Spock's Beard - Snow

Spock's Beard - Snow
Progressive Metal / Metal
erschienen in 2002 bei InsideOut Music, SPV
dauert 115 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Made Alive / Overture
2. Stranger in a Strange Land
3. Long Time Suffering
4. Welcome to NYC
5. Love Beyond Words
6. the 39th Street Blues (I´m Sick)
7. Devil´s got my throat
8. Open wide the Flood gates
9. Open the Gates Part 2
10. Solitary Soul
11. Wind at my Back
12. Second Overture
13. 4th of July
14. I´m the Guy
15. Reflection
16. Carie
17. Looking for answers
18. Freak Boy
19. All is Vanity
20. I´m Dying
21. Freak Boy Part 2
22. Devil´s got my throat revisited
23. Snow´s Night Out
24. Ladies and Gentlemen, Mister
25. Ryo Okumoto on the Keyboards
26. I Will Go
27. Made Alive again / Wind at my Back

Die Bloodchamber meint:

Prog Gruppen, die mit schon fast beängstigender Perfektion in die Tasten, Saiten oder sonst was hauen, gibt es mittlerweile ja schon einige! Wenn man das Auswahlverfahren dann aber weiter spielt, und neben musikalischer Genialität noch übermenschliches Songwriterisches Können und brennende Leidenschaft in dem was man tut verlangt, so kommt man bei genau einer Band raus: SPOCK´s BEARD! Die Kalifornier haben sich von Album zu Album gesteigert und zwar in einem Maße wie man es nicht für möglich halten kann. Umso härter der Schlag ins Gesicht als man verlauten ließ, dass Bandkopf und Hauptdenker / Songwriter Neal Morse die Gruppe verlassen hat. Doch mit dem sechsten regulären Studio Album der Bärte , „Snow“ , hat Neal eine mehr als beeindruckende Reliquie zurückgelassen. „Snow“ ist nämlich nicht irgendein Album, sondern ein absolut perfekt ausgefeiltes Doppel Konzept Album bestehend aus 26 Songs und mehr als 115 Min Spielzeit.

Erzählt wird die Geschichte des jungen Albinos John, den alle nur Snow nennen. Der junge Mann entdeckt eines Tages, dass er die Gabe besitzt andere zu heilen, und so wird er vom Außenseiter zum Wunderkind. Doch mit dem wachsenden Ruhm, hat er immer mehr mit sich selbst und seinem Glauben zu kämpfen, bis er schließlich versuchen muss sich selbst zu heilen. Doch die Story ist nicht einfach so aus den Fingern gesogen, sie enthält über weite Strecken autobiographisches Material von Neal, der auch schon eine derartige Zeit in seinem Leben hatte.

Das die Jungs allesamt Götter an ihren Instrumenten sind, dürfte ja allgemein bekannt sein, so zeichnen sich beeindruckende Instrumental Passagen ab, bei denen vor allem Tastenwunder Ryo Okumoto mehr als zu begeistern weiß . Die einzelnen Stücke selbst sind von verschiedener Natur. Mal Komplex, mal eingängig, mal hart, dann wieder träumerisch, mal verspielt, aber doch immer mit einem gewissen Ohrwurm Charakter der seinesgleichen sucht. Vocal technisch sind alle (!) Bandmitglieder vertreten, und es werden sogar Bläser und Saxaphon verwendet um die Musik noch weiter zu untermalen. Vielstimmige Chorale Passagen paaren sich mit wunderschönen Melodien und gefühlvollen Songs, die einen richtig in die Person „Snow“ hineinfühlen lassen.

„Snow“ ist absolut kein Album für den „Fast Food“ Musik Hörer, dazu ist es zu komplex. Auch braucht man wie bei Prog meist üblich ein paar Durchläufe bis es richtig zündet , aber danach gibt es kein halten mehr. Des weiteren ist es ratsam die CD am Stück zu hören, soviel Zeit muss sein. Steckt das Telefon aus, schließt das Zimmer ab, macht das Licht aus, Platte rein, Augen zu und entschwebt in die Welt von „Snow“ .

Das Album ist absolut durchdacht und trotz aller Verspieltheit, wird es nie zu komplex sodass man sich in den Songs verläuft. Auch wird es zu keiner einzigen Sekunde der 2 Stündigen Offenbarung langweilig, man wird immer von der Musik mitgerissen und vor die Boxen gefesselt. Ich würde sagen, dass diese Platte in die Riege der legendären Konzeptalben wie THE WHO´s „Thommy“ eingehen wird, vielleicht nicht als das bekannteste, aber unter den Musik Freaks dieser Welt, als eines der besten. Jede Musical Bühne der Welt könnte stolz sein, „Snow“ eventuell auf die Bühne zu bringen. Für mich bis jetzt ganz eindeutig das Album des Jahres, welches mit Fug und Recht Anspruch auf die volle Punktzahl hat. So ein Album veröffentlicht man nur einmal im Leben! Viel Glück Neal auf deinem weiteren Weg, und Danke für dieses Album!
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