Darkspace - Dark Space I

Darkspace - Dark Space I
Avantgarde Black Metal / Ambient / Sonstiges
erschienen in 2003 bei Haunter Of The Dark
dauert 76:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dark 1.1
2. Dark 1.2
3. Dark 1.3
4. Dark 1.4
5. Dark 1.5
6. Dark 1.6
7. Dark 1.7

Die Bloodchamber meint:

Kann man Emotionen wirklich so vertonen, dass man sie im Herz und der Magengegend spürt, ja, dass sie vom gesamten Körper Besitz ergreifen? Ist es möglich, Farben in Worte zu fassen? Sind Klänge in der Lage Temperaturen zu veranschaulichen? Ist es für ein kleines, unbedeutendes Wesen wie den Menschen möglich mittels Tönen das mächtige Universum hörbar zu machen?

All diesen Fragen kann ich seit dem Genuss von DARKSPACE widerspruchslos zustimmen. Denn die Schweizer Musiker erschaffen auf „Dark Space I“ wahrhaftig Klangwelten, die nicht von diesem Planeten kommen. Im Prinzip liese sich das Dargebotene schon als Black Metal bezeichnen, dafür sprechen das schnelle Schlagzeug (computergeneriert, aber keineswegs störend) und die klirrend kalten und schnellen Gitarrenriffs und –läufe, welche ab und an auch mal von einem Hauch Death Metal gestreift werden. Der raue, absolut düstere Gesang, welcher im Prinzip nur aus vereinzelten Schreien besteht, und die tiefdunkle Keyboarduntermalung sind ebenfalls Merkmale.

Doch die Musik ist mehr – man bekommt, und das ist das Phaszinierende daran, Stücke geboten, die mit einer solchen Intensität und sowohl untereinander als auch in sich geschlossener Homogenität auf den Hörer einstürmen, dass man sich DARKSPACE einfach hingeben und in eine Welt eintauchen kann, in der unser rationales Zeitverständnis eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint.
In Anbetracht eines derart majestätischen und mächtigen Werkes kommt man beinahe an die Grenzen des texlich Beschreibaren. Es offenbart sich das Universum, das uns tagtäglich umgibt, und lässt einen zu einem kleinen Teil spüren, wie unglaublich mächtig und absolut dieses Gebilde doch ist. Unendliche Tiefen schwarzen Raumes kann man durchstreifen, zu den entferntesten Sternen und Nebeln reisen - dabei durchströmt einen die Energie einer Supernova, obwohl man genausogut jederzeit in ein schwarzes Loch fallen könnte.

Das Gehörte lässt sich nicht mit bisher Dagewesenem vergleichen und das ist auch gar nicht nötig. Die Formation klingt einfach nach sich selbst und bringt mit diesem Werk etwas noch nie Dagewesenes hervor, das erstreckt sich von der Stimmung über die Produktion bis zur Thematik. Vielleicht ist es doch Black Metal – zumindest wird die Musik dieser Bezeichnung in ihrer reinen Wortbedeutung mehr als gerecht.
Nur müsste man in diesem Fall die Existenz so einiger Gruppen in Frage stellen, denn DARKSPACE erschaffen das, worauf es letztendlich ankommt: Tiefschwarze, absolut phaszinierende und ergreifende Klangwelten, die den Hörer zu einhundert Prozent fesseln und nicht mehr los lassen. Somit empfiehlt es sich "Dark Space I" besonders dann zu hören, wenn es dunkel ist - dann entfaltet die Musik nämlich ihre volle Wirkung.
-