Amulet - All That Is Solid Melts Into Air

Amulet - All That Is Solid Melts Into Air
Metalcore
erschienen am 02.12.2005 bei Golf Records
dauert 34:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Crash Into My Room
2. Warpriest
3. Sparks
4. Pitch Black Void
5. Oslo Death City
6. Above The Law
7. Wishing For A Hurricane
8. LFMDFM
9. Wasted Year
10. Solid

Die Bloodchamber meint:

Bäääh, schon wieder ne Combo, die auf den immer schneller fahrenden Metalcore Zug aufspringt ? Mitnichten. AMULET gibt es schon seit 1993, lange bevor dieses Genre in der Musikwelt explodierte und zum Trend wurde. Die fünf Norweger haben nun auch schon bereits ihr viertes Album am Start – eine Marke, die wohl viele der momentan wie Pilze aus dem Boden schießenden Bands nie erreichen werden.
Wobei die Combo aber stilistisch auch nicht wirklich viel mit den US East Coast Corelern gemein hat, sondern sich eher an der extrem melodischen Variante dieser Spielart orientiert, die man abgesehen von Kalifornien auch besonders häufig in Wales antrifft, was die Erfolge von Truppen wie Bullet For My Valentine, Funeral For A Friend oder Lostprophets beweisen. Und genau letztgenannter Formation stehen AMULET dann auch am nächsten, d.h. sie verzichten nahezu gänzlich auf harsche Screams oder gurgelndes Gegrunze, sondern schippern eher in poppigen EmoCore Gewässern. Daß das nicht zwangsläufig schlecht sein muß, ist selbstverständlich, aber meinen Geschmack trifft es nur bedingt, da mir gerade in Sachen Vocals und Gitarren die nötige Schärfe fehlt. Dies ist besonders bedauerlich, da die Oslo Boys wirklich eine hervorragende Gitarrenarbeit, toll ausgearbeitete Hooklines und eine stets präsente Dynamik am Start haben, was den Songs zweifellos das Attribut „radiotauglich“ verleiht und mit etwas mehr Rumms auch den Freunden der härteren Gangart gefallen würde.
Läßt man sich von solchen Gedankenspielen nicht abschrecken, bekommt man auf „All That Is Solid Melts Into Air“ großen Sport geboten, da die Kerle wirklich nicht einen schlechten Song auf diesem Album untergebracht haben. Es fehlt zwar offensichtlich auch an waschechten Hits, aber unterhaltsame Smasher wie „Warpriest“, „Sparks“, „Above The Law“, „LFMDFM“ oder „Wasted Year“ gibt’s zuhauf. Überhaupt geht das ganze Album sehr gut ins Ohr und eignet sich auch hervorragend zur Hintergrundbeschallung. Ob und in wieweit man diese Tatsache gut finden sollte, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
AMULET haben ein durchweg gutes Album abgeliefert, das mir aber einfach zu harmlos ist. Wer nen Lostprophets Schrein in der Bude stehen hat, kann zu meiner Wertung aber mindestens noch einen vollen Punkt hinzuzurechnen.
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