Beinhaus - Das Wort Muss Eine Waffe Sein

Beinhaus - Das Wort Muss Eine Waffe Sein
Industrial
erschienen in 2000 als Eigenproduktion
dauert 37:58 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dreck
2. Unter Feinden
3. Kein Verlust
4. Tsvoelph
5. Feuerkoch
6. Zorn
7. Dldeng

Die Bloodchamber meint:

Das Wiesbadener Duo BEINHAUS zelebriert mit seiner Erstveröffentlichung "Das Wort muss eine Waffe sein" seine völlig eigene Interpretation von Drums, Elektronischen Sounds und gesellschaftskritischen Wortfetzen in einem schwer verdaulichen Industrial-Cocktail, der sicherlich mal wieder die Lager in zwei Seiten spalten wird.
Ich zähle mich dabei eher zur ignoranten Sorte, die anscheinend das Genie noch nicht entdeckt hat und wohl auch nicht entdecken wird. Denn was für die einen vielleicht als kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und eine rebellische, unorthodoxe und harte Offenbahrung ist, wirkt auf die anderen wie eine schwachbrüstige, ständig die selben Platitüden im ewiggleichen Stakkato-Rhythmus in den Himmel schreiende Ohrenvergewaltigung, oder mit anderen Worten: einfach Krach! Wenn man sich schon den Stempel Industrial verpassen lässt, dann erwartet der Hörer normalerweise wenigstens ein paar ordentlich knallende Riffs und Beats, bei denen der regelmässige Herzschlag arge Synchronitätsprobleme bekommt, aber was uns hier präsentiert wird, ist eher als laues Lüftchen unter den Orkanen einzuordnen, so dass jegliche Motivation, die Scheibe bis zum Schluss anzuhören im Keim erstickt wird.
Ein wenig punkten können die zwei bei aller musikalischer Enttäuschung dann aber doch noch. Wie man an der optischen Aufmachung der CD und der Website (www.beinhaus.de) und am gelungenen Multimediatrack erkennen kann, präsentiert sich BEINHAUS als komplexes Kunstwerk aus Bild, Ton und Liveperformance, dass aber in der Zutat Ton alleine nicht überzeugend ist und vielleicht auch nicht sein kann.
Wie gesagt, gut möglich, dass ich hier komplett falsch liege, deswegen entschuldige ich mich auch für die vielleicht etwas harten Worte, aber wie das mit der Kunst nunmal so ist. Jeder hat seine eigene Interpretation.
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