Attax - Fact Of Reality

Attax - Fact Of Reality
Heavy Metal
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Fact of Reality
3. A Gipsy's Prophecy
4. Air
5. Lost in H8
6. Abyss of Nowhere
7. Lie!
8. Seeking
9. NewOne

Die Bloodchamber meint:

Als Underground-Band hat man es schon verdammt schwer! Man liebt diese Musik, will unbedingt etwas auf die Beine stellen, steckt sein Herzblut in ein Projekt mit Kumpels, opfert seine kostbare Freizeit um vor fünf Popeln in der ortsansässigen Dorfkneipe zu spielen und bekommt dann noch von der Presse mächtig auf die Ohren, wenn das Material nicht dem öffentlichen Anspruch genügt. Und auch wenn ich vor solchen Jungs mächtigen Respekt habe und wir ohne diese Bands ganz schön mies da ständen, folgt hier mal wieder ein Review mit absolut negativer Ausrichtung.

Mit ATTAX stellt sich eine Heavy/Power Metal Band aus Würzburg vor, die auf ihrem Longplayer „Fact of Reality“ dem Hörer doch einige beschwerdenreiche Stunden beschert. Während man bei der langen Spielzeit, dem hier und da abwechslungsreichen Songwriting und einigen stimmigen Gitarrenriffs noch durchaus Pluspunkte sammeln kann, vermasselt man sich diesen positiven Eindruck mit dilettantischen Fehlern. Erstens hat man sich noch nicht so recht entschieden, in welche Richtung der musikalisch Weg von ATTAX gehen soll. Ein wenig Thrash, ein wenig Maiden, hier noch was Iced Earth, da noch etwas mehr Melodie und schließlich eine Menge sinnfrei eingestreute Gitarrensoli. Ergebnis: ein heilloses Durcheinander! Der Band gelingt es nicht, ihre teilweise interessanten Ideen in einer angenehmen Songstruktur zu kompensieren.

Nächster und gravierendster Fehler: der Gesang! Hier hat wohl das Los über den Platz hinter dem Mikro entschieden. Sänger Daniel Bahn liefert zwar an der Gitarre noch einigermaßen ordentliche Arbeit ab, verliert darüber hinaus aber wohl seine Konzentration für die Vocals. Nicht nur bei den schiefen Tönen und dem nachlassenden Stimmvolumen in den Höhen, sondern vor allem bei den „härteren“ Passagen stellt sich dem Hörer angsterfüllte Gänsehaut auf. Wird dieser Eindruck dann auch noch von einer grausam schlechten Produktion unterstützt, kann man durchaus von einem Totalausfall sprechen. Vor allem das Schlagzeug klingt einfach miserabel! Jungs, da hättet ihr das Teil gleich weg lassen und Eimer nehmen können!

Einzig das Intro und der ordentliche Power Metal Kracher “Abyss of Nowhere” können mit Abstrichen überzeugen. Insgesamt liefern ATTAX aber auch für Demo-Verhältnisse unteren Durchschnitt ab. Eine bessere Produktion (bei „Lie!“ ganz grausam!) würde vielleicht noch ein wenig aus der Patsche helfen. Dazu ein anderer Sänger und vielleicht wird mal was draus. Derzeit aber nicht mehr als ein heißes Lüftchen, das höchstens den Freundeskreis und verzweifelte Alleshörer ergreift. 2 Punkte.
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