Sweet Infernal Noise - SIN (EP)

Sweet Infernal Noise - SIN (EP)
Gothic Rock
erschienen in 2002 als Eigenproduktion
dauert 10:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Farest Shores
2. The Dead And The Sleeping
3. Trust

Die Bloodchamber meint:

Heute will ich aus gegebenem Anlass mal wieder den Propheten spielen. Neigt also eure Häupter und lauschet dem Beherrscher eurer Zukunft, dem Bestimmer über Sein und Werden, dem Mann mit dem Silberkugelblick: Hiermit erkläre ich also feierlich, dass in absehbarer Zeit die Mainzer Formation SWEET INFERNAL NOISE mit einem ordentlichen Label im Rücken ihr erstes Full Length-Album veröffentlichen wird. Soll dem nicht so sein, möge mich ein gleissender Höllenblitz auf der Stelle in eine brutzelnde, schlecht riechende Masse verwandeln.

Denn was die 5 Jungs und das Mädel mit ihrem 3-söngigen Demo abliefern, kann sich mehr als sehen lassen und zeigt bereits die Professionalität und das Engagement, mit dem sie bei der Sache sind. Musikalisch treten sie dabei in die Fussstapfen neuerer THEATRE OF TRAGEDY, ohne aber deren sterilen, herzlosen Sound einfach zu kopieren. Dezente Elektrobeats, stimmungsfördernde Gitarren, ein beherzt grunzender Backgroundsänger und die sinnliche Stimme von Frontfrau Helen sind die Zutaten für ein eingängiges, aggressiv-melodisches Soundbrett, welches sich über die gesamte Laufzeit stets komplex anfühlt, aber dennoch immer direkt auf den Hör- und Tanznerv einwirkt. Gerade diese Verbindung aus locker-flockigen Melodiebögen und der kurz darauffolgenden sanften Härte erzeugen einen Eindruck der Vielseitigkeit und Komplexität und wecken das Bedürfnis, den Song sofort noch einmal zu hören.
Man mag ihnen vielleicht vorwerfen, dass dem Hörer an einigen Stellen möglicherweise einige Deja Vu's in den Kopf schiessen werden, aber trotzdem hat man nie das Gefühl, hier wären bloss irgendwelche Nachahmer am Werk. SIN versprüht einfach von der ersten bis zur letzten Minute einen sympathischen Charme irgendwo zwischen freudiger Mitsing-Atmosphäre und nachdenklicher Traurigkeit.

Einziger, allerdings belangloser Kritikpunkt dieses Demos ist seine Laufzeit. Denn gerade, wenn man sich so richtig in SIN hineingehört hat, ist nach 10 Minuten der Spass auch schon wieder vorbei. Klar, es ist nur ein Demo, aber es weckt definitv die Lust nach mehr, viel mehr. Also: Ich zähl auf euch, Jungs (siehe Einleitung)
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