So etwas kommt also dabei heraus, wenn die drei SATURNUS-Aussteiger Brian, Kim und Jesper ihr eigenes Projekt auf die Beine stellen wollen. Eine halbgare Kopie, die irgendwie aber doch keine ist, denn rein instrumental fühlt man sich regelmässig an die Vorgängerband erinnert, während der Gesang und einige Kompositionen eine gänzlich andere Richtung einschlagen.

Wie man sich durch den Bandnamen THE LOVELESS sicher leicht ausmalen kann, ist dieses Album sicher kein Partybrenner, vielmehr zielt es mit seiner überschäumenden Melancholie eher auf depressive Alleingelassene. Die sonoren, jegliche Variabilität vermissenden und manchmal auch ein wenig einschläfernden Vocals und die "Mir geht's so schlecht und keiner versteht mich"-Lyrics sprechen eine deutliche Sprache. Dies wirkt aber auf die Dauer recht ermüdend und anstrengend, so dass man froh ist, wenn einige Songs mal aus dieser Schwermütigkeit ausbrechen und so etwas wie Kopfnick-Nettigkeits-Laune verbreiten. "Always There", "The Darker The Sky", "In Memorian" oder "Follow" sorgen für die Lichtblicke auf dem dunklen Weg in die Hoffnungslosigkeit. Es scheint fast so, als wenn zwei potentielle Selbstmörder einander gefunden haben und sich hocherfreut über gemeinsame Interessen austauschen.

Die genannten Songs und die hervorragende musikalische Untermalung mit Gitarren, die dir scheinbar eine Geschichte erzählen wollen, sorgen für die Besonderheit, welche die Scheibe aus dem Mittelfeld herauslöst. Fans, die auf den etwas ruhigeren Sound mit einigen rockigen Passagen stehen, könnten hieran Interesse zeigen, für den Rest gilt eher: Ignorieren.