehen hat das Album kaum Chancen auf einen Eintrag in der Playlist örtlicher Dorfclubs, dafür sind die einzelnen Passagen (wenn auch teils recht eingängig) viel zu kurz. Aber als vertontes Werk eines exzessiv bebilderten und ausschweifenden Romans oder als audielle Reise durch ein eigenwilliges Kuriositätenkabinett ist „France“ in seiner Gesamtheit ein spannendes Kunstwerk für Aufgeschlossene.
Alles beginnt mit einem Sprecher einer Fremdsprachen-Lern-CD. „Lession 1: In The Streets Of Paris“. Anschließend Umblende zu würgenden Geräuschen, auf Pflastersteinen auftreffende Mageninhalte und einem nicht unbedingt gut gelaunten, französisch brabbelnden Alkoholopfer. Nach einiger Zeit setzen dann endlich auch Gitarren und Drums ein, benötigen aber ein paar weitere Sekunden, um so richtig in Fahrt zu kommen. Ein wütender Typ (in unserem Fall Shouter „El Worm“) grunzt sich vor thrashig simplen Riffs munter seine Wut aus dem Leib, wechselt kurze Zeit darauf aber seine Meinung und entdeckt den punkigen Revoluzzer in sich. Da das dem Keyboarder auch ganz gut gefällt, klinkt er sich gleich mal mit ein und zaubert eine hübsche Background-Melodie hinzu. Dazwischen immer wieder französisches Gebrabbel und dann ein Akkordeon. Genau, ein Akkordeon. Und dazugehörige Hummpa-Rhythmen gibt’s auch. Verträgt sich aber auch ganz gut mit Gitarren und so Zeugs. Ein Blick auf die Uhr zeigt: fünf Minuten sind erst vergangen. Na das kann ja noch ne lange Nacht werden.
Man könnte die Geschichte endlos weiter erzählen, dann würde dieser Artikel aber den üblichen Rahmen weitaus sprengen. WORMFOOD erzählen uns nämlich in ihrer vollkommen eigenen Sprache, wie es in ihrem Heimatland hinter den Fassaden wirklich aussieht. Eine Sprache, die vor wilden Gefühlsausbrüchen, gefühlvollen Doom-Passagen, barocken Elfman-Themes, ironischen Seitenhieben („Satan loves you“ in fröhlicher Power Metal Manier gesungen) und Kirmesmelodien ebenso wenig zurückschreckt wie vor vielen eingestreuten Samples. Das ist beängstigend und verwirrend, aber trotz Sprachbarriere (ich kann bis auf die französische Nationalhymne in Lautschrift kein einziges Wort französisch) auch faszinierend und überraschend. Wer unser europäisches Nachbarland immer für langweilig, oberflächlich und durchschaubar gehalten hat oder von sich selbst behauptet, bereits alles gehört zu haben, dem dürften mit „France“ noch so einige unterhaltsame Minuten bevorstehen.
Als rein musikalisches Werk gesehen hat das Album kaum Chancen auf einen Eintrag in der Playlist örtlicher Dorfclubs, dafür sind die einzelnen Passagen (wenn auch teils recht eingängig) viel zu kurz. Aber als vertontes Werk eines exzessiv bebilderten und ausschweifenden Romans oder als audielle Reise durch ein eigenwilliges Kuriositätenkabinett ist „France“ in seiner Gesamtheit ein spannendes Kunstwerk für Aufgeschlossene.