Fetocide - Redefine

Fetocide - Redefine
Grindcore
erschienen in 2006 bei Obscure Domain Productions
dauert 35:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Morbid Mental Misery
2. Lies
3. Shedding Liquid Flesh
4. Displaced Exaltation
5. Visual Deformity
6. Reduced by No One
7. Utterances Unheard
8. Ceremony of Delusion
9. Faces

Die Bloodchamber meint:

Einen gelungenen Start in die Albenwelt legt die norddeutsche Formation Fetocide mit ihrem Debüt „Redefine“ hin. 1998 gegründet, ein Jahr später aufgelöst und 2002 reanimiert, liefert die Band dieses Jahr eine gelungene Aufnahme technischeren Death Metals mit Tendenz zur alten Schule. Stets um ein zackiges Tempo bemüht, fräst sich die Combo kompetent instrumentierend durch 9 Stücke bei einer Gesamtlänge von 35 Minuten.
So macht die sauber vorgetragene Spielweise, gepaart mit der Vehemenz des Vortrages den größten Reiz der Scheibe aus. Man kann sich genüsslich zurücklehnen, wird dabei ordentlich durchgeblastet und durch die eine oder andere spielerische Feinheiten oder einen intelligenten Groove erfreut.
Das Niveau ist durchaus ordentlich, einen eigenen Akzent zu setzen oder einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen gelingt jedoch keineswegs. Man kann sich sicherlich im norddeutschen Raum sehr gut gegen die Konkurrenz behaupten, jedoch muss man bei allem Wohlwollen feststellen, dass es durch den oben genannten Punkt sich bei „Redefine“ im internationalen Vergleich um eine allenfalls durchschnittliche Platte handelt. Es werden besonders im Bereich der Wiedererkennbarkeit, der Produktion, und des Gesanges noch einige Punkte verfehlt, um den Anschluss zur Spitzengruppe zu finden.

Besonders ärgerlich sind die Mängel in der Produktion, denn hier wurde wohl mehr im Mix als in der Produktion verschenkt. Zum ersten gefällt der Sound des Schlagzeuges nicht sonderlich. Jener klingt leider zu sehr nach einer Proberaumaufnahme, wobei das weniger mit dem Klang an sich zu tun haben muss, sondern eher in der viel zu großen Dynamik (Es scheint sogar etwas übersteuert zu sein) und der unausgewogenen Abmischung mit sehr schwacher Bassdrum begründet liegt. Ansonsten ist aber keine Kritik an der spielerischen Qualität angebracht, da kann man die Daumen lediglich anerkennend heben.
Zu guter letzt fällt leider die Integrierung der Soloparts innerhalb der Songs negativ auf. Für sich genommen gut klingend, können diese sich nicht in den Gesamtsound integrieren und klingen recht plump draufgeklatscht. Wobei man diese Art und Weise vielleicht auch als Stilelement ansehen kann. Daran mögen sich die Geister scheiden.
Der Gesang gestaltet sich indes als durchaus hörbar, bietet aber wenig Abwechslung und hat keinerlei Wiedererkennungswert.

Ansonsten möchte ich aber durchaus eine Empfehlung für das Debüt von Fetocide aussprechen, denn, man darf es ruhig nochmals sagen: es ist schließlich das erste Album. Und da haben auch große Bands am Anfang weitaus schlechteres rausgerotzt. Insofern bin ich überzeugt, dass bei konsequenter Arbeit bereits ein weiteres Album für den Durchbruch auf nationaler Ebene reichen könnte. Das Potenzial besitzt diese Band.
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