Smaxone - Regression

Smaxone - Regression
Modern Metal
erschienen am 29.08.2005 bei Scarlet Records
dauert 40:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I See You Part 1
2. Regression
3. Freedom 2003
4. Smiling
5. Waiting
6. Bad Sensation
7. Dead But Alive
8. Afterlive
9. If You Could
10. I See You Part 2

Die Bloodchamber meint:

Die kreativ brodelnde dänische Metalhölle bringt schon seit einiger Zeit tolle und vor allen Dingen originelle Bands hervor, die mit ihrem Sound auch mal etwas über den hergebrachten metallischen Tellerrand schauen und auch auf der Bühne alles andere als langweilig anzuschauen sind. Mit Illdisposed, Hatesphere und Mnemic sollen hier nur drei genannt werden, die für ein angenehmes Gefühl in Gehör und Magengegend sorgen. Aus (Ex-)Mitgliedern von Mnemic, namentlich Michael Bøgballe und Brian „Brylle“ Rasmussen formieren sich partiell auch Smaxone, deren „Regression“ betiteltes Debüt nun munter im Player rotiert. Weiterhin gehören Claus Lillelund und Casper Skafte zur Band, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein schönes Stück atmosphärisch und modern klingenden Metal abzuliefern.

Hauptinspirationsquelle und oft auch Schnittmuster sind hier die Solo-Eskapaden von Strapping-Young-Lad-Mastermind Devin Townsend. Ausschweifende Arrangements, synthetische Soundteppiche und heftige Riffs sind einem aus dem genialen Händchen des verrückten Metal-Professors nur allzu gut bekannt. Doch auch SMAXONE machen ihren Job mit diesen musikalischen Merkmalen mehr als gut, indem sie geschickt fast poppige Melodien mit erfrischender Härte mischen. Für genügend Abwechslung sorgt auch das Wechselspiel von gefühlvollem, melodischem Gesang und den aggressiven Vocals Michael Bøgballes. Überhaupt ist Claus Lillelunds Stimme ein wesentliches individuelles Merkmal auf „Regression“; sie ist weniger dem klassischen Metal-Gesang verhaftet, sondern besitzt den rauen Charme leidgeprüfter Alternative-Rock-Sänger und erinnert in ihren besten Momenten an den göttlichen Mike Patton von Faith No More. Trotz melancholischer Note in den Vocals ist SMAXONEs Erstling kein trübsinniges Stück Musik, sondern verbreitet, im Gegenteil, einen mächtigen Batzen gute Laune.

Nach so viel Sonne müssen natürlich auch irgendwann die Wolken auftauchen. Leider trübt besonders die schwachbrüstige Produktion den vollendeten Hörgenuss. Zu dieser Art von Musik hätte ein bombastischer Klang und druckvoller Gitarrensound am besten gepasst.
Man könnte der Band vielleicht auch mangelnde Eigenständigkeit vorwerfen. Natürlich hat man beim Hören von „Regression“ mehr als einmal das Gefühl auf einem Devin-Townsend-Tribute-Sampler gelandet zu sein. Die Kompositionen sind jedoch fast durchweg überzeugend und gewinnen vor allem durch oben genannten gesanglichen Merkmale etwas eigenständigen Charme. Die Platte macht auf jeden Fall Spaß und ist als Ersatzdroge durchaus zu gebrauchen.
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