Gotmoor - Pain Provider

Gotmoor - Pain Provider
Black Metal
erschienen in 2005 bei Lugburz Productions
dauert 44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Anti-Human
2. Hate Addiction
3. The Three Sisters of Sin
4. Depopulator Supreme
5. Soundscape
6. Fear Konstruktor
7. The Abjection of Abhorrence
8. I Am The God of Anal Torture
9. Lebensraum
10. Dread My Coming
11. Soundscape
12. Family Man
13. Bunker Assault
14. Last One Standing
15. Dying Life
16. Aftermath

Die Bloodchamber meint:

„Gotmoor officialy hates you since 1996“ und hatte offenbar vor lauter Hass nicht mal mehr genug Kohle für ein zweites 'l' übrig. Auch ansonsten sind die Belgier ziemlich agressiv unterwegs, was sich auf dem s/w-Collagen-Booklet (wie ich Collagen hasse...) der neuen Scheibe „Pain Provider“ denn auch Phrasen des Kalibers „Anti-Human Terror“ oder „Anti-Life, Anti-You“ niederschlägt – kein guter Ausgangspunkt für unsere Romanze. Aber wir sind ja nicht bei 'Wünsch dir was'.
Musikalisch gibt es in 44 Minuten unbekümmert-oldschooligen Black Metal, der bei aller Raserei durchaus hypnotische Wirkung entfalten kann und durch dezente Synths/Samples sowie extrem röchelnde Kehllaute ziemlich fies aus den Boxen bricht. Auf allzu prägende Leadgitarren wurde dabei wohl absichtlich verzichtet, stattdessen verlässt man sich auf dreiklanglastige Sechzehntelmassaker schwedischer Machart, die ihren Wiedererkennungswert aus erwähnten Samples und gelegentlichen Midtempobreaks ziehen – beides gelingt Gotmoor über weite Strecken auch tadellos.
Als ungefährer Vergleich sei hier mal auf neuere Setherial verwiesen, auch wenn diesen natürlich die elektronische Komponente fehlt, die von der Machart bisweilen an Satyricon erinnert. Da sich der Löwenanteil dieses Stilmittels auf Interludes verteilt, ist das aber nicht weiter wild.
Die zugehörige Produktion kann man eigentlich nur begrüssen: Sie ist angemessen dreckig und bringt neben den kranken Vocals alle wichtigen Instrumente (Gitarre, Drums) gut zur Geltung. Der Rumpelbass ist ja auf diesem Gebiet schon eine Frage des guten Tons, was für einen sehr atmosphärischen Gesamtsound sorgt.
„Pain Provider“ ist daher insgesamt eine Scheibe, die trotz anfänglicher Gleichförmigkeit des Materials bereits beim zweiten Hören ihre Widerhaken ausfährt und auch längerfristig Potenzial hat. Das ist zwar noch kein Meilenstein, aber falls ihr auf die alte Schule steht und ein paar industrielle Einflüsse verkraften könnt, solltet ihr euch diesen Namen vielleicht merken.
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