Windir - Arntor
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Byrjing
2. Arntor, Ein Windir
3. Kong Hydnes Haug
4. Svartesmeden Og Lundamyrstrollet
5. Kampen
6. Saknet
7. Ending
Die Bloodchamber meint:
Der vor kurzem von mir vorgestellte aktuelle Silberling "1184" der norwegischen Quasi-Ein-Mann-Band WINDIR sollte nicht ohne Folgen bleiben. Denn dessen herausragende Qualität liess mich nicht ungestraft an seinem Vorgänger "Arntor" vorbeilaufen. So war nach kurzem Probehören meine CD-Sammlung wieder mal um eine Scheibe reicher und meine Geldbörse um einige Euros ärmer.
Was beim ersten Durchlauf sofort auffällt, ist der bei weitem noch stärkere Folk-Einfluss und die allgemein "urigere" Atmosphäre. Dies äussert sich zum Beispiel in der stärkeren Ausprägung des cleanen Helden-Gesanges, wobei aber der Kreischanteil trotzdem noch die Überhand behält. Ausserdem wurde auf dieser Scheibe noch auf norwegisch gesungen, welches ebengenannten Aspekt der skandinavisch-exotischen Grundstimmung noch besser vergegenwärtlicht. Eine nette Dreingabe ist in diesem Zusammenhang auch eine komplette englische Übersetzung der Songtitel und -texte, denn schliesslich hat ja nicht jeder Norwegisch auf seinem Stundenplan gehabt. So erfährt der aufmerksame Leser zum Beispiel auch die eigentliche Bedeutung des Bandnamens: "Windir" bedeutet nichts anderes als "Krieger", und das Album dreht sich um die Abenteuer und Schlachten von "Arntor", einem "Windir" eben...
Musikalisch gesehen stehen die sieben Songs ihren Nachfolgern in nichts nach. Schon hier zeigte sich die verspielte melodische Ader des Hauptverantwortlichen Valfar sehr deutlich, weswegen ich auch prompt eine Warnung an alle eingefleischten Schwarzwurzeln abgeben muss. Denen werden nämlich aufgrund der sehr hervorstechenden, von Keyboards und Lead-Gitarren produzierten Rummelplatzmelodien garantiert die Ohren platzen oder zumindest ein wenig anfaulen. Allen anderen, die vor ein wenig heroischem Gesang und landestypischen Einflüssen nicht zurückschrecken, kann eigentlich nur eine Empfehlung ausgesprochen werden, denn trotz sich teilweise wiederholender Songstrukturen schafft es die Band jedesmal rechtzeitig, mit einem passenden Break die Kurve zu kriegen und einen nicht minder interessanten Weg einzuschlagen, um dann sogleich kaum merklich zum Hauptthema zurückzukommen.
Das einzige, was mir wirklich unangenehm aufgefallen ist, sind die zu Beginn und gegen Ende auftauchenden "Yeehaw"-Jubelschreie, die nicht unbedingt ins Gesamtkonzept passen wollen. Das überlassen wir dann doch mal lieber den Indianern auf ihrem Kriegspfad gegen die weißen Unterdrücker, gelle?
Überhaupt ist mir aufgefallen, dass"Arntor" eine Scheibe ist, die ständig Bilder in meinem Kopf erscheinen lässt. Schon beim Akkordeon-dominierten ruhigen Intro "Byrjing" formt sich in meinem Geiste ein düsterer osteuropäischer Hinterhof der Nachkriegszeit, in dem Filzkleidung tragende Kinder über schmutzige Pfützen springen, während mich das darauffolgende Stück "Arntor, Ein Windir" in eine verschneite Gletscherlandschaft voller fellbepackter, axtschwingender Hünen katapultiert.
Das ergibt jetzt zwar nicht zwangsläufig einen Sinn (wie sicherlich vieles von dem, was ich hier so fabriziere), aber ich rechne es einem Album schon sehr hoch an, wenn es mehr tut, als nur von einem Ohr zum anderen zu wandern und vielleicht mal noch nebenbei den Nackenmuskel zu stimulieren.
Schließlich ist dies ja der eigentliche Zweck von Musik: Es soll Gefühle in uns hervorrufen, egal welcher Art.
Was beim ersten Durchlauf sofort auffällt, ist der bei weitem noch stärkere Folk-Einfluss und die allgemein "urigere" Atmosphäre. Dies äussert sich zum Beispiel in der stärkeren Ausprägung des cleanen Helden-Gesanges, wobei aber der Kreischanteil trotzdem noch die Überhand behält. Ausserdem wurde auf dieser Scheibe noch auf norwegisch gesungen, welches ebengenannten Aspekt der skandinavisch-exotischen Grundstimmung noch besser vergegenwärtlicht. Eine nette Dreingabe ist in diesem Zusammenhang auch eine komplette englische Übersetzung der Songtitel und -texte, denn schliesslich hat ja nicht jeder Norwegisch auf seinem Stundenplan gehabt. So erfährt der aufmerksame Leser zum Beispiel auch die eigentliche Bedeutung des Bandnamens: "Windir" bedeutet nichts anderes als "Krieger", und das Album dreht sich um die Abenteuer und Schlachten von "Arntor", einem "Windir" eben...
Musikalisch gesehen stehen die sieben Songs ihren Nachfolgern in nichts nach. Schon hier zeigte sich die verspielte melodische Ader des Hauptverantwortlichen Valfar sehr deutlich, weswegen ich auch prompt eine Warnung an alle eingefleischten Schwarzwurzeln abgeben muss. Denen werden nämlich aufgrund der sehr hervorstechenden, von Keyboards und Lead-Gitarren produzierten Rummelplatzmelodien garantiert die Ohren platzen oder zumindest ein wenig anfaulen. Allen anderen, die vor ein wenig heroischem Gesang und landestypischen Einflüssen nicht zurückschrecken, kann eigentlich nur eine Empfehlung ausgesprochen werden, denn trotz sich teilweise wiederholender Songstrukturen schafft es die Band jedesmal rechtzeitig, mit einem passenden Break die Kurve zu kriegen und einen nicht minder interessanten Weg einzuschlagen, um dann sogleich kaum merklich zum Hauptthema zurückzukommen.
Das einzige, was mir wirklich unangenehm aufgefallen ist, sind die zu Beginn und gegen Ende auftauchenden "Yeehaw"-Jubelschreie, die nicht unbedingt ins Gesamtkonzept passen wollen. Das überlassen wir dann doch mal lieber den Indianern auf ihrem Kriegspfad gegen die weißen Unterdrücker, gelle?
Überhaupt ist mir aufgefallen, dass"Arntor" eine Scheibe ist, die ständig Bilder in meinem Kopf erscheinen lässt. Schon beim Akkordeon-dominierten ruhigen Intro "Byrjing" formt sich in meinem Geiste ein düsterer osteuropäischer Hinterhof der Nachkriegszeit, in dem Filzkleidung tragende Kinder über schmutzige Pfützen springen, während mich das darauffolgende Stück "Arntor, Ein Windir" in eine verschneite Gletscherlandschaft voller fellbepackter, axtschwingender Hünen katapultiert.
Das ergibt jetzt zwar nicht zwangsläufig einen Sinn (wie sicherlich vieles von dem, was ich hier so fabriziere), aber ich rechne es einem Album schon sehr hoch an, wenn es mehr tut, als nur von einem Ohr zum anderen zu wandern und vielleicht mal noch nebenbei den Nackenmuskel zu stimulieren.
Schließlich ist dies ja der eigentliche Zweck von Musik: Es soll Gefühle in uns hervorrufen, egal welcher Art.