Angel Blake - Angel Blake

Angel Blake - Angel Blake
Melancholic Heavy Metal
erschienen am 10.03.2006 bei Metal Blade Records
dauert 44:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Force
2. Retaliate
3. Lycanthrope
4. Self-Terminate
5. Solitude, My Friend
6. Autumnal
7. The Forsaken
8. Thousand Storms
9. Paint It Black (Rolling Stones Cover)
10. ... 'til The End

Die Bloodchamber meint:

Nach Johan Lindstrands One Man Army And The Undead Quartet erhebt sich mit ANGEL BLAKE nun die zweite Band aus der Asche der aufgelösten Krawallbrüder The Crown. Gitarrist Marko Tervonen geht allerdings gänzlich andere Wege als sein ehemaliger Bandkumpel Lindstrand und setzt nicht (wieder) auf harsches Geknüppel, sondern auf melancholisch angehauchten Clean-Vocal-Metal, der laut eigener Angabe maßgeblich von Paradise Lost, Sentenced und Danzig inspiriert wurde.

Den Vorbildern kann das selbstbetitelte Debüt allerdings nicht standhalten, obwohl sich Tervonen (der im Studio alle Instrumente selbst eingespielt hat) und sein Sänger Tony Jelencovich (Mnemic, Ex-Transport League) sichtlich Mühe gegeben haben. Das Album startet mit einem kurzen Instrumental und läßt dann mit „Retaliate“ einen treibenden, eingängigen Song in bester Sentenced Manier folgen. Vor allem die melodischen Gitarrenläufe, aber auch der gute, düstere Gesang sind hier das große Plus.
Bei „Lycanthrope“ macht sich allerdings dann schon leichte Ernüchterung breit, denn trotz nach wie vor guter Gitarrenarbeit will der Mid Tempo Track nicht so recht zünden. Ähnlich ergeht es dem folgenden „Self-Terminate“, welches allerdings etwas schneller und aggressiver daherkommt und somit wieder etwas mehr Farbe ins Spiel bringt.
Das nun folgende, fast schon doomige „Solitude, My Friend“, reißt die Stimmung jedoch wieder deutlich nach unten. Langsam wird klar, daß ANGEL BLAKE immer dann am besten sind, wenn sie auf knackige, dunkle Rocker setzen, was wieder beim guten „The Forsaken“ der Fall ist (das dazwischen liegende Intermezzo „Autumnal“ ist nicht der Rede wert). Hier stimmt die Mischung aus Riff, Drive und eingängigem Refrain wieder.
„Thousand Storms“ beginnt und endet episch, bietet in der Mitte jedoch wieder nur einen durchschnittlichen, eher langsamen Song. Die darauf folgende, vermutlich schon 8479 mal nachgespielte Rolling Stones Kamelle „Paint It Black“ macht zwar von Natur aus Laune, paßt aber irgendwie überhaupt nicht in den Fluß des Albums, und das abschließende „…’til The End“ verfällt wieder in die traurige Doom Lethargie, welche schon „Solitude, My Friend“ schwer genießbar machte.

In der Endabrechnung bleiben also zwei gute Tracks, ne Menge 08/15 Stoff und auch ein paar Hänger. Trotz der gelungenen Produktion , der tadellosen technischen Umsetzung und der durchaus spürbaren Spielfreude können bei so einer Rechnung natürlich niemals mehr als fünfkommafünf Punkte herauskommen. Freunde oben erwähnter Truppen können mal ein Ohr riskieren, alte The Crown Fans halten sich aber besser an die Ein-Mann-Armee und das untote Quartett.
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