Stride - Imagine

Stride - Imagine
Progressive Rock
erschienen am 27.01.2006 bei Sensory Records
dauert 50:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Imagine
2. Alive
3. Endeavor
4. How far
5. Role model
6. The waiting
7. Ion drive
8. Face the day
9. Time

Die Bloodchamber meint:

"Believe the hype!" - So steht's auf der Homepage von Stride geschrieben, und auch wenn ich von besagtem Hype nichts mitbekommen habe, dürfte "Imagine" mancherorts für feuchte Augen sorgen. Für mich ist die Scheibe darüber hinaus auch ein erneuter Kontakt mit einem Genre, welchem ich seit DT's "Awake" konsequent das Ohr entzogen hatte und aus diesem Grund stürzen wir uns gleich mal mittenmang.

Musikalisch stellt sich das mittlerweile dritte Werk der Amerikaner als eine Mischung aus hochmelodischem Hardrock und einem guten Schuss Progressive Metal dar, die zu jedem Zeitpunkt perfekt durchkomponiert daherkommt. Die beiden Gitarristen sind dabei bemüht, die Songs mit abwechslungsreichen Riffs und zahlreichen Rhythmusspielereien zu durchsetzen, ohne sich auf Teufel komm raus in den Vordergrund zu spielen. So kommt es, dass phasenweise auch Bass und das vielseitig eingesetzte Keyboard den Ton angeben, was Ermüdungserscheinungen seitens des Hörers recht wirksam vorbeugt. Songs wie der Opener und Titeltrack „Imagine“, das ausladende „Role Model“ und „Face The Day“ setzen sich mit ihren starken Refrains dann auch umgehend im Kleinhirn fest, was angesichts der doch recht verspielten Grundstimmung nicht selbstverständlich ist und die songwriterische Klasse der Amis nachhaltig unterstreicht.
Während man sämtlichen Songs der Scheibe ein hohes spielerisches Niveau bescheinigen muss, kommt der Gesang nach mehrmaligem Hören dann doch ein wenig zwiespältig daher: Gary Belin hat zweifellos eine gute Stimme und bereichert die Musik mit ausgefeilten Gesangslinien, allerdings gehen mir mit der Zeit vor allem seine vereinzelt auftretenden, Slaughter-artigen Weichspüleinlagen leicht gegen den Strich. Hier wird's mitunter nämlich wärmer als im Jegust'schen Satin-Lustlager – und etwas mehr Biss würde der Mixtur meines Erachtens keinesfalls schaden.

Abschliessend bleibt festzuhalten, dass Stride mit „Imagine“ eine perfekt produzierte Prog-Scheibe abliefern, die den Hörer über die gesamte Spielzeit gut zu unterhalten weiss. Kritikpunkte sind einzig der etwas zu glatte Gesamteindruck und die Tatsache, dass man vollständig auf energischere Ausbrüche verzichtet hat. Wer auf eine entschärfte Ausführung älterer Dream Theater steht, kann hier allerdings bedenkenlos zugreifen.
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