Als Vorgeschmack auf das kommende Album soll die zwei Lieder enthaltende Veröffentlichung „Memories“ von COMMON GRAVE dienen. Allerdings weiß ich nicht genau, was die Italiener in ihrer inzwischen bereits sechseinhalbjährigen Schaffenszeit seit 1999 so getrieben haben. Mit ausgeklügeltem Liederschreiben oder ganz allgemein Musik machen hat man sich jedenfalls allem Anschein nach nicht sonderlich befasst.
Denn beim Anhören der beiden „Stücke“ ist der Nervfaktor in einer sehr hohen Region anzusiedeln. Der zwölfminütige Eröffnungstitel „Lied 1“ bietet schnellen, recht rauen und absolut stumpfen Black Metal. Man prügelt sich einfach zwölf Minuten in die dumpfe Tristesse hinein, stellenweise auch gern mal aus dem Takt hinaus, und verzichtet auf jegliche Art von Atmosphäre, nicht mal einen Hauch von Aggression gibt es dabei zu verspüren. Mitunter gibt es bis auf ein paar einfach langweilige Melodietöne (von richtigen Melodien will ich da erst gar nicht sprechen) auch nicht einmal im Ansatz irgendwelche prägnanten Passagen zu vernehmen.
So rumpelt man sich also durch ein qualvolles dutzend Minuten und nachdem die Erlösung endlich nahe scheint, wird es mit „Lied 2“ dann noch schlimmer. Hier meint man seine früheren Death Metal-Wurzen wiederbeleben zu müssen und kombiniert diese munter ohne Bedacht auf eventuelle Unpässlichkeiten mit schwarzmetallischer Spielerei. Im Ganzen ergibt sich dann fades Geschrammel, welches sich in totaler Belanglosigkeit verliert. Alledem setzt widerliches, dissonantes Gedüdel und eine gesprochene, tumorartige Grunzpassage die Krone auf. Doch eigentlich ist die zweite Krawallei dann doch deutlich besser als die erste, da man dem Radau hier nur halbsolange ausgesetzt ist.
Titel tragen die Lieder übrigens keine. Es wäre zwar verschwendete Zeit, auf der Internetseite nachzuschauen, aber wer es wie ich dennoch tut, wird auch dort nicht schlauer. Wie auch immer, jedes weitere Wort ist überflüssig; so soll nun die Punktzahl für sich sprechen.