Elizium - Angel Of Mistrust
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Intro
2. Moonlight haze
3. Angel of mistrust
4. Frailty
5. Land of scars
6. Rape of creed
7. Reflecting eyes
8. Murder of crows
9. Ode to death
10. Fall of Lucifer
11. Pandora
Die Bloodchamber meint:
Elizium aus Holland legen mit "Angel Of Mistrust" ihr Debüt vor und geben als Stilrichtung epischen Gothicmetal an. Das epische Element bezieht sich hier neben den ausladenden Texten allerdings hauptsächlich auf die Geschwindigkeit der 10 Songs plus Intro, die allesamt im langsamen bis mittelschnell dahinrockenden Sektor unterwegs sind. Dazu kommen verhärtete Goth-Rock-Einflüsse, die sich vielleicht am ehesten im Umfeld von Fields Of The Nephilim verorten lassen und in jüngster Vergangenheit z.B. auch von The Bronx Casket Co. aufgegriffen wurden.
Bereits im definierenden Opener "Moonlit Haze" wird deutlich, dass die an sich recht simple, an den 90er Gothic-Metal angelehnte Mixtur aus wohlbekannten Dreiklangriffs und wabernden, streicher- und pianolastigen Keyboardflächen ihre Eigenständigkeit zu grossen Teilen aus der Stimme von Peter Berends zieht: Zum einen ist jene für diese Musik auffällig rauh und eher powermetal-lastig ausgefallen, zum anderen gibt es neben weitläufigen Strophen in jedem Song sehr detaillierte Chorus-Arrangements, die allesamt recht ausgearbeitet daherkommen. Nichtsdestotrotz wird der Freund glattgebügelter Frauenkapellen oder skandinavischer Todesgotik hier entnervt aufjaulen - in Kombination sind die Trademarks dieser Band dann doch recht ungewöhnlich.
Im Verlauf der Scheibe wird die eingeschlagene Marschrichtung konsequent in all ihren Schattierungen ausgelotet, der Titelsong und das langsame “Murder Of Crows” legen eine ausgeprägte Laut-Leise-Dynamik an den Tag, im wunderschönen “Land Of Scars” erwarten uns Elfenvocals, während “Rape Of Creed” die Powermetal-Enflüsse zum Vorschein bringt und andere Lieder einfach das Grundschema des Openers aufgreifen. Das sorgt aufgrund der spätestens nach dem dritten Durchlauf allmählich hängenbleibenden Refrains für ein entspanntes und nicht allzu forderndes Hörerlebnis, das man sich zwischendurch gerne mal auf die Ohren legt – mit “Moonlit Haze”, dem Titelsong und “Murder Of Crows” hat man gar ein paar kleine Hits am Start.
Leider können es Elizium in den fast 50 Minuten nicht vermeiden, das ein oder andere Mal am Trank der Belanglosigkeit zu nippen – vor allem im hinteren Teil der Scheibe kommen einem vereinzelte (Gesangs-) Melodien dann doch zu bekannt vor und verleiten in Verbindung mit vergleichsweise sperrigen Songstrukturen (“Lucifer's Fall”) recht schnell zum gepflegten Nebenbeihören. Nun habe ich zwar nichts gegen sperrige Songstrukturen, allerdings sollte auf einem solchen (konzeptionell eher homogenen) Album in meinen Augen ein gewisser musikalischer Fluss vorhanden sein, der aus den Teilen ein harmonisches Ganzes macht – das Aufweichen stilistischer Grenzen haben sich Elizium nämlich nicht auf die Fahnen geschrieben.
Das lyrische Konzept auf "Angel Of Mistrust" deckt schliesslich von epischen Schlachtgemälden bis hin zum klassisch-gotischen Nachruf eigentlich alles ab, was auf den ersten Blick recht oberflächlich erscheinen mag. Allerdings sind die Texte durchweg lesenswert und zeichnen weitestgehend kitschfreie Bilder, die durchaus höheren Ansprüchen genügen dürften - thematisch sind While Heaven Wept vielleicht ein guter Vergleich, auch wenn deren Exzellenz in der Ausführung schon herkunftsbedingt nicht erreicht wird.
Schlussendlich (gottseidank?) setzt sich Holland mal wieder erfolgreich zwischen alle Stühle: Der klassische Goth dürfte sich am Altmänner-Gesang stossen, dem Powermetaller gehen nach den ersten Tönen die tragenden Synths auf den Sack und für die Anhänger modernerer "Gothic"-Stile (Tristania, Nightwish und was da seit geraumer Zeit in den Grauzonen unter Gothic firmiert) dürften Elizium einfach zu unspektakulär daherkommen.
Da mich diese Mischung jedoch seit geraumer Zeit ansprechend unterhält und dazu lyrisch ziemlich überzeugend (wenn auch klischeehaft) daherkommt, empfehle ich all den Heimatlosen zwischen Powermetal und Gothic mindestens eine Listeningsession auf der offiziellen Homepage.
Bereits im definierenden Opener "Moonlit Haze" wird deutlich, dass die an sich recht simple, an den 90er Gothic-Metal angelehnte Mixtur aus wohlbekannten Dreiklangriffs und wabernden, streicher- und pianolastigen Keyboardflächen ihre Eigenständigkeit zu grossen Teilen aus der Stimme von Peter Berends zieht: Zum einen ist jene für diese Musik auffällig rauh und eher powermetal-lastig ausgefallen, zum anderen gibt es neben weitläufigen Strophen in jedem Song sehr detaillierte Chorus-Arrangements, die allesamt recht ausgearbeitet daherkommen. Nichtsdestotrotz wird der Freund glattgebügelter Frauenkapellen oder skandinavischer Todesgotik hier entnervt aufjaulen - in Kombination sind die Trademarks dieser Band dann doch recht ungewöhnlich.
Im Verlauf der Scheibe wird die eingeschlagene Marschrichtung konsequent in all ihren Schattierungen ausgelotet, der Titelsong und das langsame “Murder Of Crows” legen eine ausgeprägte Laut-Leise-Dynamik an den Tag, im wunderschönen “Land Of Scars” erwarten uns Elfenvocals, während “Rape Of Creed” die Powermetal-Enflüsse zum Vorschein bringt und andere Lieder einfach das Grundschema des Openers aufgreifen. Das sorgt aufgrund der spätestens nach dem dritten Durchlauf allmählich hängenbleibenden Refrains für ein entspanntes und nicht allzu forderndes Hörerlebnis, das man sich zwischendurch gerne mal auf die Ohren legt – mit “Moonlit Haze”, dem Titelsong und “Murder Of Crows” hat man gar ein paar kleine Hits am Start.
Leider können es Elizium in den fast 50 Minuten nicht vermeiden, das ein oder andere Mal am Trank der Belanglosigkeit zu nippen – vor allem im hinteren Teil der Scheibe kommen einem vereinzelte (Gesangs-) Melodien dann doch zu bekannt vor und verleiten in Verbindung mit vergleichsweise sperrigen Songstrukturen (“Lucifer's Fall”) recht schnell zum gepflegten Nebenbeihören. Nun habe ich zwar nichts gegen sperrige Songstrukturen, allerdings sollte auf einem solchen (konzeptionell eher homogenen) Album in meinen Augen ein gewisser musikalischer Fluss vorhanden sein, der aus den Teilen ein harmonisches Ganzes macht – das Aufweichen stilistischer Grenzen haben sich Elizium nämlich nicht auf die Fahnen geschrieben.
Das lyrische Konzept auf "Angel Of Mistrust" deckt schliesslich von epischen Schlachtgemälden bis hin zum klassisch-gotischen Nachruf eigentlich alles ab, was auf den ersten Blick recht oberflächlich erscheinen mag. Allerdings sind die Texte durchweg lesenswert und zeichnen weitestgehend kitschfreie Bilder, die durchaus höheren Ansprüchen genügen dürften - thematisch sind While Heaven Wept vielleicht ein guter Vergleich, auch wenn deren Exzellenz in der Ausführung schon herkunftsbedingt nicht erreicht wird.
Schlussendlich (gottseidank?) setzt sich Holland mal wieder erfolgreich zwischen alle Stühle: Der klassische Goth dürfte sich am Altmänner-Gesang stossen, dem Powermetaller gehen nach den ersten Tönen die tragenden Synths auf den Sack und für die Anhänger modernerer "Gothic"-Stile (Tristania, Nightwish und was da seit geraumer Zeit in den Grauzonen unter Gothic firmiert) dürften Elizium einfach zu unspektakulär daherkommen.
Da mich diese Mischung jedoch seit geraumer Zeit ansprechend unterhält und dazu lyrisch ziemlich überzeugend (wenn auch klischeehaft) daherkommt, empfehle ich all den Heimatlosen zwischen Powermetal und Gothic mindestens eine Listeningsession auf der offiziellen Homepage.