Far Or Near - Aporia
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Thymesis
2. Aggravation
3. Tidal
4. TaΩ
5. Abhaya
6. Adrift
7. Φ
8. Ryoan-Ji
9. Nadir
10. Fovea
Die Bloodchamber meint:
Man kennt das ja: Über diverse ominöse Verbindungen tauchen einzelne Songs unbekannter Bands in den Facebook-Meldungen auf. Man hört sich den Song an, findet ihn ganz ok, scrollt weiter ohne sich Bandnamen oder Titel zu merken und ebenso wie aus dem Sichtfeld schwindet die Band auch aus der Erinnerung.
Gelegentlich füllt das Schicksal jedoch derart dreist diese Erinnerungslücke wieder auf, dass man fast dazu geneigt ist, jenes Lebenskonzept zumindest ansatzweise anzuerkennen. Die Tatsache, dass mir persönlich FAR OR NEAR bereits früher über die Timeline gelaufen sind, erschloss sich mir bei deren überzeugendem Support für die großartigen ANTIMATTER im niedlichen Unterrock (Für alle Stirnrunzler: So heißt die Location!). Das von ihrer EP stammende "Tiny Little Things" rollte sich wieder in den Kopf und das, obwohl das Stück angesichts des neueren Materials meiner Meinung nach etwas weiter hinten liegt.
Die aktuellen Songs, vertreten auf dem Debüt "Aporia" geben sich nämlich weniger sperrig, deutlich ausgefeilter und sehr abwechslungsreich. Zusammenfassen lässt sich der Stil der Leipziger zwar als Progressive Rock, aber glücklicherweise verzichtet die Band auf unsägliche verkopfte Instrumentalwurschteleien und konzentriert sich statt dessen auf Songdienlichkeit und nachvollziehbare Strukturen, ohne jedoch auf das eine oder andere Experiment zu verzichten. Rund um die angenehme, variable und gelegentlich verzerrte Stimme der Sängerin Thari Kaan, die über sanftem Flüstern, kraftvoll rockigem Gesang und emotionalem, aber kontrolliertem Geschrei ein ordentliches Spektrum abdeckt, basteln FAR OR NEAR zehn erwachsene Songs.
Songs, die einerseits sehr gut im Ohr bleiben, andererseits jedoch weit entfernt sind von einsilbigem Rock/Pop-Gedudel. Manchmal muss man sie sich auch etwas erarbeiten, meist rufen sie aber gleich beim ersten Mal spontane Begeisterungsreaktionen hervor. Erfolge bei späteren Detailsuchen sind alles andere als ausgeschlossen, "Aporia" ist durchaus ein Album zum Entdecken. Wo eben noch die Riffs den Nacken strapazierten, ruft die Akustikgitarre in nächsten Moment wieder zum Innehalten auf. Spürbare Übergänge gibt es nicht, alles fließt harmonisch ineinander über.
Die hervorragende Produktion sorgt ebenso für Pluspunkte: ob klar herausgearbeiteter Gesang, sirrende Gitarrenteppiche, dezente Streicher im Hintergrund oder der generell mühelosen Umsetzung der dynamischen Songstrukturen, es passt hervorragend.
Anspieltipps herauszupicken fühlt sich den zwangsweise zurückbleibenden Stücken gegenüber nicht wirklich fair an, "Thymesis" und "Nadir" wären die beiden, die ich persönlich am Schnellsten wiedererkenne, aber das kann pro Hörer variieren. Das Antesten lohnt aber auf jeden Fall, auch für Leute wie mich, die sonst bei dem Begriff "Progressive" erst mal das Schlimmste erwarten.
Gelegentlich füllt das Schicksal jedoch derart dreist diese Erinnerungslücke wieder auf, dass man fast dazu geneigt ist, jenes Lebenskonzept zumindest ansatzweise anzuerkennen. Die Tatsache, dass mir persönlich FAR OR NEAR bereits früher über die Timeline gelaufen sind, erschloss sich mir bei deren überzeugendem Support für die großartigen ANTIMATTER im niedlichen Unterrock (Für alle Stirnrunzler: So heißt die Location!). Das von ihrer EP stammende "Tiny Little Things" rollte sich wieder in den Kopf und das, obwohl das Stück angesichts des neueren Materials meiner Meinung nach etwas weiter hinten liegt.
Die aktuellen Songs, vertreten auf dem Debüt "Aporia" geben sich nämlich weniger sperrig, deutlich ausgefeilter und sehr abwechslungsreich. Zusammenfassen lässt sich der Stil der Leipziger zwar als Progressive Rock, aber glücklicherweise verzichtet die Band auf unsägliche verkopfte Instrumentalwurschteleien und konzentriert sich statt dessen auf Songdienlichkeit und nachvollziehbare Strukturen, ohne jedoch auf das eine oder andere Experiment zu verzichten. Rund um die angenehme, variable und gelegentlich verzerrte Stimme der Sängerin Thari Kaan, die über sanftem Flüstern, kraftvoll rockigem Gesang und emotionalem, aber kontrolliertem Geschrei ein ordentliches Spektrum abdeckt, basteln FAR OR NEAR zehn erwachsene Songs.
Songs, die einerseits sehr gut im Ohr bleiben, andererseits jedoch weit entfernt sind von einsilbigem Rock/Pop-Gedudel. Manchmal muss man sie sich auch etwas erarbeiten, meist rufen sie aber gleich beim ersten Mal spontane Begeisterungsreaktionen hervor. Erfolge bei späteren Detailsuchen sind alles andere als ausgeschlossen, "Aporia" ist durchaus ein Album zum Entdecken. Wo eben noch die Riffs den Nacken strapazierten, ruft die Akustikgitarre in nächsten Moment wieder zum Innehalten auf. Spürbare Übergänge gibt es nicht, alles fließt harmonisch ineinander über.
Die hervorragende Produktion sorgt ebenso für Pluspunkte: ob klar herausgearbeiteter Gesang, sirrende Gitarrenteppiche, dezente Streicher im Hintergrund oder der generell mühelosen Umsetzung der dynamischen Songstrukturen, es passt hervorragend.
Anspieltipps herauszupicken fühlt sich den zwangsweise zurückbleibenden Stücken gegenüber nicht wirklich fair an, "Thymesis" und "Nadir" wären die beiden, die ich persönlich am Schnellsten wiedererkenne, aber das kann pro Hörer variieren. Das Antesten lohnt aber auf jeden Fall, auch für Leute wie mich, die sonst bei dem Begriff "Progressive" erst mal das Schlimmste erwarten.